Berlin. Die CDU hat ihren für den 4. Dezember anberaumten Parteitag abgesagt. Durch das neuerliche Manöver soll offenbar eine potenzielle Wahl Friedrich Merz’ zum Vorsitzenden verhindert werden. Am Ende würde er Merkels extremen Linkskurs womöglich noch mit einigen kosmetischen Tupfern bedecken.
Wir lernen: Es ist besser keinen Parteivorsitzenden zu haben als einen scheinkonservativen Parteivorsitzenden. Nur scheint man an der Basis nach 15 Jahren unsäglicher Kriecherei nun doch nicht mehr bereit, diesen neuerlichen Schildbürgerstreich klaglos mitzutragen. Einige Mitglieder prüfen schon die Möglichkeit, den Parteitag per Gerichtsbeschluss einzuklagen. Nach all den Jahren der Selbstverleumdung nun endlich erste Anzeichen der Selbstzerfleischung. Ein Phänomen, welches man sonst ja vor allem von SPD und AfD kennt.
„Ich bleibe bei meiner Auffassung, die ich übrigens mit vielen Kreisvorsitzenden teile, die sich bei der #CDU gemeldet haben, dass wir diesen #Parteitag in diesem Jahr noch abhalten müssen. Es gibt keinen Grund, ihn in den Januar zu verschieben.“ ™https://t.co/2YRWYoMmSA
— Friedrich Merz (@_FriedrichMerz) October 27, 2020
Als unbescholtener Beobachter muss man allerdings nicht überrascht sein. Der Begriff „Partei“ stammt vom lateinischen „Partis“ was soviel bedeutet wie „Teil“. Parteien repräsentieren immer nur einen bestimmten ideologischen Teil eines Ganzen, etwa eines Volkes. Deshalb stehen sie naturgemäß in einem ewigen Kampf zwischen Ideologie und realpolitischen Machtansprüchen. Umso charakterfester die Mitglieder einer Partei, umso eher zerreißt sie sich.
Nun wissen Sie also auch, wie Angela Merkel diesen Laden über so viele Jahre zusammenhalten konnte.