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Frankreich wurde enthauptet

20. Oktober 2020
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Es ist jetzt ein paar Tage her, seit dem der französische Geschichtslehrer Samuel Paty von einem muslimischen Tschetschenen enthauptet worden ist. Der Grund: Paty zeigte seinen Schülern eine Karikatur von Mohammed. Vielleicht war der Geschichtslehrer naiv, vielleicht aber auch sehr mutig, jedenfalls hat in Westeuropa die humoristische Darstellung des Propheten der “Religion des Friedens“ tödliche Folgen.

Was soll man also jetzt noch viel schreiben über Frankreich, den Islam und die Köpfe, die in dessem Namen abgeschnitten werden? Man könnte sich die zaghafte, wohlweislich unterwürfige Berichterstattung der Mainstreammedien zu diesem Ereignis anschauen. Aber das in den meisten Redaktionshäusern feige Heuchler sitzen, das ist nun wirklich nichts Neues.

Vielleicht schreibt man also lieber etwas über die Reaktion der französischen Politik? Seit ein paar Tagen treten Einsatzkommandos Türen ein, nehmen längst bekannte Gefährder der islamistischen Szene fest und vielleicht werden von denen am Ende auch ein paar abgeschoben, die dann wiederum – ich wette einen Tetrapack Roten – in ein paar Monaten in der Bundesrepublik auftauchen. Also, auch das ist nicht der Rede wert.

Wäre da noch die Bevölkerung. In Paris versammelten sich spontan einige tausend Menschen und man nimmt ihnen die Bestürzung ab. Das Islamistenproblem mag in Frankreich zwar akuter sein als bei uns, aber erstens gibt sich Deutschland viel Mühe mit Aufholen und zweitens ist Frankreich laizistisch geprägt und die kritische Öffentlichkeit hat dort einen anderen Stellenwert, als bei uns. Wird Paty also ein neuer Märtyrer für die Meinungsfreiheit und Religionskritik werden? Rüttelt die viehisch-brutale Tat des Islamisten die Öffentlichkeit auf und zeigt, wie unterwandert und bedroht unsere westlichen Gesellschaften sind? Oder wird der aufkeimende Protest eingeebnet und zersetzt? Bleibt am Ende nicht mehr übrig, als ein paar ausgefallene Stunden Geschichtsunterricht und der Wohlfühlhashtag #jesuisprof?

Friedrich Fechter

Nachdem sich Fechter von den beiden Chefs die Leitung der Netzredaktion hat aufquatschen lassen, musste er mit Enttäuschung feststellen, dass die Zeiten von Olymp-Schreibmaschinen und reizenden Vorzimmerdamen vorbei sind. Eine Schreibmaschine hat er sich vom hart erarbeiteten Gehalt trotzdem gekauft. Und einen antiken Schreibtisch. Auf irgendwas muss man im Hausbüro schließlich einprügeln können, wenn die faulen Kolumnisten wieder ihre Abgabefristen versemmeln…

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