Die Europäische Union hat ihren ursprünglichen Zweck – ein freiwilliger Zusammenschluss souveräner Staaten – längst hinter sich gelassen. Stattdessen entwickelt sie sich zunehmend zu einem zentralistischen Superstaat, der die Eigenständigkeit seiner Mitgliedsstaaten aushöhlt und die Freiheit der Bürger beschneidet. Der Fall des rumänischen Präsidentschaftskandidaten Călin Georgescu zeigt diese Entwicklung auf drastische Weise. Doch er ist kein Einzelfall: Er steht exemplarisch für eine EU, die sich von demokratischen Prinzipien verabschiedet und stattdessen autoritäre Strukturen aufbaut.
Călin Georgescu gewann im November 2024 überraschend die erste Runde der rumänischen Präsidentschaftswahl. Doch kurz vor der Stichwahl wurde die Wahl vom Verfassungsgericht annulliert – angeblich wegen Unregelmäßigkeiten bei der Wahlkampffinanzierung und mutmaßlicher russischer Einflussnahme. Nun, im Vorfeld der Neuwahl im Mai 2025, schloss die Wahlkommission Georgescu endgültig von der Teilnahme aus, offiziell wegen „unvollständiger Unterlagen“. Georgescu selbst nannte dies einen „direkten Schlag gegen die Demokratie“ und sprach von „Tyrannei“ in Rumänien sowie einer „Diktatur“ in Europa.
Die Entscheidung löste in Rumänien massive Proteste aus. Anhänger Georgescus werfen der Regierung und der EU vor, einen unliebsamen Kandidaten gezielt auszuschalten. Tatsächlich blieb die EU nicht bloß passiv: Brüssel unterstützte die Annullierung aktiv und begründete dies mit der Notwendigkeit, „demokratische Standards“ zu sichern. Doch was hier geschieht, ist das Gegenteil: Die gezielte Beseitigung eines Kandidaten, der nicht ins ideologische Schema der EU passt, offenbart, wie Brüssel seine Macht nutzt, um politische Ergebnisse zu manipulieren und nationale Souveränität zu untergraben.
Der Fall Georgescu ist kein Sonderfall. Die EU zeigt seit Jahren, dass sie bereit ist, nationale Regierungen und demokratische Prozesse zu beeinflussen, wenn diese ihren Vorstellungen widersprechen. Die Sanktionen gegen Ungarn und Polen unter dem Vorwand der „Rechtsstaatlichkeit“ oder der „Rechtsstaatsmechanismus“, der Fördermittel an politische Auflagen koppelt, sind klare Beispiele. Solche Maßnahmen sind nichts anderes als Erpressung – ein direkter Angriff auf die Selbstbestimmung der Mitgliedsstaaten.
Die EU agiert zunehmend wie ein zentralistisches Gebilde, das Dissens nicht toleriert. Sie greift in Bereiche ein, die eigentlich den Mitgliedsstaaten vorbehalten sein sollten – sei es Klimapolitik, Schuldenvergemeinschaftung oder die Regulierung von Medien und sozialen Netzwerken. Brüssel entscheidet, was „richtig“ oder „falsch“ ist, und zwingt den Staaten seine Agenda auf. Diese Entwicklung ist nicht nur undemokratisch, sondern gefährlich: Sie entfremdet die Bürger von der Politik und schwächt die Grundfesten der Demokratie in Europa.
Die wachsende Macht der EU bedroht nicht nur die Souveränität der Staaten, sondern auch die Freiheit der Bürger. Unter dem Deckmantel von Klimaschutz, Pandemiebekämpfung oder der Eindämmung von „Desinformation“ greift die EU immer tiefer in das Leben der Menschen ein. Neue CO₂-Steuern, Sanierungszwänge für Immobilien oder Zensurmaßnahmen wie der Digital Services Act schränken die Handlungsspielräume der Bürger ein und machen sie abhängiger von staatlicher Kontrolle.
Aus einer Gemeinschaft, die Freiheit fördern sollte, ist ein Instrument der Überwachung und Bevormundung geworden. Die EU setzt ihre ideologische Linie durch und ignoriert dabei die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen. Die Europäer werden zu bloßen Untertanen eines bürokratischen Apparats degradiert, der weder gewählt wurde noch Rechenschaft ablegt.
Die Europäische Union steht an einem Scheideweg. Entweder findet sie zu einem Modell zurück, das Freiheit und Souveränität respektiert, oder sie marschiert weiter in Richtung eines zentralistischen Superstaats, der Demokratie und Freiheit in Europa zerstört. Der Fall Georgescu verdeutlicht die Gefahren dieses Kurses – aber auch den Widerstand dagegen, sei es in Rumänien, Deutschland oder anderswo in Europa.
Es liegt an den Bürgern, sich gegen diese schleichende Zentralisierung zu wehren und ihre Freiheit zurückzufordern. Denn Demokratie und Selbstbestimmung sind keine Selbstverständlichkeiten – sie müssen stets neu verteidigt werden.