{"id":21786,"date":"2024-10-21T18:17:14","date_gmt":"2024-10-21T16:17:14","guid":{"rendered":"https:\/\/kraut-zone.de\/?p=21786"},"modified":"2024-10-21T18:17:16","modified_gmt":"2024-10-21T16:17:16","slug":"einreiseverbot-fuer-martin-sellner","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/kraut-zone.de\/einreiseverbot-fuer-martin-sellner\/","title":{"rendered":"Einreiseverbot f\u00fcr Martin Sellner"},"content":{"rendered":"\n

Vergangene Woche begab sich Martin Sellner von \u00d6sterreich aus auf eine kleine Reise nach S\u00fcddeutschland und in die Schweiz. Insgesamt hatte er drei Termine anvisiert, bei denen er aus seinem aktuellen Buch \u201eRemigration: Ein Vorschlag\u201c<\/a> vorlesen wollte. Dabei fand eine der drei Leserunden ohne \u00f6ffentliche Bewerbung im privaten Rahmen und die beiden weiteren Veranstaltungen mit vorheriger \u00f6ffentlicher Ank\u00fcndigung statt. Den ersten Vortrag hielt Sellner also vergangenen Donnerstag im Gro\u00dfraum Mannheim. Seinem Videobericht zufolge<\/a> verlief alles einwandfrei ohne Zwischenf\u00e4lle oder St\u00f6rungen von au\u00dfen, ganz so, wie es im Normalfall bei einer einfachen Buchlesung eben zu erwarten sei. All das funktionierte jedoch nur, weil zuvor keinerlei Informationen \u00fcber den Vortragsabend bekannt gegeben worden waren. Ganz anders sah es jedoch am vergangenen Freitag in Neu-Ulm und am Samstag in der Schweiz aus.<\/p>\n\n\n\n

Denn so allt\u00e4glich, wie das Vorhaben einer Lesereise f\u00fcr Schriftsteller auch erscheinen mag, so sehr wird eine derartige Reise heutzutage skandalisiert und mit allen Mitteln versucht, sie zu vereiteln, sobald der Buchtitel, das entsprechende Thema oder aber der Autor hinter der Schrift hiesigen Politikern oder Pressevertretern nicht in den Kram passt. Willkommen im Westeuropa des Jahres 2024. Denn man w\u00fcrde es kaum glauben, w\u00e4re es nicht wirklich so passiert: Sowohl in Neu-Ulm als auch in der Schweiz traf Sellners Vorhaben auf etliche Widerst\u00e4nde seitens staatlicher Beh\u00f6rden. Am Freitagabend versuchte die Polizei, in Vollmontur Sellners Lesung zu sprengen. Gl\u00fccklicherweise und zum Wohle der Meinungsfreiheit ohne Erfolg. W\u00e4hrend die rund 50 Teilnehmer \u201eDie Gedanken sind frei\u201c sangen, hatte sich Sellner l\u00e4ngst aus dem Staub gemacht und das Katz-und-Maus-Spiel gegen die Neu-Ulmer Polizei f\u00fcr sich entschieden. Nachdem diese irgendwann die Lokalit\u00e4t erfolglos verlassen musste, konnte er wiederum zur\u00fcckkehren und seine Lesung fortsetzen.\u00a0<\/p>\n\n\n\n

In der Schweiz setzten die Beh\u00f6rden sogar noch eine Schippe drauf: Schon bevor Martin Sellner sich beispielsweise \u00fcberhaupt auf den Weg in Richtung Schweizer Grenze gemacht hatte, war ihm bereits ein Einreiseverbot ausgesprochen worden. Einige Tage vor dem f\u00fcnf Monate im Voraus angek\u00fcndigten Vortrag hatte die Kantonspolizei Z\u00fcrich einen Antrag auf Einreisesperre gestellt und durchgesetzt.\u00a0Manuel Corchia von der \u201eJungen Tat\u201c schildert die Erlebnisse des zur\u00fcckliegenden Wochenendes wie folgt:<\/p>\n\n\n\n

