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Was getan werden muss

27. September 2020
in 3 min lesen

Im Artikel 146 des Grundgesetzes heißt es: „Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.“ Die deutsche Wiedervereinigung war am 3. Oktober 1990, die „Vollendung der Einheit“ ist also in wenigen Tagen 30 Jahre her. Eine Verfassung hat das deutsche Volk bisher trotzdem nicht beschlossen.

Böse Zungen können jetzt sagen, dass das nur konsequent sei, da „die Freiheit Deutschlands“ eben nicht vollendet ist und somit die beiden Bedingungen gemäß Artikel 146 nicht erfüllt sind. Stimmt natürlich. Nach 30 Jahren Verschleppung der Abstimmung über eine deutsche Verfassung muss aber auch klar sein, dass die Freiheit Deutschlands so niemals vollendet werden kann. Zumal Merkel und Co. ja auch gerade fleißig und erfolgreich an der DDRfizierung Deutschlands arbeiten.

Der Leviathan hat sich nunmehr drei Jahrzehnte vor der freien Entscheidung des deutschen Volkes über eine Verfassung gedrückt, er wird sie auch in den nächsten 30 Jahren nicht zulassen, wenn die Deutschen weiter geduldig darauf warten. Das Grundgesetz kommt seit seinem Inkrafttreten am 24. Mai 1949 ohne Abstimmung oder vergleichbare Legitimation der Bevölkerung aus – warum nicht noch weitere 30, 50 oder 100 Jahre? Ach was, nicht kleckern sondern klotzen, 1000 Jahre! Dass das mit dem tausendjährigen Reich bei den Nationalsozialisten nicht geklappt hat, muss ja nicht heißen, dass es bei DDR 2.0 und EUSSR nicht klappt!

Zum Betrug gehören immer zwei dazu, einer der betrügt, und einer, der sich betrügen lässt. Die Deutschen lassen sich nun schon so lange betrügen, dass der sie beherrschende Staat ruhigen Gewissens von Gewohnheitsrecht ausgeht. Da sich das aller Voraussicht nach erst mit dem durch die breite Masse unmittelbar erlebbaren Zusammenbruch im Sinne von starker Inflation, akuter Nahrungsmittelknappheit usw. ändern wird, gibt es aktuell im Wesentlichen nur drei Dinge zu tun:

  1. Seinen eigenen Bereich in beste Ordnung bringen.

  2. Die Wahrheit aussprechen.

  3. Den Zusammenbruch abwarten.

Ein paar vertiefende Gedanken zu diesen drei Punkten: Seinen eigenen Bereich in beste Ordnung zu bringen bedeutet einfach Krisenvorsorge. Ganz banale Maßnahmen wir Nahrungsmittelvorräte anlegen, sich einen Handkurbelgenerator kaufen, um das Smartphone auch bei Stromausfall aufladen zu können und so weiter. Prepper-Kram halt. Man muss sich ja nicht in dem Thema verlieren und sich auf das Ende der Welt vorbereiten, sondern im Sinne des Pareto Prinzips die wenigen simplen Vorkehrungen treffen, die aller Voraussicht nach den größten Effekt haben. Das schlimmste, das einem hier passieren kann, ist doch Übervorbereitung bzw. die Nahrungsmittelvorräte und das Equipment dann doch nie zu benötigen. Ach wie furchtbar! Wenn es drauf ankommt, bin ich allerdings wesentlich lieber paranoid als hungrig oder tot.

Die Wahrheit auszusprechen bedeutet psychische Hygiene, Aufklärungsarbeit im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Vernetzung mit Gleichgesinnten. Aufklärungsarbeit bedeutet nicht, Menschen gegen ihren Willen zu bekehren. Freiheit inkludiert immer auch das Recht zur Dummheit und zum Selbstbetrug, das gilt es zu respektieren – so schwer das auch mitunter ist. Glücklicherweise werden die Systemkritiker ja immer mehr, sodass es vermutlich so leicht wie nie zuvor ist, Gleichgesinnte zu finden. Wer suchet, der findet. Telegramgruppen, Internetforen usw. gibt es so viele, dass wohl für jeden etwas dabei ist.

In jedem Fall ist es möglich, sich zu vernetzen und dem leviathanischen Gedankengefängnis zu entfliehen. Und umso mehr Menschen die Wahrheit sagen, desto normaler und gesellschaftsfähiger wird es, die Wahrheit zu sagen.

Den Zusammenbruch abzuwarten bedeutet vielleicht vor allem, den Untergang zu genießen. Sich eine Sicht auf die Welt anzueignen, die, um Nietzsche zu paraphrasieren, mit einer wohlig-melancholischen Gewissheit um den sicheren Neubeginn „auf alte mürbe Culturen, in denen eben die letzte Lebenskraft in glänzenden Feuerwerken von Geist und Verderbnis verflackert“, blickt.

Bis diese mürbe Kultur endgültig in glänzenden Feuerwerken der Verderbnis verflackert ist, können natürlich noch viele Jahre vergehen. Wer bis dahin mehr tun will, als sein eigenes Haus in beste Ordnung zu bringen und die Wahrheit zu sagen, der könnte freilich noch einen Schritt weiter gehen. Wagen wir ein kleines Gedankenexperiment: Wie viele Freigeister müssten sich wohl zusammenfinden, um im Rahmen einer Kommunalwahl eine kleine Gemeinde aus dem leviathanischen Gedankengefängnis zu befreien? Menschen, die im Home Office arbeiten und geographisch ungebunden sind, könnten sich organisieren und gemeinschaftlich ihren Wohnsitz in eine kleine Gemeinde verlagern und dort Sezession im Kleinsten betreiben.

Wer eine Kommunalwahl gewinnt, entscheidet dann über die Gemeindesteuern eben dieser Kommune. Die Gemeinde als Gebietskörperschaft mit eigenem Steueraufkommen entscheidet vor allem über Grund- und Gewerbesteuer, daneben noch über mehrere kleinere Steuern wie die Hunde-, Vergnügungs- und Zweitwohnsitzsteuer. Was würde wohl passieren, wenn eine libertäre Clique, die per Kommunalwahl eine Gemeinde übernommen hat, über diese Steuern und die ihnen gegenüberstehenden Ausgaben entscheidet?

Vielleicht wäre es ein Himmelfahrtskommando, das in der Praxis herauszufinden. Vielleicht würde es aber auch viel mehr Spaß machen, als dem Leviathan noch viele Jahre bei seinem Dahinsiechen zuzusehen.

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Max Reinhardt

Max Reinhardt arbeitet in Hyperborea an einem geheimen Forschungsprojekt zur Entwicklung einer Zeitmaschine, um die Geburt von Karl Marx, Karl Lauterbach und weiterer Sozialisten zu verhindern. Nebenbei schreibt und trainiert er und ruft entgegen behördlichen Anordnungen zu gemeinschaftlichen Wanderungen auf.

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