Berlin. In rückständigen Diktaturen erfolgt ein Putsch in der Regel durch das Militär In Deutschland übernehmen dies hingegen regelmäßig Merkel und die Medien. Die Causa Kemmerich stellte dabei nur den ersten Probelauf eines sehr viel größeren Spieles dar.
Das Theater rund um Corona feierte irgendwann dieser Tage sein Einjähriges. Während der vergangenen Monate folgten die sogenannten „Länderfürsten“ Merkels Marschbefehlen treudoof wie die Lemminge.
Letzte Woche ereignete sich dann allerdings doch noch die Zäsur, auf die längst keiner mehr zu hoffen wagte. Mit der Verordnung des wortwörtlichen Totalstillstandes zu Ostern überspannte die Kanzlerin den Bogen endgültig.
Selbst die dünnhäutigsten unter den eben genannten Regenwürmern bekamen die Wirbelsäule plötzlich wieder gerade und begehrten auf. Was im Übrigen nichts anderes heißt, als dass sie die allerschlimmsten Drangsaleien ganz vorsichtig abmildern.
Um die die eiserne Alleinherrscherin wurde es hingegen wenige Tage etwas stiller, aber glücklicherweise standen ihre medialen Elitetruppen sogleich bereit, sie wieder in Amt und Würden zu heben.
Der erste große Gegenschlag erfolgte (nach dem Hörensagen) über die GEZ-Vampire. Nicht später als Montagabend rief der Spiegel Merkel dann öffentlich zum offenen Putsch gegen die Länder auf.
Unter dem Titel „Hat Merkel ihre CDU-Rasselbande nicht im Griff“ veröffentlichte Autor Wolfgang Höbel ein tiefgiftiges Hetzpamphlet gegen die allerletzten „Freiheitsfunken“ der Deutschen. Politische Entscheidungen souveräner Staatschefs (denn nichts anderes sind die Ministerpräsidenten) werden als „frecher Widerspruch gegen Merkel“ abgewertet.
Weiter werden die Ministerpräsidenten, die nach offizieller Lesart Verantwortung für Millionen von Deutschen tragen, zu kleinen Kindern degradiert, die von Mutti sprichwörtlich zu Recht gewiesen werden müssen. Nun gut, wieviel dieser Sprachgebrauch über das Erwachsensein von Autor Wolfgang Höbel aussagt, lassen wir an dieser Stelle mal offen…
Jedenfalls gilt: Wenn Merkel jetzt nicht sprichwörtlich gegen den Willen demokratisch gewählter Entscheidungsträger „durchregieren“ darf, droht irgendwann im Mai zum ungezählten Mal die Coronaapokalypse. Also der positiv Getesteten versteht sich.
Wer sich übrigens wundert, warum Herrschaftsjunkie Söder hier zur Schütztenhilfe bereitsteht: Offenbar hegt er seine ganz eigenen Vorstellungen über den Ausgang der Bundestagswahl im Herbst. Unterm Strich bleibt ein völlig vor Schleim triefender Aufruf des Spiegels an “seine Kanzlerin“, sich über den Willen der souveränen Länderchefs hinwegzusetzen.