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5 Buchempfehlungen für die Weihnachtszeit

5. Dezember 2023
in 2 min lesen

Weihnachten steht vor der Türe, Schnee ist trotz oder genau wegen des Klimawandels gefallen, und die gemütliche Jahreszeit ist endlich da. Natürlich nur, insofern der Fernseher aus, die Tageszeitung ungelesen und die meistens nicht ganz so sozialen Medien ungeöffnet bleiben. Was gibt es Schöneres, als entspannt bei einem heißen Getränk und in Decken eingewickelt mithilfe eines Buchs in eine andere Welt abzutauchen? Natürlich nichts. Bis einem wieder einfällt, dass man noch Geschenke braucht; dabei ist die Lösung so naheliegend wie das Lesezeichen auf dem Wohnzimmertisch.

Selbst wer schon „alles“ hat, freut sich über ein gutes Buch zu Weihnachten, zusätzlich schafft das Geschriebene einen Ausgangspunkt für gemeinsame Gespräche. Damit der Familienfrieden dabei gewahrt bleibt und die hochverdiente Weltflucht gelingt, soll das Buch dem Beschenkten natürlich nicht mit dem riesigen Zaunpfahl die eigene Weltanschauung einprügeln. Deshalb kommen „Das Kapital“, die Bibel und einige andere Werke leider nicht infrage. Weil außerdem, wovon ich ausgehe, der ganzen Familie bereits das Kaiserabo der KRAUTZONE aufgenötigt wurde, folgen nun fünf höchstens peripher politische Buchempfehlungen, die sich spannend lesen und hervorragend verschenken lassen:

1.) Alle Bücher von Auguste Lechner

Egal ob die „Ilias“, die „Odyssee“, „Parzival“, „Herkules“ oder „Die Nibelungen“: Auguste Lechner hat zu allen wichtigen und großen Sagen ein hervorragendes Jugendbuch (auch für Erwachsene) geschrieben. Die jeweiligen Geschichten sind nicht nur absolut eingängig erzählt, sondern vermitteln auch eine solide Grundkenntnis aller wichtigen Mythen, die Deutschland und das Abendland so hervorgebracht haben. Zu Lebzeiten umfänglich gelobt, wird ihr heutzutage mitunter „vereinfachende Schwarzweißmalerei“ („Lexikon Literatur in Tirol“) vorgeworfen. In unserer heutigen Zeit eine Auszeichnung, die ihre Werke noch lesenswerter macht!

2.) „1984“ / „Brave New World“

Zwei sehr unterschiedliche Bücher, die doch vieles gemeinsam haben. In beiden taucht der Leser in eine dunkle Vision der Zukunft ab. Ersteres wurde 1948 (!) geschrieben, das ins Deutsche als „Schöne neue Welt“ übersetzte 1932. Mit ihrer Weitsicht beschrieben die Autoren beider Romane einen autoritären Staat, in dem individuelle Freiheit sehr, sehr kleingeschrieben wird. In „1984“ werden die Menschen durch ständige Kontrolle, Propaganda und Gewalt ans System angepasst, in „Brave New World“ durch Züchtung, Belohnung und Indoktrination. Zwei Bücher, die definitiv zum Nachdenken anregen und durch die Blume mahnen, autoritäre Muster unserer heutigen Zeit zu reflektieren.

3.) Michel Houellebecq: „Elementarteilchen“ / „Unterwerfung“

Apropos Dystopien: Ist die Überwindung des Liberalismus nicht vielmehr eine Erlösung als eine gefährliche Entwicklung? Genau dieser Frage stellt sich Michel Houellebecq in vielen seiner Bücher, von denen mir „Elementarteilchen“ und „Unterwerfung“ am besten gefallen haben. In Ersterem ist es der Transhumanismus, in Letzterem der Islam, der das zerbröckelte Wertegefüge Frankreichs erschüttert. Definitiv nichts für schwache Nerven, dafür umso mehr für kritische Geister! Bevor Ihr Euch für ein Werk entscheidet, gibt es hier auch eine KRAUTZONE-Sonderausgabe über den großen Literaten: https://shop.kraut-zone.de/produkt/konservative-hipster-ii-michel-houellebecq/.

4.) Walther Ziegler: „Große Denker in 60 Minuten“

Nachdem sich die Vorträge von Dr. Walther Ziegler auf YouTube einer großen Beliebtheit erfreuen, habe ich erst sein Werk „Nietzsche in 60 Minuten“ und dann einige andere einer genaueren Betrachtung unterzogen. Was soll ich sagen: Auch wenn 60 Minuten meistens nicht ausreichend waren, dienen die angenehm und einfach geschriebenen Bücher hervorragend dazu, in die Schaffenswelt vieler berühmter Philosophen abzutauchen.

5.) Klassiker!

Egal ob Goethe, Schiller, E. T. A. Hoffmann, Hölderlin, Dürrenmatt, Hesse, oder, oder, oder. Klassiker sind nicht umsonst Klassiker: Sie haben Grundfragen unserer Kultur gestellt und die Seele des Abendlandes damit in ein Buch gepresst. Wer sich an die großen Philosophen nicht herantraut, dem werden so ganze Philosophien in literarischer Form von den großen Dichtern und Denkern unserer Nation nähergebracht. Oft gibt es die großen Klassiker spottbillig, und wenn sie nicht gerade Teil der Abi-Lektüre waren, lesen sie sich auch absolut fantastisch und spannend.

PhrasenDrescher

Der Phrasendrescher - wie könnte es anders sein - promoviert derzeit interdisziplinär in der Philosophie und der Politikwissenschaft. Als glühender Verehrer von Friedrich Nietzsche weiß er, dass man auch Untergänge akzeptieren muss und arbeitet bereits an der Heraufkunft neuer, stärkerer Werte.

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