Landauf, landab herrscht blankes Entsetzen bei großen und kleinen CDU-Amtsträgern. Hatte man doch schon das Dauerabonnement auf das Kanzleramt fest eingepreist. Nun zeigt ein Blick auf die Umfragewerte, dass es damit mit hoher Wahrscheinlichkeit vorbei ist.
Grün-rot-rot oder grün-rot-gelb ist die neue Farbenlehre. Und das ist auch gut so. Dieses Land und insbesondere seine Parteienlandschaft haben eine Katharsis dringend nötig. Das System Merkel liegt schon viel zu lange wie eine Grabplatte auf dieser Republik.
16 Jahre lang verrottet
Die CDU/CSU hat in über 16 Jahren Merkel nicht nur ihre christlichen und konservativen Wurzeln verraten und verloren, auch ihre Funktionsträger, allesamt zahnlose, entmannte Schoßhündchen, sind über die Jahre fett, feist und träge geworden. Immer wieder dieselben Gesichter, immer wieder derselbe, lobhudelnde Singsang auf die größte Kanzlerin aller Zeiten.
Lebendige Demokratie, die vom Widerstreit und dem Ausgleich unterschiedlicher Meinungen und Interessen lebt, liegt in Agonie und wird immer mehr zu einem Instrument, die Herrschaft von Demagogen zu verschleiern.
Die Alt-Parteien, alles Demokraten, jeder kann mit jedem. Konkret zu bestaunen derzeit in Thüringen. Offiziell dunkelrot-rot-grün, in Wirklichkeit, da diese Stimmen nicht reichen, kungeln CDU und LINKE hinter dem Vorhang. Wie tief will die CDU eigentlich noch sinken? Nun, es wird noch tiefer gehen.
Letzte Patrone: Markus Söder
Was passiert gerade? Die CDU wird die letzte Patrone laden, Laschet fallen lassen und Söder in den Kampf schicken. Der bajuwarische Gernegroß und Haudrauf hat die besseren Umfragewerte und soll es richten, das Kanzleramt darf nicht verloren gehen.
Es wird nicht reichen, wir bekommen eine grüne Kanzlerin. Die ersten Schreiber in den Hauptstrommedien, in der Hauptsache sowieso links und grün eingestellt, wagen sich bereits aus der Deckung. Man kennt das: was da fällt, soll man auch noch stoßen.
Die Grünen haben es begriffen, Wahlen gewinnt man nicht mit dem Kopf und klugen Argumenten – wäre dem so, dürften sie kaum Chancen haben. Eine Parteivorsitzende, die wie eine vorlaute Schnatterente mit Wortfindungsstörungen daher kommt und ein Parteivorsitzender, der den nachdenklichen Menschenfreund und Philosophen gibt, beim Faktenwissen so manche Lücke hat, doch gern auch den Dolch ins Laken stechen würde – ist er doch der Meinung, ein wenig mehr China würde unserer Demokratie gut tun.
Lügen, aber mit Wohlfühlatmosphäre
Auch ist die grüne Haupterzählung vom menschengemachten Klimawandel fragwürdig und die Erzählung, wir könnten den Klimawandel durch unser Tun in Deutschland aufhalten, ist nichts anderes als Hybris. Ein Blick auf den Globus sollte eigentlich hinreichend ernüchtern. Aber das alles spielt keine Rolle, Wahlen werden über das Herz und das Bauchgefühl der Menschen gewonnen und auf dieser Klaviatur spielen die Grünen derzeit am besten.
Das Führungspaar sieht jung und gut aus, verbreitet gute Laune, das Wahlprogramm liest in Gänze sowieso kaum jemand. Schlau formuliert ist das Programm – sanfte und weiche Beschreibungen für die geplanten Grausamkeiten – und ein guter Mensch wollen wir doch alle sein.
Es wird reichen, für eine wie auch immer geartete Koalition unter Führung der Grünen. In diesem Land wird die nächsten vier Jahre kein Stein auf dem anderen bleiben. Das ist so gewollt und nennt sich Demokratie – ein Elitenprojekt im Vertrauen auf die Trägheit der Massen. Nur Versuch macht klug und dieses Volk scheint Lust auf einen Gesellschaftsversuch zu haben, dessen Ausgang offen ist.
Schuld an dieser Situation hat die CDU/CSU selbst. Sie wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit zerlegen, ganz sicher jedenfalls werden wir in spätestens zwei Jahren völlig neue Gesichter aus der zweiten und dritten Reihe zu sehen bekommen, das derzeitige Personal ist verbrannt und sollte sich als Requiem die „Ballade zur Beachtung der Begleitumstände beim Tode von Despoten“ zu Gemüte führen.
Vielleicht ist danach wieder ein Neuanfang möglich. Auch die Stunde der Partei mit der Alternative im Namen wird noch kommen. Wir sind eine föderale Republik und der Weg führt über die ostdeutschen Bundesländer.