Dunkel
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Murks von Marx

12. April 2021
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Karl Marx war kein besonders einfallsreicher Philosoph. Den Sozialismus gab es schon vor ihm, seine ökonomischen Ideen wie z.B. seine Arbeitswertlehre hatte er von den klassischen Ökonomen wie Smith und Ricardo übernommen, seine Dialektik ist von Hegel durchsetzt und auch sonst gibt es sehr wenig originär Marxsches in seinem Werk.

Eine Ausnahme bildet seine Idee des Polylogismus. Was bedeutet das? Die Lehre des Polylogismus besagt, dass es nicht nur die eine Vernunft gibt. Die menschliche Vernunft ist demnach nicht etwas prinzipiell allen Zugängliches, sondern das Ergebnis von äußeren Umständen. Jede soziale Klasse besitzt somit ihre eigene Logik: ein mittelalterlicher Zähringer Feudalherr besitzt eine andere als ein frühkapitalistischer Fabrikbesitzer in Manchester. Und dieser wiederum kann einen schlesischen Fabrikarbeiter niemals verstehen. Es geht hierbei nicht um sprachliche Unterschiede, es geht um die Vernunft selbst.

Nach deiner Logik…

Jahrhundertelang war es unter Philosophen als gegeben angesehen, dass richtig formulierte Argumente jedem vernunftbegabtem Wesen und damit zumindest theoretisch jedem Menschen zugänglich seien. Natürlich gebe es größere Geister und Minderbemittelte, die komplexen Gedankengängen nicht zu folgen vermochten. Und es gebe selbstverständlich diverse Fehlschlüsse in der Logik, die man vermeiden müsse. Aber dennoch, die Regeln seien für alle identisch.

Marx verneinte dies. Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Die Lehre des Polylogismus ist selbst sehr widersprüchlich und kann nicht konsistent zu Ende gedacht werden. Wer Marx liest und das Pech hat, der falschen Klasse anzugehören, kann ihn damit ja auch gar nicht verstehen, oder? Und wie kommt es, dass die proletarische Logik nicht nur eine Logik unter vielen ist, sondern die einzige, mit der man die Welt verstehen könne, die also doch wieder Absolutheitsanspruch anmeldet?

Warum kann er selbst – als Anwaltssohn – die proletarische Logik verstehen? Immerhin und einzig im Bereich der Arroganz spielt Marx in der Liga von Platon mit. Nie ist auch nur irgendein Philosoph weiter gegangen und hat versucht aufzuzeigen, wo denn genau die Unterschiede zwischen der einen und der anderen Vernunft liegen könnten. Jeder Versuch würde auch scheitern.

Ich hab recht

Dennoch hat diese bösartige Idee ihre Nachahmer gefunden. Auch die Nationalsozialisten sprachen vom deutschen Geist, vom heroischen Kämpfer, der von einem elenden britischen Krämer nie verstanden werden könnte. Daher muss ein überzeugter Nationalsozialist die Relativitätstheorie ablehnen, weil sie von einem Juden stammt und eine überzeugter Marxist dieselbe Lehre, weil Einstein Bourgeois war.

Warum hielt man immer noch an dieser wahnsinnigen Idee fest? Sie bereitet einen doppelten Boden und macht die eigene Argumentation, so absurd sie auch sein mag, unangreifbar. Entweder man stimmt seinem Gesprächspartner zu oder aber man kann ihn gar nicht verstehen, weil man der falschen Rasse oder Klasse angehört.

Ist man zufällig vielleicht der Zwillingsbruder des Polylogisten und kann diese Unterstellungen also widerlegen, ist das Los noch schlimmer: dann ist man nämlich ein verachtenswerter Verräter. Diskussion beendet.

Diese Idee ist die einzige wirkliche Verteidigungslinie der Marxisten. Ohne sie bricht das zusammengestohlene Werk ihres falschen Propheten sang- und klanglos zusammen. Deswegen ist es so wichtig, diese Idee zu kennen. Wer sie kennt, entdeckt sie heutzutage wieder überall.

Gastautor

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