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Netflix und die Pädobären – Teil 2

22. September 2020
in 3 min lesen

Bereits im August sorgte das französische „Coming of Age“-Drama „Mignonnes“ oder auch „Cuties“ für einen Shitstorm, nachdem der Streaming-Dienst „Netflix“ erste Filmfotos und Trailer veröffentlichte, die anzüglich gekleidete minderjährige Mädchen zeigten. Nun erschien der Film, trotz reichlich Kritik, am 9. September.

Etwa neunzig Minuten lang können die Zuschauer die 11-jährige Senegalesin Aminata bzw. Amy begleiten, die am Anfang des Films zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden jüngeren Geschwistern in eine Sozialwohnung in Paris zieht. Amy’s Mutter wird als fromme Muslima in afrikanischer Tracht dargestellt. Gleich zu Beginn fällt der Satz „Frauen müssen Allah gehorchen“. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass sich der Vater der Protagonistin eine Zweitfrau genommen hat, die er mit nach Frankreich zum Rest seiner Familie bringen wird.

Amy’s Mutter wirkt gestresst und teilweise unaufmerksam, weshalb sich ihre Tochter offenbar nicht verstanden und vernachlässigt fühlt. In einer der ersten Szenen des „Dramas“ lernt Amy Angelica kennen und beobachtet die Gleichaltrige beim Twerken. Angelica ist Mitglied der Tanzgruppe „Mignonnes“. Die insgesamt vier Mädchen gehen bauchfrei in Miniröcken in die Schule, tanzen gemeinsam sexuell in Szene gesetzt, reden über Jungs und deren Genitalien und geben sich älter aus, als sie sind. Amy versucht sich der Gruppe anzubiedern, stößt anfangs jedoch auf sehr viel Ablehnung. Sie wird gehänselt aufgrund ihrer „flachen Brust“ und ihres „flachen Hinterns“ und an einer Stelle sogar mit Steinen beworfen.

Nachdem die bulimiekranke Yasmine sich mit Angelica und den anderen beiden Mitgliedern der „Mignonnes“ zerstreitet, wird sie aus der Clique ausgeschlossen. Amy ergreift ihre Chance, wird Teil der Twerk-Crew und ist ganz fasziniert und beschwingt von den vielen Likes, die ihr ihr neues Hobby auf Social Media verschafft.

Immer wieder stachelt sich die Gruppe gegenseitig auf. Amy klaut ihrer Mutter Geld und einem Bekannten der Familie ein Handy. Auf dem Schulhof prügelt sie sich mit den Rivalen der „Mignonnes“, ein paar älteren Mädchen, die ebenfalls twerken. Dabei wird ihr die Hose runter gezogen. Amy wird beleidigt als „kleines Mädchen“, woraufhin sie sich genötigt sieht, das Gegenteil zu beweisen und ein Foto ihres Geschlechtteils postet.

Danach wird sie verstoßen und Yasmine nimmt wieder ihren alten Platz ein. Durch eine Intrige gelingt es Aminata dennoch ihre Konkurrentin auszustechen und so kann sie am großen Bühnenauftritt der „Mignonnes“ teilnehmen. Den wiederum beendet sie Hals über Kopf. In der Schlusssequenz ist zu sehen, wie die Protagonistin sowohl ihre afrikanische Tracht, wie auch ihr hautenges bauchfreies Tanzkostüm hinter sich lässt und in Jeans und T-Shirt Seilchen springt.

Die ganze Zeit über herrscht eine sexuell aufgeheizte Stimmung. Die 10-12 Jährigen werden beim lasziven Tanzen gezeigt. Schonungslos zoomt die Kamera auf Brust, Hintern und Intimbereich. Die Mädchen räkeln sich, fassen sich in den Schritt und reden allesamt sehr vulgär.

Nicht einmal bei Szenen mit Amy’s muslimischer Familie und der „Tante“ bleiben derartige Inszenierungen aus. Das junge Mädchen wird einer Art „Exorzismus“ unterzogen, um sie von ihren Sünden zu befreien. Dabei tanzt sie erotisch und ist leicht bekleidet.

Der Film sorgte auch nach Erscheinen für reichlich Gesprächsstoff und Ablehnung, weshalb sich seine Regisseurin Maimouna Decouré missverstanden fühlt. Sie selbst ist Senegalesin und wollte ihre eigenen Erfahrungen, die Konfrontation muslimisch- afrikanischer Mädchen mit der westlichen Kultur, darstellen. Wieder einmal beruft sich die Dame auf den bereits gewonnen „Sundance“-Award. Dieses Filmfestival wurde, wie bereits im letzten Artikel erwähnt, von einem verurteilten Pädophilen mitbegründet. Deswegen wirkt es nicht ganz so abwegig, dass ein Film mit jungen, leicht bekleideten Mädchen in der Hauptrolle auf Zustimmung stößt.

Zangro, der Produzent des Films, sprach in einem Interview mit „Variety“ über den emotionalen Prozess die weibliche Hauptdarstellerin zu finden. Erst am letzten Tag soll die Filmcrew auf Faitha Youssuf Abdillahi gestoßen sein und war sehr bewegt nun endlich die richtige 11-Jährige fürs Twerken gefunden zu haben. Wie schön, dass die Eltern der heute 14-Jährigen offenbar kein Problem darin sahen ihre Tochter für einen derartigen Film herzugeben.

Mehrere etablierte Medien verteidigten dieses Wunderwerk der künstlerischen Freiheit, so auch der öffentlich-rechtlich finanzierte österreichische Radiosender „Radio FM4“. Dieser bezeichnete alle Kritiker als „rechtskonservative Trolle“ und blockierte etliche Nutzer auf Twitter, weshalb #blockedbyradiofm4 trendete. Es ist immer wieder amüsant, wenn vom Gemeinwesen finanzierte Medien, ihren Geldgebern die Nutzung verweigern und sogar noch damit kokettieren. Der hypersexualisierte Film gegen Hypersexualisierung ist nun da. Das Overton-Fenster des sag- und produzierbaren wurde dank „Netflix“ und Maimouna Decouré weiter verrückt.

Natürlich ist gerade in Zeiten der Masseneinwanderung die kulturelle Auseinandersetzung und der Zwiespalt zwischen westlichen Werten und Islam ein wichtiges Thema. Doch diese Form der Darstellung hätten sich der Streaming-Dienst und die Regisseurin sparen können. Anstatt die sexuell anzüglich gekleideten Kinder zu skandalisieren, wird ihr Erscheinungsbild durch diese offensive Darstellung normalisiert. „Cuties“ bereitet den Weg für die weitere Hypersexualisierung von Minderjährigen in Film und Bild und das im Deckmantel des vermeintlichen kulturellen Konflikts.

Reinhild Boßdorf

Reinhild ist bei der Fraueninitiative "Lukreta" aktiv und betreibt einen eigenen YouTube-Kanal. Ihre Themen sind moderner Feminismus, importierte sexuelle Gewalt und Weiblichkeit. Sie bewegt sich meist in heteronormativ-sexistischen Kreisen, backt gerne Kuchen und wird von linken Steuergeldprofiteuren als “unauffällig, aber zentral für das rechte Netzwerk” beschrieben.

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