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TikTok – Kulturkrieg auf Chinesisch?

19. April 2021
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China hat uns – volksnah gesagt – an den Eiern. 1,4 Milliarden Menschen nähen unsere T-Shirts, schrauben unsere Elektronik zusammen und lassen uns verdutzt dabei zusehen, wie sie Wolkenkratzer, Flughäfen und Brücken aufbauen, als handele es sich dabei um Lego.

Natürlich ist dieses Land und seine Einwohner, die mit ihrem unverschämten Pragmatismus mal eben so den Marxismus und die Marktwirtschaft kreuzten, eine Bedrohung. Aber wie man auf diese Bedrohung reagieren will, ist uns nicht klar.

China hat es begriffen

Die schwindende Weltmacht USA versichert ihren erweiterten Flugzeugträgern Japan und Taiwan zwar die rückhaltlose Unterstützung im Falle eines Falles – aber wie genau dieser Fall, also die konkrete militärische Konfrontation zwischen zwei hochtechnisiserten Machtblöcken aussehen soll, das weiß noch keiner so recht.

Vielleicht denken wir auch zu konventionell. Vielleicht findet der Konflikt schon längst statt. Die USA haben über Jahrzehnte die Welt mit Hollywood und McDonalds beherrscht. Dass China seinerseits den Westen ebenso kulturell unterminiert, ist hingegen schwer vorstellbar. Zumindest auf den ersten Blick.

Schaut man sich aber den Werbespot der beliebten App TikTok an, so könnte auf den Gedanken kommen, dass der Gelbe Mann sehr genau verstanden hat, wo lang der Hochgeschwindigkeitszug fährt.

It’s Kulturkrieg, stupid!

Unter der vielsagenden Parole „Wir sind mehr als du denkst“ begrüßt uns zunächst ein Transvestit, dann tänzelt ein Kopftuchmädchen im Arztkostüm herum, anschließend entblößt eine Schwarze ihre violett gefärbten Achselhaare, gefolgt von einem Schwarzen, der auf einer BLM-Kundgebung irgendwas über Nazis palavert.

Außerdem zu sehen: Ein Sojasören breitet eine Handvoll Kartoffeln vor sich aus, eine Regenbogenfahne flattert im Fahrtwind, dazwischen turnende Rentner, herumhopsende Kinder, Skateboarder. Kulturmarxistische Brachialvermarktung. Infantil, abstoßend, aber wirkungsvoll.

Dass Spots wie dieser in China niemals, nie-mals, NIEMALS laufen würden, ist klar. Dazu kommt, dass TikTok von sich behauptet kein chinesisches Unternehmen zu sein. Der Firmensitz befindet sich zwar in Los Angeles, der Mutterkonzern hingegen ist in China beheimatet.

Wäre es daher nicht möglich, also rein theoretisch, dass die Freakshow, wie die oben gezeigte, im Westen zwar komponiert, im fernen Osten aber dirigiert wird?

Stefan Nguyen

Endlich ein Ausländer im Team und wir müssen uns die Rassistenvorwürfe nicht mehr anhören. Nguyen ist leider nur Viertelvietnamese, hat aber vieles von der asiatischen Mentalität geerbt. Jeden Tag 14 Stunden arbeiten. Schlafen ist für Verlierer. Stefan hat einen Bachelor in International Economics und arbeitet derzeit im Ausland. Wenn er überhaupt einmal Zeit hat, schreibt er in der Print.

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