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Israel

11. Mai 2021
in 3 min lesen

Von Florian Müller

Zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern kommt es seit einigen Tagen zu Auseinandersetzungen. Ursprung der neuen Konflikte waren – wie so häufig – Streitigkeiten um Boden, Grund und Wohnrechte. Aktuell gipfelte die Auseinandersetzung in israelischen Luftangriffen, die 20 Tote forderten – Ursache dafür waren die Raketen der Hamas, die aber vom israelischen Abwehrsystem abgefangen wurden.

Ich habe mich vor längerem Mal in einem Podcast dazu geäußert, dass ich es als extrem belästigend empfinde, mich als Deutscher oftmals zu politischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten äußern zu müssen. Es geht mir Gelinde gesprochen tierisch auf den Sack, mich mit Konflikten zwischen Juden und Moslems zu befassen, während in Deutschland die Hütte brennt.

Auch die Argumentation, die von fast allen Seiten angeführt wird, dass wir als Deutsche ja einen besonderen Bezug zum Staate Israel haben, ist für mich nicht einleuchtend, denn er schwimmt auf der gleichen Linie mit, wie die sehr deutsche Behauptung, man hätte noch heute etwas mit dem NS am Hut und müsse sich für derlei Verbrechen rechtfertigen oder verantwortlich zeigen.

Natürlich ist der Mensch kein unbeschriebenes Blatt und zu einem sehr großen Teil ein Produkt seiner eigenen Geschichte, seiner Vorfahren, der Traditionen und Erfahrungen seines Volkes oder seiner Nation. Aber fast 80 Jahre nach dem Dritten Reich von den Urenkeln der Beteiligten ein Bekenntnis zu Israel zu verlangen, halte ich doch für sehr frech. Was natürlich nicht heißt, dass Israel der „Böse“ ist. Können wir uns also frei entscheiden, welcher „Seite“ wir als deutsches Tätervolk oder als rationales Individuum beihalten? Ja und nein…

Die beiden „Extrempole“, wie Menschen handeln oder sich entscheiden, lauten „absolute Freiheit“ oder „absoluter Determinismus“, also das jegliche Handlung vorbestimmt sei. Ich selbst halte beide Annahmen für stark mangelhaft. Menschliche Aussagen, Präfenzen oder Entscheidungen sind zwar theoretisch frei (Ausnahmen wie Staatszwänge einmal vorweggenommen) aber praktisch immer durch Geschichte mitbestimmt.

Wir hängen immer an den unsichtbaren Fäden unserer Umwelt und unserer Vergangenheit. Gleichzeitig ist es absurd zu behaupten, dass Entscheidungen von Menschen vorherbestimmt wären. Das stärkste Argument gegen diese philosophische Annahme ist sicherlich das „ex-post-ante-Argument“: Wenn ich von vornherein davon ausgehe, dass meine Entscheidungen vorherbestimmt sind, handle ich signifikant schlechter, da ich meinen eigenen freien Willen ignoriere.

Aber genug des philosophischen Exkurses: Interessant wird es, wenn der Nahost-Konflikt wieder einmal in unserem Ländle ausgetragen wird. Normalerweise kein Grund zur Freude, aktuell darf man aber einmal schadenfroh lächeln…

Denn eine Dame mit dem Namen Ayten Erdil (ist sie Deutsche, liebe AfD, ich habe leider ihren Pass nicht gesehen?) hat nicht so gehandelt, wie man es in der freien Bundesrepublik erwartet.

Erdil ist Mitglied des Berliner Landesvorstandes der CDU – oder besser gesagt war Mitglied im Landesvorstand der CDU. Denn die Politikerin trat aufgrund eines „umstrittenen Facebook-Posts“ schließlich von ihren Ämtern zurück. Sie bezeichnete den Raketenangriff Israels auf palästinensische Gebiete als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.

Nach öffentlichem Druck nahm Erdil ihren Hut, doch der Skandal war da. Die Berliner CDU distanzierte sich, wo sie sich distanzieren konnte, der Original-Post von Erdil wurde mittlerweile gelöscht und die CDU-Berlin betont, dass das „Existenzrecht Israels“ nicht verhandelbar sei – schießt also bei ihrer Apologie so weit wie möglich über das Ziel hinaus.

Die Aussage Erdils, die sich einige Tage vorher noch über das Neutralitätsgesetz in Bezug auf Kopftücher beschwert hatte, ist symptomatisch für die Konfliktlinien in Deutschland, aus dem man einige Postulate ableiten kann:

1.) Ein überwältigender Teil der hier lebenden Moslems hasst Israel, was sich auch nicht mit dem Grad an Integration ändern wird. Zwar lernt man als Vertreter der öffentlichen Ämter normalerweise geschickter vorzugehen, da man die Walzerschritte der deutschen Öffentlichkeit beherrscht, aber die Einstellung bleibt gleich.

2.) Es wird vom politmedialen Establishment nicht akzeptiert, sich gegen Israel zu stellen. Auch nicht als Migrant, der normalerweise eine höhere Toleranzgrenze internalisiert hat, als Hans oder Lieschen Müller. Innerhalb der etablierten Parteien wird sermonartig wiederholt, dass Israel toll und Palästina böse ist – vollkommen unabhängig davon, was in welchen Situationen zutrifft.

3.) Natürlich wird mit zweierlei Maß gemessen: Die Kritik an der Aussage „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ ist keine Kritik an der Aussage per se, sondern nur im Kontext Israel. Hätte Erdil sich 2019 so im Falle der Luftangriffe Indiens auf Pakistan geäußert, bei den Luftangriffen Russlands auf Nordsyrien, hätte sich kein Schwein dafür interessiert.

Vielleicht wird auch dem Establishment irgendwann bewusst, dass der Nahostkonflikt auch für unser Land reichlich Detonationsstoff bietet. Und vielleicht lernt man auch daraus, dass Haltung und Denken der Migranten – hauptsächlich derer aus muslimischen Gebieten – überwiegend durch Heimatkultur und Heimatreligion bestimmt werden.

Weder durch deutsche Werte, seien sie noch so scheinheilig und populistisch, noch durch ein rationales Abwägen des „Stirnerschen“ Einzelnen. Wie soll man bitteschön integrierter sein als Aytin Erdil? Erdil ist nach eigenen Angaben Fachärztin für Innere Medizin, Chef einer Beratungsfirma und im Landesvorstand der CDU. Mehr Integration geht nicht – und trotzdem zeigen gerade diese Beispiele an der Abbruchkante des Sagbaren, dass sich ein Großteil der Moslems – selbst der „Guten“ – niemals integrieren wird noch integrieren lassen wird.

Wenn selbst bei diesen Wasserglasstürmen eine Frau wie Erdil ihre Karriere (ungewollt) opfert: Wie sieht es dann aus, wenn die ersten Verteilungskämpfe anfangen? Wenn die Supermärkte mal leer stehen? Wenn der Monatslohn ausfällt? Die Loyalität der muslimischen Einwanderer liegt nicht auf der Seite der Deutschen.

Florian Müller

Der Sklaventreiber-Chef hat diverse Geschwätzwissenschaften studiert und nach eigenen Angaben sogar abgeschlossen. Als geborener Eifeler und gelernter „Jungliberaler“ freundete er sich schnell mit konservativen Werten an – konnte aber mit Christentum und Merkel wenig anfangen. Nach ersten peinlichen Ergüssen entdeckte er das therapeutische Schreiben in der linksradikalen Studentenstadt Marburg, wurde Autor für die „Blaue Narzisse“ und „eigentümlich frei“. Ende 2017 gründete er mit Hannes die Krautzone.

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