Unser Verhältnis zur AfD ist ambivalent und kann nicht einfach zusammengefasst werden. Immer mal wieder brechen wir eine Lanze für die AfD, aber regelmäßig erfolgt auch gerechtfertigte Kritik an der Oppositionspartei.
In einem vergangenen Podcast haben wir zum Beispiel auch Teile des Personals der AfD kritisiert. Gerade unprofessionelles Verhalten einzelner AfD-Politiker und Mitarbeiter schadet seit Jahren dem wichtigen Anliegen der Oppositionspartei und macht das zunichte, was die im weitesten Sinne als „Opposition“ zu bezeichnende Strömung über Jahre hinweg aufgebaut hat. Einige Aussagen von uns stießen auch auf Kritik und Unverständnis der Hörer: Wir würden zu hart mit der AfD ins Gericht gehen. Und ja, natürlich hat es die AfD nicht einfach, aber es gibt so viele Dinge, die man selbst abstellen und oder verbessern könnte, um seriöser und professioneller zu wirken. Auf die Berichterstattung der Mainstream-Medien kann man natürlich keinen Einfluss nehmen. Was man aber kann, ist ordentliche Arbeit abliefern.
Hier einmal ein schönes (da wirklich plakatives) Beispiel über die „Professionalität“ der AfD und ihrer Mitarbeiter.
Bild 1: Unsere Praktikantin arbeitet jeden Tag fleißig an unseren obligatorischen Grafik-Kacheln. Ideenfindung, Umsetzung, Feinschliff sind nichts, was man mal so schnell auf die Tastatur kotzen kann. Wir haben mittlerweile den Anspruch, einen einheitlichen und leicht verständlichen Grafik-Stil zu nutzen. So auch vergangene Woche, als die Praktikantin was zu dem starken Ergebnis der Ost-AfD gestaltet hat.
Bild 2; einige Tage später: AfD-Bundestagsabgeordneter Jörn König (bzw. dessen Mitarbeiter) klaut mutmaßlich die Grafik, ersetzt (halbprofessionell) die Überschrift mit seiner eigenen Schriftart, tauscht „Ostdeutschland“ durch „Mitteldeutschland“ (jaja, kann man schon schreiben) aus. Natürlich wurde sigar unser Chillhelm-Logo entfernt und natürlich wurden wir weder erwähnt noch verlinkt, geschweige denn beworben. Natürlich hat Herr König auch kein KRAUTZONE-Abo, schließlich muss die knapp bemessene monatliche Büropauschale von 4.583,39 Euro (in Worten: viertausendfünfhundertdreiundachzig Euro und neununddreißig Cent) für wichtige Dinge ausgegeben werden, anstatt für das teuer bepreiste KRAUTZONE-Abo in monatlicher Höhe von ca. 4 Euro (In Worten: vier Euro). Die geklaute Grafik geht mit mehreren Tausend Reaktionen übrigens viral und hunderte amüsieren sich köstlich über den SED-Witz (den wir erfunden haben).
Wenn man seit Jahren mit tollen und ambitionierten Leuten ein Unternehmen aufbaut, weiß man welche Leistung hinter der Fassade aus schicken Grafiken und Bildchen steht. Dass Politiker es mit dem Eigentum anderer Leute nicht so genau nehmen, ist nichts Neues, aber dass man so dreist die Arbeit des „eigenen Lagers“ klaut und als seine eigene ausgibt, ist dann doch ein ganz neues Niveau. Besonders wenn man selbst als Nettosteuerzahler das Leben eines ganzen Mitarbeiterstabes mitfinanzieren kann.
PS: Einige mögen einwenden: Ist doch nur ’ne Grafik und „geistiges Eigentum“ ist kein Eigentum. Dabei geht es aber natürlich im viel mehr. Anstand, Höflichkeit, Respekt zählen dazu, aber auch etwas anderes: Wer so arbeitet – oder arbeiten lässt – wird das nicht nur in einem Fall tun, sondern in dutzenden; und damit auch wieder in die zahlreichen offenen Messer des Mainstreams laufen.
Zusatz: MDB Jörn König meldete sich kurz darauf, dass er die Grafik in einer Chat-Gruppe entdeckt und ohne bösen Willen weiter geteilt hatet. Wir betrachten die Angelegenheit damit als erledigt.