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Bergkarabach

2. Oktober 2020
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Es gibt Regionen, die sind gesegnet und verflucht zugleich, Kulturelle Schnittstellen und gleichzeitig ewige Schlachtfelder – wahrscheinlich bedingt sich das. Der Kaukasus jedenfalls ist so eine Region. Lange gärt hier schon ein Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Was ist los in Bergkarabach?

Kurzfassung: Die Region Bergkarabach liegt im Westen der Republik Aserbaidschan, ist aber mehrheitlich armenisch besiedelt. Armenien und Aserbaidschan teilen im Streit um diese Region eine blutige Geschichte. Den vorläufigen Höhepunkt erreichte der Konflikt zwischen beiden Staaten Anfang der 1990er, als die Sowjetunion zerbrach und die Republiken in die Unabhängigkeit entlassen wurden. Wir reden hier nicht von einem konventionellen Krieg mit regulären Armeen, sondern von einem dreckigen, irregulär geführten Konflikt. Massaker, Entführungen, zerstörte Dörfer, Blutrache, Muslime gegen Christen.

Seit Juli eskaliert der Konflikt erneut. Über den Auslöser kann man nur spekulieren, aber schon jetzt zieht die Konrontation ihre geopolitischen Kreise. Die Türkei schoss derweil einen armenischen Kampfjet im armenischen Luftraum ab und zeigte damit auf gewohnte Art, wem ihre Sympathien gehören. Der Iran wiederum dementierte zwar Vorwürfe über Waffenlieferungen an Armenien, aber Teheran hat kein Interesse an einem weiteren Machtausbau der Türkei. Waffen werden nach Armenien kommen, so oder so. Milizen werden folgen. Russland pflegt gute Verbindungen zum christlichen Armenien, verdient aber an der Aufrüstung beider verfeindeter Armeen.

Die Streitkräfte Aserbaidschans sind denen Armeniens zahlenmäßig überlegen, was bei einer fast viermal so großen Bevölkerung und den Einnahmen durch die Ölförderung nicht verwundert. Aber was sind schon Zahlen auf dem Papier? Keiner kann wissen, welche Wendung der Konflikt nehmen wird, wenn immer mehr Nachbarstaaten offen eingreifen.

Friedrich Fechter

Nachdem sich Fechter von den beiden Chefs die Leitung der Netzredaktion hat aufquatschen lassen, musste er mit Enttäuschung feststellen, dass die Zeiten von Olymp-Schreibmaschinen und reizenden Vorzimmerdamen vorbei sind. Eine Schreibmaschine hat er sich vom hart erarbeiteten Gehalt trotzdem gekauft. Und einen antiken Schreibtisch. Auf irgendwas muss man im Hausbüro schließlich einprügeln können, wenn die faulen Kolumnisten wieder ihre Abgabefristen versemmeln…

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