Wir schreiben das Jahr 2020. Unser Land hat sich verändert und viele haben ihm schon den Rücken gekehrt oder spielen mit dem Gedanken daran. Das, was am 18. November 2020 in unserer Hauptstadt geschah, wird mit Sicherheit dazu beitragen, den Wunsch mancher Bürger ihre Heimat zu verlassen, verstärken. An diesem Tag wurde das Infektionsschutzgesetz im 3. Bevölkerungsschutzgesetz, das auf die epidemische Lage von nationaler Tragweite fußt, verabschiedet. Doch tausende von Bürger sind damit nicht einverstanden, fürchten um die Grundrechte und versammeln sich in Berlin, in der Nähe des Reichstages.
Das Brandenburger Tor war schon für viele geschichtsträchtige Ereignisse eine imposante Kulisse. Der Mauerfall und der 17. Juni liegen lange zurück und wir Deutschen dachten, jetzt ist alles gut. Als die Menschen, die sich am 18. November dort einfinden, sehen, wie die Wasserschwaden aus den Rohren der Wasserwerfer am Brandenburger Tor vorbeiziehen, ist allen klar, hier wird am Volk vorbeiregiert.
Diese Bilder gehen jetzt um die Welt. Ein Staat setzt Wasserwerfer gegen sein Volk ein! Die Wasserzufuhr kommt über lange Schläuche aus dem Bundestag. Die Polizei in Kampfmontur und mit Hundestaffeln hält die Bürger in Schach! Friedliche Bürger aus allen Gesellschaftsschichten, angereist aus der gesamten Republik, jung und alt, wollen sich Gehör verschaffen. Sie sind laut, singen, trommeln, fordern in Sprechchören mehr Demokratie und hoffen, dass die Damen und Herren im Bundestag es hören.
Stunde um Stunde harren sie aus. Zeit für Gespräche, man tauscht sich aus. Die Not hat die Menschen veranlasst, sich hier einzufinden, weil die Zustände immer unerträglicher werden. Viele stehen vorm finanziellen Aus, wissen nicht, wie sie in den nächsten Wochen über die Runden kommen sollen. Eltern sind gekommen, weil sie sehen, wie schlecht es ihren Kindern geht, denen erzählt wird, dass Händewaschen so wichtig ist, damit Oma und Opa nicht sterben.
Die Menschen sind nicht gekommen, weil sie schon immer mal auf eine Demo wollten und es toll finden, bei 10 Grad Celsius mit durchnässter Kleidung auf der Straße stehen. Sie sind gekommen, weil sie endgültig genug haben von Verordnungen, die man mit klarem Verstand nicht mehr nachzollziehen kann. Verordnungen, durch die Denunzianten und Blockwarte in der Bevölkerung eine neue Aufgabe gefunden haben, wo sie doch lange Zeit arbeitslos waren. Mit den Vertretern der Mainstreammedien, die vor Ort sind und nach Interviewpartner suchen, wollen die Bürger nicht reden. Ist doch mittlerweile bekannt, welche „Wahrheiten“ diese Damen und Herren verbreiten.
Der Staat lässt die Muskeln spielen, weil ein Virus mit einer Sterblichkeitsrate von weit unter 1% grassiert. Die Medien haben die Panik geschürt, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat und ein großer Teil der Bevölkerung hat die Maßnahmen, ohne sie zu hinterfragen, hingenommen.
Gegen Abend dieses denkwürdigen Tages machen sich die Bürger wieder auf den Weg nach Hause. Mittlerweile ist bekannt, dass die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten und der Bundesrat der Reform des Infektionsschutzgesetzes, das unsere Grundrechte massiv beschneidet, zugestimmt haben und der Bundespräsident es abgesegnet hat. Viele ziehen noch zum Schloss Bellevue, um ihren Unmut zu äußern, auch über das Tempo, mit dem dieses Gesetz verabschiedet wurde.
Das Volk ist der Bevormundung überdrüssig und wird sich nicht einschüchtern lassen. Die Frage ist nur, wann die Regierenden das begreifen werden.