Dunkel
Hell
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Screenshot: Leons Identität

Leons gelöschter Browserverlauf

3. September 2020
in 2 min lesen

Stell dir vor, das Ministerium des Inneren des Landes Nordrhein-Westfalen (Kalifat Westfalistan) lässt für ungefähr eine Viertelmillion Euro ein Computerspiel entwickeln. Stell dir vor, dass der Verfassungsschutz dem Entwickler beratend zur Seite steht. Stell dir vor, dieses Computerspiel ist ein Browsergame, in dessem Verlauf Du dich auf die Suche nach deinem verschwundenen Bruder begibst, der in den rechten Sumpf geraten ist. Kannst Du dir nicht vorstellen? Kannst Du dir nicht ausdenken? Willkommen in der Clownwelt, Hombre! “Leons Identität“ gibts hier zum Download. Wir haben es für dich angezockt.omisch, an wen erinnert uns dieser super duper edgy Sticker?

Kurzfassung: Dein Bruder Leon ist weg. Einfach so. Weg. Unfassbar. Du betrittst sein leeres Jugendzimmer und suchst nach Hinweisen. Statt auf zerknüllte Tempos und einen gutgefüllten Browserverlauf, stößt Du dann nach und nach auf Hinweise und rekonstruierst den Weg deines Bruders hin zu den Rechten. Beispiel: Im Bücherregal steht Nietzsches Der Wille zur Macht, irgendwo liegt die hippe Nazizeitschrift Dense herum, deren Aufmachung frappierend Compact ähnelt. Wir haben natürlich alles nach der KRAUTZONE durchsucht und nicht mal einen schäbigen Sticker gefunden. Das hat unsere Meinung zum Spiel natürlich nicht verbessert.

Wie gesagt, keine Spur von Deutschlands reaktionärstem Meinungsmagazin. Stattdessen: Dense und Populi. Wer liest bitteschön diese Scheiße? Screenshot: Leons IdentitätWie gesagt, keine Spur von Deutschlands reaktionärstem Meinungsmagazin. Stattdessen: Dense und Populi. Wer liest bitteschön diese Scheiße? Screenshot: Leons Identität

Dein Bruder, das wird dann irgendwann klar, hat sich aus Verbitterung den Rechten zugewandt, weil seine Freundin Lina ein treuloses Weibsstück ist. Untreue führt zu Enttäuschung, Enttäuschung zu Verbitterung, Verbitterung zu Hass und Hass zur dunklen Seite der Macht. Wir schweifen ab…Eva. Daneben ein Schäferhund. Heißt der vielleicht Blondi? Und wen will man hier eigentlich verarschen? Screenshot: Leons Identität

Eva. Daneben ein Schäferhund. Heißt der vielleicht Blondi? Und wen will man hier eigentlich verarschen? Screenshot: Leons Identität

Wo seinerzeit Black Mirror noch Maßstäbe setzte und man auch noch heute kein schlechtes Wort über gutgemachte Point-and-Click-Adventures verlieren sollte, da ist Leons Identität so ein krampfhaft peinlicher Quark, den man in ähnlicher Form eigentlich nur von kirchlichen Jugendorganisationen kennt. Jou Kids, Rechte sind voll bad, you know!

Zurück zu Leon, dem Nazi. Der hat sich der – Achtung, festalten, wieder kein Witz! – “Atavistischen Aktion“ angeschlossen. Klar, man hätte gerne das Original verwendet, aber wahrscheinlich ging das aus rechtlichen (recht-lichen, haha lol, topkek) Gründen nicht, vielleicht ist das aber auch wieder viel zu weit gedacht. Vielleicht ist der Entwickler samt seines “Beraters“ aus dem Ministerium einfach nur etwas retardiert. War ja auch ein heißer Sommer. Jedenfalls – Achtung Spoiler – ist Leon nicht beim NSU, er hat sich auch nicht den Proudboys oder prorussischen Milizen im Donbass angeschlossen, sondern er lungert auf irgendeinem Sommercap der “Atavistischen Aktion” herum und übt, man weiß es nicht, vielleicht Speerwerfen mit Kalbitz.

Uuuh Kraftsport, sehr gefährlich!  Screenshot: Leons Identität

Uuuh Kraftsport, sehr gefährlich! Screenshot: Leons Identität

Zuletzt telefoniert man dann mit Leon und muss ihn davon überzeugen den rechten Weg zu verlassen. Gähn! Gäbe es wenigstens einen Score, gäbe es die Möglichkeit Leon in seiner Entscheidung sogar zu bestärken, ja hätte Leon doch nur die Möglichkeit seinem kleinen Bruder den Großen Austausch zu erklären (oder dem kleinen Penner wegen unerlaubtem Betreten seines Zimmers den Arsch zu versohlen), hätten wir dem ganzen ein paar Anstandspunkte vergeben. Aber wie bereits gesagt, Leon liest ja noch nicht mal die KRAUTZONE.

Egal. Wir hätten da auch einen Vorschlag, vielleicht pumpt uns dafür jemand 225.000 Euro in den Hintern. Wir dachten an einen First-Person-Adventure, die Story ist folgende: Die ANTIFA (Antifreiheitliche Aktion) hat unter der Parole #blm (burn loot murder) die schwarze Bevölkerung zu einem Aufstand angestachelt. Die Stadt brennt, Menschen werden auf Grund ihrer weißen Hautfarbe totgeschlagen, die Polizei zieht sich zurück. Prominente, Sportler und Politiker feuern die Randalierer über den sozialen Kurznachrichtendienst Shitter an. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Keil Ritterhaus, einem weißen Teenager, der gemeinsam mit Freunden die Schäden an öffentlichen Denkmälern beseitigt. Für jede entfernte Schmiererei gibt es Punkte. In Nebenquests deckt er nach und nach das Geflecht aus korrupten Medienleuten und verräterischen Politikern auf und kommt dabei einer ungeheuerlichen Verschwörung auf die Schliche… Höhepunkt des Spiels ist dann aber eine Situation, in der Keil von mehreren Antifanten attackiert wird…

Redaktion

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