Ohne konkreten Anlass und nachvollziehbare Kriterien entschieden Twitter und Facebook sich nun, Trump dauerhaft von der Plattform zu entfernen. Es scheint als habe man nur auf einen Anlass, einen Moment der Schwäche oder das nahende Ende seiner Amtszeit gewartet, um nun diesen Schritt zu gehen.
Die offizielle Begründung ist mit dem Wort „hanebüchen“ noch nett umschrieben. Wegen des „Risikos der weiteren Anstiftung zur Gewalt“ entschied Twitter sich, den Account Trumps permanent zu sperren. Wann er zwischen „Geht nach Hause!“, „Bitte bleibt friedlich!“ und „Wir brauchen den Frieden, wir brauchen Recht und Ordnung!“ zu Gewalt angestiftet hat, sagt Twitter leider nicht.
Dass solch weitreichende Entscheidungen per Handstreichen von intransparenten Gremien oder den zum Establishment gehörenden Plattformbesitzern getroffen werden können, ist eine Tatsache, die alle Oppositionellen stutzig machen sollte, auch Jene, die über Trump gutbürgerlich die Nase rümpfen.
Es braucht transparente Kriterien und gleiches Recht für alle, nicht Willkürentscheidungen von Trumphassern, die ihre Stunde gekommen sehen. Wer aber glaubt, ein Donald Trump ließe sich auf diese Weise mundtot machen, der unterschätzt ihn höchstwahrscheinlich ein weiteres Mal.