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Ein kritischer Blick auf die Coronademo

2. September 2020
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Vergangenes Wochenende fand die zweite große „Querdenken“-Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin statt. International wurde dafür mobilisiert. Zu diesem Anlass reisten Teilnehmer aus Schweden, Österreich, der Niederlande, Flandern und den USA in die Bundeshauptstadt. Berlins Plätze und Straßen rund um das Brandenburger Tor, die Siegessäule und den Tiergarten wurden von einer riesigen Menschenmasse überflutet. Etliche tausend Leute gingen auf die Straße.

Ob es nun mehr oder weniger waren, als noch bei der letzten Demonstration und wie viele tatsächlich gekommen sind, ist hierbei irrelevant. Deutlich sollte sein, dass die Corona-Pandemie ihre Früchte trägt und jene, die vor einigen Monaten noch nicht gegen die aktuelle Regierung auf die Straße gegangen wären, wach gerüttelt wurden.

Vermutlich hat dieses Ereignis jedoch vor allem langjährige Regierungskritiker oder poltische Aktivisten beeindruckt und ernüchtert zugleich. Das Wochenende hat gezeigt, dass es die „schweigende Mehrheit“, von der zuvor häufig gemutmaßt wurde, gibt. Dass auch andere Leute sehen, dass in der Bundesrepublik etwas falsch läuft, auch wenn sie länger brauchten, dies zu realisieren. Auf der anderen Seite aber hat diese plötzliche prekäre Lage einen bunten Haufen verschiedenster Menschen kreiert, die nun gemeinsam Protest stehen. Zwischen Hippies mit verrückten Kostümen, Regenbogen-Friedensfahnen, AfD-Plakaten und Reichsflaggen finden sich nun langjährig „Erwachte“ wieder und sind einerseits beeindruckt von der riesigen Menge an Demonstranten und andererseits „verstört“ von den oftmals kruden Theorien, die die „Neuerwachten“ zum Handeln verleitet haben.

Wichtig ist, hierbei eines nicht zu vergessen: „Querdenken“ ist nicht „PEGIDA“ und sollte auch nicht den Anspruch haben zu einer Art Massenorganisation zu werden. Dazu sind die Leute zu unterschiedlich und ihre Beweggründe zu verschieden. Vielmehr dienen diese Demonstrationen als Katalysator. Sie zeigen, dass sich in Zeiten der Not mehr Leute trauen Gesicht zu zeigen und von ihrem Demonstrationsrecht Gebrauch zu machen. Sie verdeutlichen, dass auch Menschen, von denen man es zuvor nicht erwartet hätte, genug haben von der Berichterstattung der Mainstream-Medien und kein Vertrauen mehr in sie oder die etablierte Politik setzen.

„Querdenken“ kann und soll nicht das Ende sein. Die Proteste sind nicht, wie jene von 1989. Aber sie stellen eine Chance dar. Sie spülen etliche Leute an Land, die darauf warten abgeholt zu werden. Sie schaffen einen neuen Freiraum, der mit Ideen und klugen Gedanken gefüllt werden muss. Und genau dort sollten politische Organisationen und alternative Parteien ansetzen.

Reinhild Boßdorf

Reinhild ist bei der Fraueninitiative "Lukreta" aktiv und betreibt einen eigenen YouTube-Kanal. Ihre Themen sind moderner Feminismus, importierte sexuelle Gewalt und Weiblichkeit. Sie bewegt sich meist in heteronormativ-sexistischen Kreisen, backt gerne Kuchen und wird von linken Steuergeldprofiteuren als “unauffällig, aber zentral für das rechte Netzwerk” beschrieben.

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