Endlich sagt es mal einer. Kontrollen in Privatwohnungen zur Hebung der Volksgesundheit sind dringend geboten. Um es gleich vorweg zu nehmen – ich bin dafür. Aus volkspädagogischen Gründen. Dreißig Prozent unserer Mitbürger gehen die bisherigen Maßnahmen noch nicht weit genug, denen kann geholfen werden. Wer braucht heute noch die Unverletzlichkeit der Wohnung, wo wir doch sowieso dank Alexa und Siri bereits zu Exhibitionisten mutiert sind. Wenn es nicht unangenehm ziehen würde, könnte man die Wohnungstür auch gleich aushängen. Die Grenzen des Staates sind schließlich auch bereits „ausgehängt“.
„Lange Zeiten der Ruhe begünstigen gewisse optische Täuschungen. Zu ihnen gehört die Annahme, dass sich die Unverletzbarkeit der Wohnung auf die Verfassung gründe, durch sie gesichert sei. In Wirklichkeit gründet sie sich auf den Familienvater, der, von seinen Söhnen begleitet, mit der Axt in der Tür erscheint“. (Ernst Jünger, Der Waldgang)
Könnte es sein, dass Karl Lauterbach, SPD-Gesundheits“experte“ deshalb die Unverschämtheit besitzt, die verfassungsmäßige Garantie der Unverletzlichkeit der Wohnung in Frage zu stellen, weil er der Meinung ist, wir hätten gar keine Verfassung, sondern nur ein Grundgesetz? Wäre es eine Verfassung, würde es schließlich draufstehen.
Dieser Staat mutiert zu einem Monster, welches immer mehr austestet, wie weit es in der Unterdrückung seiner Bürger noch gehen kann. Der ursprüngliche Vertrag zwischen Staat und Bürger, der da lautet, der Staat nimmt ihnen ihr Geld, doch dafür garantiert er für innere und äußere Sicherheit, ist spätestens seit 2015 aufgekündigt.
Nach und nach werden die Bürger durch immer weitergehende Zumutungen im Zusammenspiel mit Angst, Panik und unverhohlenen Drohungen, zu perfekten Untertanen konditioniert. Der Gehorsam zieht sich durch alle Schichten, bis in die Parlamente. Unsere sogenannten Volksvertreter haben sich bereits zur Ruhe gebettet und lassen eine sich selbst ermächtigende Runde aus Kanzlerin und Ministerpräsidenten unkontrolliert gewähren. Selten so viel Geld für keine Arbeit eingestrichen.
Und nun schaut das Ordnungsamt auch noch unter die Bettdecke? Ein wenig Hoffnung ist noch. Gibt es doch in diesem Lande mittlerweile hinreichend viele Familien mit vielen Söhnen, von denen wir etwas lernen könnten. Vielleicht merken die Bürger langsam, wo die Reise hingeht, wenn statt des Weihnachtsmannes die Polizei klingelt, angedroht ist es bereits. Der Krug geht eben so lange zu Wasser, bis er bricht.
Und Herrn Lauterbach, der wie kein anderer in diesem Land für die Volksgesundheit kämpft, sei mit Verlaub empfohlen, sich erst einmal um seine eigene Gesundheit zu kümmern und dafür einen guten Zahnarzt zu Rate zu ziehen.