Deutsche sehnen sich nach mehr Nationalstolz

24. Juli 2024
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Die UEFA-Europameisterschaft ist zu Ende, und die Deutschlandfahnen verschwinden allmählich wieder aus dem Stadtbild. Wer vor einigen Wochen noch halbwegs bedenkenlos sein Fahrzeug oder seinen Balkon mit schwarz-rot-goldenen Flaggen schmücken konnte, macht sich mittlerweile wieder verdächtig. Alles beim Alten. Dass aber selbst während internationaler Turniere die Identifikation mit der eigenen Nationalmannschaft inzwischen nicht mehr sicher ist, zeigte in diesem Jahr eindrucksvoll das ZDF, welches fragte: „Flagge zeigen zur Fußball-EM: harmlos oder gefährlich?“ Der Verdacht des öffentlich-rechtlichen Senders: „Solche Symbole“ (Anm.d.Red.: Gemeint sind Deutschlandfahnen) könnten „Rechtsextremen in die Hände“ spielen.

Dass viele Deutsche gar nicht so glücklich über diesen Saison-Patriotismus zu sein scheinen, fand die Friedrich-Ebert-Stiftung bei einer Befragung im Rahmen der regelmäßig erscheinenden Mitte-Studie heraus. Insgesamt sei demnach etwa 40 Prozent der Meinung, dass Deutsche endlich wieder den Mut zu einem starken Nationalgefühl haben sollten. Etwa ein Drittel spricht sich gegen diesen Gedanken aus, während etwa 27 Prozent sich nicht sicher waren und „teils/teils“ geantwortet haben. Wie zuverlässig diese Angaben sind, bleibt in Anbetracht der Auftraggeberin besagter Studie fraglich. Andere Zahlen liefert dafür das Institut für Generationenforschung: Mehr als 70 Prozent der Befragten gaben ihm gegenüber an, dass sie weniger stolz auf Deutschland sind, als sie es gerne wären.


Damit lässt sich ein positiver Trend beobachten. 2006, also vor bald 20 Jahren, bildete Deutschland noch das weltweite Schlusslicht in Sachen Nationalstolz. Das fanden seinerzeit Soziologen des nationalen Meinungsforschungszentrums der Universität Chicago in einer globalen Studie zum Thema „Patriotismus“ heraus. Das liegt vermutlich besonders an jungen Deutschen, die – besonders in Großstädten – in stark migrantisch geprägten Umfeldern aufwachsen und miterleben, wie Altersgenossen, die nicht mal in ihrem Heimatland leben, sich stolz zu ihrer Identität als Türken, Albaner oder Afghanen bekennen, während die eigene Sehnsucht nach einem starken Nationalgefühl von linken Lehrern und Medien gezielt aberzogen wird. Dass sich dem immer mehr Jugendliche widersetzen, zeigen die letzten AfD-Ergebnisse unter 16- bis 24-Jährigen zur Europawahl.

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