Fortschritt ist, dass heute alles besser ist als gestern und morgen alles besser als heute – jedenfalls glauben das viele. So schreitet die Menschheit auf dem Pfad der Geschichte fort.
Nun die Nachricht: Das Bundesverfassungsgericht hat das existierende Verbot der Sterbehilfe für nicht mit dem Grundgesetz vereinbar erklärt. Besser ausgedrückt, es hat die „geschäftsmäßige Beihilfe zum Suizid“ erlaubt. Um Gottes Willen, ich will hier nicht das Bundesverfassungsgericht kritisieren. Die Richter und Richterinnen sind in ihrer unendlichen Weisheit sakrosankt und Juristen haben schon immer jedes Urteil begründet. Die Institution dieses Gerichtes ist auch nötiger denn je, sieht man die schlampigen Gesetze unserer Parlamentarier, die hoffen, niemand wird den Klageweg beschreiten.
Nun also wieder ein Urteil als Kotau vor dem Zeitgeist – erst die „Ehe für alle“ und nun die „Erlaubnis der geschäftsmäßigen Sterbehilfe“. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Geschäftsmäßig!
Aber sehen wir es positiv. Wenn man schon die Weisheit unserer Vorväter „wehret den Anfängen“ nicht ernst nimmt, lassen wir dem Fortschritt und der Phantasie ihren Lauf:
Man kann dann in Bälde als berufsmäßiger Suizidbegleiter ein Gewerbe anmelden. Die Berufsgenossenschaften und Weiterbildungsinstitute werden bald entsprechende Ausbildungsberufe anbieten, mit IHK-Prüfung.
Evaluationen sind aufgrund der Unmöglichkeit von Kundenbefragungen allerdings eher schwierig.
Nicht, dass nun jemand denkt, diese Tätigkeit stünde notorischen Menschenhassern offen. Nein, nein, vorher wird es einen Psychotest geben und nur Gutmenschen bekommen die Zulassung, wenn sie überzeugend darlegen können, nur das Beste zu wollen. Für Klima, Gleichheit und den schwächelnden AfD-Großvater.
Und selbstverständlich geht es nur um die Selbstbestimmung derjenigen, die aus dem Leben scheiden wollen. Nie und nimmer ist damit gewollt, dass auf alte Menschen Druck ausgeübt wird, sich doch nun endlich mal einen Ruck zu geben. „Guck mal, Opi, Du bist doch nun so alt und krank, du hattest doch ein schönes Leben. Es tut auch gar nicht weh“. Gut, dass bald niemand mehr mit dem Strick auf den Dachboden klettern muss.
Die älteren unter den Lesern werden vielleicht den Film „Jahr 2022… die überleben wollen“ aus dem Jahre 1973 mit Charlton Heston in der Hauptrolle kennen. Wenn nicht, unbedingt ansehen. Jahr 2022 haben wir bald und es könnte sein, dass Drehbuchautor Stanley Greenberg und Regisseur Richard Fleischer bald als größere Propheten als Nostradamus gelten. Das Schmankerl in diesem Film: als Nahrung für hungernde Menschen gibt es „Soylent Grün“. Grüne Waffeln, die aus freiwillig aus dem Leben geschiedenen Menschen hergestellt werden. Was aber noch niemand weiß, das ist das große Geheimnis: Auf dem Markt sind die grünen Waffeln der große Renner.
Zu weit hergeholt? Warum eigentlich ? Alles ist möglich. Noch sollen wir uns nur an Kannibalismus in Form von “Kunst“ gewöhnen, siehe Kunsthalle Bonn mit „Künstlerin“ Marina Abramovic oder er geistert als spinnerte Äußerung eines schwedischen Verhaltensforschers und Klimaretters durch das Netz. Der Mann mit dem Namen Magnus Söderland forderte im Septemer 2019, dass man auch Tote essen sollte – der CO2-Bilanz zu Liebe.
Fortschritt? Gefahr? Geisteskrank? In diesen hysterischen Zeiten scheint nichts mehr unmöglich.