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Bitte haltet uns besetzt! – Deutsche Medien entsetzt über Trumps Befreiung auf Raten

10. Juni 2020
in 2 min lesen

US-Präsident Trump will 9500 der derzeit rund 35.000 in Deutschland stationierten US-Soldaten abziehen. Des Weiteren soll deren Gesamtzahl zukünftig dauerhaft auf die Obergrenze von 25.000 Mann beschränkt werden. Deutschland bleibt also de facto ein besetztes Land. Die Finanzierung der „Verbündeten“ bleibt weiter undurchsichtig. Der Relotius Verlag meldet dazu immerhin die Zahl von circa 240 Millionen Euro an Infrastrukturkosten, gestreckt über sieben Jahre. Auch ihren Anteil an der völkerrechtlichen Verantwortung für von Ramstein aus gesteuerte Verbrechen im internationalen Drohnenkrieg dürfte den Deutschen erstmal erhalten bleiben.

Warum sollte man sich dann eigentlich überhaupt mit einer numerisch unbedeutenden Truppenverschiebung befassen? Nun weil sich in den Reaktionen ein Phänomen zu kristallisieren scheint, welches bisher nur von individuell verurteilten „Schwerverbrechern“ kennt. Nach zu langer Zeit im Gefängnis können die Menschen nur äußerst behutsam wieder an die Freiheit herangeführt werden. Zu groß ist die Gefahr eines disruptiven, psychologischen Schocks. Natürlich sollte man sich in der Besatzungsfrage keinen leichtfertigen Illusionen bezüglich einer deutschen Befreiung hingeben. Ein gewiefter Fuchs wie Trump wird eine Trumpfkarte wie die deutschen Militärbasen sicherlich nicht leichtfertig aus der Hand geben. Es dürfte sich viel eher um eine strategische Neuausrichtung als irgendeinen selbstlosen Gefallen gegenüber den Deutschen handeln.

Nur, selbst wenn er tatsächlich vorhätte, eine Befreiung der Deutschen auf Raten einzuleiten, würde allerdings sogleich das oben beschriebene Dilemma eintreten. Wie zumindest die Herren der veröffentlichten Meinung eindeutig klar gemacht haben, kann man den Deutschen Freiheit längst nicht mehr zumuten. Zu schwer lasten die psychischen Folgeschäden der langen Entmündigung auf den Westdeutschen. Denn dies sei der Fairness halber gesagt. Die Ossis kamen mit dem russischen Abzug, dem bisher einzigen Rückzug einer Besatzungsmacht nach 1945, ganz gut zurecht (*).

Wie also reagieren die klügsten der Klugen in deutschen Schreibstuben auf diese vermeintliche Befreiung? Nun, ähnlich wie ein Kanarienvogel, den man plötzlich aus seinem Käfig herausnehmen würde. Mit panischem Zwitschern und dem Versuch, möglichst schnell wieder in den Käfig reinzufliegen. Wie also äußert es sich konkret? Nun, zum einen in diversen Beschimpfungen wie „Affront“, „Unzuverlässigkeit“ usw. Zum anderen in persönlichen Unterstellungen gegenüber dem US-Präsidenten, dass es sich hier um ein plumpes Wahlkampfmanöver handele, bis hin zu wildesten Verschwörungstheorien. Der narzisstisch gekränkte Trump würde sich auf diese Weise persönlich an Merkel rächen, weil diese nicht zu ihm zum G7-Gipfel nach Washington kommt. Was wäre schließlich eine internationale Konferenz ohne Merkels berühmtes Charisma? Zusammengefasst also eine Berichterstattung, wie man sie zur Causa Trump seit Jahren nicht anders kennt. Nur scheint doch ein Unterschied hinzuzutreten. Angesichts des konkreten, brisanten Inhaltes dieses Themas könnte man wohl auf die Idee kommen, einmal etwas tiefer über die Bedeutung des Begriffes „Hochverrat“ zu sinnieren.

Aber der Autor dieser Zeilen dürfte sich wohl kaum „libertäre Eule“ schimpfen, wenn er nicht auch bisweilen geschundenen Hauptstromjournalisten ein realpolitisches durchaus mögliches Licht im Dunkeln aufzeigen könnte. Der eigentliche Gewinner dieser politisch-medialen Kakophonie dürfte wieder Mal im Elysee-Palast sitzen. Bereits im Oktober 2017 hatte Macron seine Pläne für die Gründung einer vollumfänglichen EU-Armee verkündet. Auch erste Ideen für den bürokratischen Überbau hatte er bei seiner entsprechenden Rede an einer Pariser Uni bereits vorgestellt. Zusammengefasst könnten die Besatzungssehnsüchte der Deutschen, bzw. ihre intellektuellen Kaste, in ein neuartiges, militärisches Kunstprodukt überführt werden. Ein lebloser, überbürokratisierter Koloss unter EU-Flagge, mit französischem Oberkommando und deutschem Kanonenfutter. Bezahlen würden natürlich auch die Deutschen.

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