„Ich bin eine Quotenfrau, ohne die wäre ich in die Position nicht hineingekommen“ – ein Satz, den die Bundesvorsitzende der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, kürzlich in einem Interview mit dem ARD verlautbarte. Hinterher merkte sie natürlich an, dass man sowohl als Mann, wie auch als Frau beweisen müsse, dass man der Herausforderung in einer höheren Position gewappnet sei.
Kurz nach besagtem Interview, am 8. Juli, beschloss die CDU-Führung eine verbindliche Quotenregelung, die 2025 in Kraft treten soll. Ab diesem Zeitpunkt sollen innerhalb der CDU Vorstandsposten gleichermaßen mit Männern und mit Frauen besetzt werden. Außer Acht gelassen wurde hierbei offenbar, dass es in der Bundesrepublik nicht einmal die Grünen schaffen, auf ausgeglichene Mitgliederzahlen zu kommen. Der Frauenanteil bei den Grünen lag laut „statistica“ Ende 2018 bei 40,5%, bei der CDU waren es nur 26,3% weibliche Mitglieder und bei der CSU gerade einmal 20,7% Frauen. Bei dieser „Quotenregelung“, handelt es sich also keinesfalls um einen Akt der Gleichberechtigung, sondern viel mehr um Frauenbevorzugung. Denn, so kein Wunder geschehe, sollte davon ausgegangen werden, dass die Christdemokraten auch mit „Frauen Union“ nicht ohne Weiteres 25% Damenzuwachs erhalten. Auf das in Zukunft mehr Frauen des Typs AKK in Führungspositionen gespült werden.
Der letzte Funken „konservative Hoffnung“, den der ein oder andere Gutgläubige bestenfalls noch an die CDU hatte, sollte hiermit endgültig verflogen sein. Denn die Frauenquote ist nichts weiter, als eine modern feministische Forderung, die rot-rot-grün bereits in Brandenburg in Form des „Paritätsgesetz“ bei zukünftigen Wahlen zur Realität gemacht hat. In Thüringen wurde dieses Gesetz ebenfalls von rot-rot-grün beschlossen, allerdings kippte der Verfassungsgerichtshof am 15. Juli diese Vorgabe zur Besetzung von Wahllisten, da das Paritätsgesetz das Recht auf Freiheit und Gleichheit der Wahl sowie das Recht der politischen Parteien auf Betätigungsfreiheit, Chancengleichheit und Programmfreiheit beeinträchtigen würde.
Doch warum auch sollte man etwas erzwingen, das wie im Falle der CDU allein aufgrund der realen Begebenheiten nicht verhältnismäßig ist?
Eine verpflichtende Quote kann niemals wirklich zur Gleichberechtigung führen, da sie bevormundet und künstlich eine Diskrepanz zwischen Mann und Frau schafft. Wenn das Geschlechterverhältnis mancherorts im Ungleichgewicht ist, schafft dieses zwanghafte 50/50 nur noch größere Kluften, nicht zuletzt in „konservativen“ oder wirtschaftsliberal ausgelegten Parteien, wie CDU/CSU, AfD oder FDP.
Anstatt Frauen den Rücken zu stärken und sie in Verantwortungspositionen zu unterstützen, schafft man das unglückliche Bild der Quotenfrau, einer Person, die aufgrund von prozentualer Verpflichtung bevorzugt scheint, unabhängig von ihrer wahrhaftigen Qualifikation.
Die Fraueninitiative „Lukreta“ stellt sich klar gegen die neue Quotenregelung bei den Christdemokraten. Frausein heißt, die eigene Stärke in seiner Weiblichkeit zu finden, ohne in den Hosenanzug gepresst, zwanghaft einen Spitzenposten zu besetzen. Nein, egal wie steinig der Weg auch sein mag, aus eigener Kraft das gewünschte Ziel zu erreichen, klingt trotz Schwierigkeiten deutlich charmanter und ist allem Respekt würdig.
Aus diesem Grund waren wir am vergangenen Wochenende in München. Denn obwohl die „Quote“ in Teilen der CSU für Kritik sorgte, stellte sich Ulrike Scharf, die Vorsitzende der bayrischen Frauen-Union, klar hinter die Regelung des Bundesvorstands.
Wir sehen diese Anbiederung an moderne Feministinnen und diese Form des „Kampfes gegen das Patriarchat“, als Rückschritt und Herabwürdigung der weiblichen Kraft, denn „Starke Frauen brauchen keine Quote!“.