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Cancel Culture und ihre Umtriebe

28. September 2020
1 min lesen

Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell und drastisch sich der politische Diskurs verengt und wie lange die Liste der Minderheitengruppen geworden ist, die man als guter „Social Justice Warrior“ heute berücksichtigen muss.

Dachte eine Autorin wie J. K. Rowling einst sich mit ihrem feministischen Duktus und ihren homosexuellen und diversen Charakteren in „Harry Potter“ als besonders couragiert profilieren zu können, steht sie nun unter Beschuss und wird zum Opfer der „Cancel Culture“. Warum? Ganz einfach, als TERF (trans-exclusionary radical feminist) maßt sie sich an von zwei biologischen Geschlechtern zu sprechen.

In der Vergangenheit geriet sie mit ihrer radikalen Ansicht schon unter Beschuss. Vergangenes Jahr solidarisierte sie sich mit einer Frau, die ihren Job verloren hatte, nachdem sie sich auf zwei Geschlechter, nämlich Mann und Frau, berufen hatte – Ein wirklicher Affront also.

Damals hagelte es nur so negative Twitterkommentare. In erster Linie stammten diese von Eltern mit Transkindern, die sich in weinerlichen Ausführungen angegriffen fühlten, da ihre Kinder in „Hogwarts“ jetzt keinen Platz mehr fänden und deren Fantasiewelt zerstört sei. Erschreckend, wie ein einzelner Tweet offenbar ganze Welten zusammen brechen lässt.

Doch damit nicht genug, denn erst im Juni setzte Rowling noch einen drauf. Sie kommentierte einen Artikel, in dem der Terminus „menstruierende Menschen“ verwendet wurde und meinte frech, dass es doch einmal ein Wort für diese „Menschen“ gegeben hätte. Natürlich wollte sie auf die Bezeichnung „Frau“ anspielen. Denn biologisch gesehen sind es nur Frauen, die überhaupt menstruieren können.

Vor Kurzem erschien ihr neuer Krimiroman „Troubled Blood“ unter ihrem Pseudonym Robert Galbraith. Der Mörder in dieser Geschichte ist ein Mann in Frauenkleidern, der seine Opfer mithilfe seiner femininen Garderobe täuscht. Die Devise des Romans lautet also: Traue keinem Mann in Frauenkleidern. Kurz nach der Veröffentlichung des Buches trendete #RIPJKRowling auf Twitter. Diese unfassbar „transfeindliche“ Geschichte wird zum Anlass genommen die Britin komplett zu diskreditieren. Auf TikTok veröffentlichte ein ehemaliger Fan ein Video, in dem er Rowlings Bücher anzündet und andere dazu anstiftet es ihm nachzumachen. Manch eine kreative Haut gestaltete einen fiktiven Grabstein für die Autorin.

Bücherverbrennung und Todeswünsche sind also in Ordnung, wenn die Brandstifter zum Schutze von unterdrückten und missverstandenen Minderheitengruppen handeln. Das Beispiel Joanne K. Rowling zeigt, wie die Cancel Culture vor niemandem mehr halt macht. Es reicht heute eben nicht mehr weiblich zu sein, um jedwede Kritik abschütteln zu können – intersektionalem Feminismus sei Dank.

Reinhild Boßdorf

Reinhild ist bei der Fraueninitiative "Lukreta" aktiv und betreibt einen eigenen YouTube-Kanal. Ihre Themen sind moderner Feminismus, importierte sexuelle Gewalt und Weiblichkeit. Sie bewegt sich meist in heteronormativ-sexistischen Kreisen, backt gerne Kuchen und wird von linken Steuergeldprofiteuren als “unauffällig, aber zentral für das rechte Netzwerk” beschrieben.

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