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\u201eAm Tag des Vortrags versuchten Linksextreme, Kameras rund um meinen Wohnort zu platzieren, Menschen einzusch\u00fcchtern und die geplante Pressekonferenz mit einem aggressiven Mob zu verhindern. Polizei und Linksextreme verfolgten unsere Leute beinahe fanatisch. Schilder mit Aufschriften wie \u201aNazis aufs Maul\u2018, Beschimpfungen und Drohungen seitens der Linksextremisten, aber auch der Polizei, waren bei diesen \u201aProtesten\u2018 und beim Versuch, unseren Vortrag zu verhindern, an der Tagesordnung.<\/em><\/p>\n\n\n\n

Gl\u00fccklicherweise hatten Martin und ich bereits Wochen vor dem Vortrag entschieden, diese Repression, die vor knapp zwei Wochen in einem Einreiseverbot gipfelte, ins Leere laufen zu lassen \u2013 mit verschiedenen \u201aTricklis\u2018. R\u00fcckblickend hat das hervorragend funktioniert, denn trotz zweier Abschiebungen von Martin und zahlreicher Hindernisse konnten wir den Vortrag \u00fcber Remigration vor \u00fcber 100 Schweizer Zuschauern ungest\u00f6rt halten.\u201c<\/em><\/p>\n<\/blockquote>\n\n\n\n

Auch Martin Sellner selbst \u00e4u\u00dferte sich zu den durchaus fragw\u00fcrdig erscheinenden Vorkommnissen wie folgt: <\/p>\n\n\n\n

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\u201eD\u00fcrrenmatt sagte einmal: \u201aDie Pressefreiheit in der Schweiz ist wie eine Uhr: Sie l\u00e4uft gut, solange man sie regelm\u00e4\u00dfig aufzieht.\u2018 Diese Uhr ist am 19. zu Bruch gegangen. Indem die FedPol unter fadenscheinigen Gr\u00fcnden einen Buchautor mit einem PushBack aus dem Land gewiesen hat, zeigt sie, dass in der Schweiz keine freie Debatte \u00fcber Demokratie mehr m\u00f6glich ist. Ich gehe gerichtlich und aktivistisch gegen dieses Unrecht vor. Meinungsfreiheit und Remigration lassen sich auf Dauer nicht verhindern.\u201c<\/em><\/p>\n<\/blockquote>\n\n\n\n

Am Wochenende verdeutlichten die Beh\u00f6rden erneut, wo ihre Priorit\u00e4ten liegen. W\u00e4hrend bei Veranstaltungen rund um Martin Sellner, wohlgemerkt bei friedlichen, gewaltfreien Buchlesungen, gar nicht schnell genug gehandelt werden kann, werden tagt\u00e4glich stattfindende Messerattacken, Gruppenvergewaltigungen oder Solidarit\u00e4tsbekundungen f\u00fcr muslimische Terrororganisationen mit einem Schulterzucken hingenommen.<\/p>\n\n\n\n

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Vergangene Woche begab sich Martin Sellner von \u00d6sterreich aus auf eine kleine Reise nach S\u00fcddeutschland und in die Schweiz. Insgesamt hatte er drei Termine anvisiert, bei denen er aus seinem aktuellen Buch \u201eRemigration: Ein Vorschlag\u201c vorlesen wollte. Dabei fand eine der drei Leserunden ohne \u00f6ffentliche Bewerbung im privaten Rahmen und die beiden weiteren Veranstaltungen mit vorheriger \u00f6ffentlicher Ank\u00fcndigung statt. Den ersten Vortrag hielt Sellner also vergangenen Donnerstag im Gro\u00dfraum Mannheim. Seinem Videobericht zufolge verlief alles einwandfrei ohne Zwischenf\u00e4lle oder St\u00f6rungen von au\u00dfen, ganz so, wie es im Normalfall bei einer einfachen Buchlesung eben zu erwarten sei. All das funktionierte jedoch<\/p>\n","protected":false},"author":10,"featured_media":21793,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[37,33],"tags":[],"class_list":["post-21786","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-kolumne","category-politik"],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/kraut-zone.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/21786"}],"collection":[{"href":"https:\/\/kraut-zone.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/kraut-zone.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kraut-zone.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/10"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kraut-zone.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=21786"}],"version-history":[{"count":4,"href":"https:\/\/kraut-zone.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/21786\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":21792,"href":"https:\/\/kraut-zone.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/21786\/revisions\/21792"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kraut-zone.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/21793"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/kraut-zone.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=21786"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/kraut-zone.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=21786"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/kraut-zone.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=21786"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}