Seit Beginn der mittlerweile über zehn Jahre anhaltenden Eurorettungen warnen uns Crashpropheten mit extrem einleuchtenden und durch alle historischen Erfahrungen gedeckten Argumenten vor dem kompletten Wertzerfall der Kunstwährung des Euros.
Genau so lange scheint das Schreckgespenst der Inflation auf sich warten zu lassen; es sei denn man möchte die traumhaften Aktienkurse der letzten Jahre als sogenannte Vermögenspreisinflation hinzuzählen.
Können wir uns also weiter eines Platzes an der Sonne erfreuen? Nun ja, am Wirtschaftshorizont ziehen erste düstere Wolken auf, die derzeit noch unbemerkt an der Wahrnehmung der Allgemeinheit vorbei ziehen. Quer durch die Republik beginnen sich Bauvorhaben zu verzögern, in anderen EU-Ländern zeigt sich ein ähnliches Phänomen.
Angesichts des plandemisch erzwungenen Arbeitskräftentzugs und gefüllter Auftragsbücher an sich erst mal keine Überraschgung. Interessant wird es allerdings, wenn man sich die Ursachenidentifizierung der Verantwortlichen vor Ort vor Augen führt. Einhellig wird schlichtweg auf einen Mangel an grundlegenden Baumaterialien, wie Holz, Stahl und selbst Plastik verwiesen, die entweder gar nicht oder nur noch zu galoppierenden Preisen zu erhalten sind.
Folge: Die eng verwobenen, einzelnen Bauschritte geraten durcheinander und einzelne Mängel werfen die sorgfältig abgewogenen Zeitpläne über den Haufen. Eine Meldung, die angesichts der extrem simplen Produktionsschritte der genannten Stoffe selbst in Merkelland erst einmal erstaunen dürfte. Woher stammt dieses merkwürdige Phänomen?
Nun, es scheint, als würde sich der lange Atem einzelner Crashpropheten doch noch auszahlen. Wie Markus Krall vor einigen Monaten (unter Abwandlung seines Bankencrashszenarios) vorauszusagen begann, beginnt die Geldschwemme der letzten Dekade auf ein fallendes Angebot an realen Gütern zu treffen. Das Baugewerbe dürfte aufgrund politischer Sonderfaktoren zeitlich früher betroffen sein.
So befanden sich beispielsweise die deutschen und zum Teil auch europäischen Bauholzexporte 2020 auf einem Rekordniveau. Der Löwenanteil wurde in die Volksrepublik China verschifft. Möglicherweise versucht das kommunistische Regime seine strategischen Reserven auszubauen, um die Versorgung der heimischen Immobilienbranche zu gewährleisten.
Jedoch muss sich die Entwicklung nicht zwangsläufig auf diesen, in Deutschland vergleichsweise unbedeutenden Wirtschaftszweig beschränken, denn die allgemeinen Probleme reichen tiefer. Langsam aber sicher beginnen die Lieferketten nach über einem Jahr erzwungenen Stillstandes eben doch zu schwanken.
Die eingangs erwähnte Inflation könnte die Wohlstandsblase schlussendlich über den Umweg der Realwirtschaft doch noch zum Platzen bringen. Solange sich der Geldsozialismus auf windige Bilanztricks beschränkte, konnte dem Bürger immer noch die Aussicht auf den baldigen Endsieg des Euros vorgekaulelt werden.
Nur, wenn der Strom nicht mehr aus der Steckdose kommt, aus dem Hahn nur verschlammtes Hochwasser und die Mainzelmännchen beim Auffüllen der Supermarktregale zu streiken beginnen, dann dürfte die Realität auch an dem unbedarften Durchschnittswähler nicht mehr unbemerkt vorbeiziehen.
So wie schon kleine Naturkatastrophen das Potenzial besitzen, uns die Anfälligkeit der so selbstverständlich gewordenen Zivilisation vor Augen zu führen, so sollten wir die aktuell noch überschaubaren Lieferengpässe als dringende Warnung vor der langfristig ebenso fragilgen Grundlage unseres über Generationen erarbeitenden und ebenfalls vielzu selbstverständlich gewordenen Wohlstandes, verstehen. Freiheit, Frieden, Fortschritt statt „Fridays for Future“!