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Das Bienensterben auf YouTube

15. September 2021
in 2 min lesen

Gestern Morgen, am Dienstag, wurde mein gemeinsamer Podcast mit „IdiotenWatch“, die „Honigwabe“, ohne Angabe von Gründen auf YouTube gesperrt. Wir hatten in der Regel gut 2.000 Livezuschauer und über 21.000 Abonnenten und streamten dort seit 111 Wochen ohne eine einzige Ausnahme jeden Sonntag ab 18 Uhr, am Anfang noch ab 19 Uhr.

Würde man all unsere Folgen am Stück ansehen, hätte man damit länger als zwei Wochen zu tun und dürfte währenddessen nicht schlafen. Rechtliche Schritte werden momentan eingeleitet, wie es jetzt weitergeht, ist erst mal noch unklar. Klar ist nur für uns beide, dass es weitergehen muss.

All das passierte wenige Tage nachdem ein Twitter-Account namens „Rechercheplattform zur Identitären Bewegung“ Dutzende Tweets mit Spekulationen über meinen Klarnamen, meinen Aufenthaltsort und mein soziales Umfeld in den Äther schiss. Ein Robert Wagner, Autor für die Amadeu Antonio Stiftung, hat mit niemandem mehr Interaktionen auf Twitter als mit diesem Account.

Letzten Sonntag, keine 48 Stunden vor der Löschung, thematisierten wir diese Tweets in der „Honigwabe“. Der Verdacht, dass aus der staatlich finanzierten „Anti-Hass-Ecke“ jemand ein paar Anrufe getätigt haben könnte, liegt also nah.

Der einzige Kanal, den ich jetzt noch auf YouTube besitze, ist „Katzenspaß in Full HD!“, wo ich wöchentlich Bilder und Videos meiner Katze zeige. Sollte es auch diesem noch an den Kragen gehen, erwäge ich aus Protest zehn Runden im Aha!-Graben zu drehen, sofern noch keine Oho!-Krokodile oder Ach-du-Kacke!-Seeminen darin schwimmen.

Das Tempo, mit dem sich unser System in den letzten Jahren an Gesellschaftsformen wie die des kommunistischen Chinas angeglichen hat, ist atemberaubend. Sie merzen uns als öffentliche Stimmen aus. Sie verbannen uns von den großen sozialen Medien, und da hören sie noch nicht auf. Sie trachten nach jedem Fitzelchen Reichweite und Einkommen, das man sich auf eigenen oder alternativen Plattformen oder sogar privat aufgebaut hat. „Ein YouTube für Nazis“ – RND über BitChute. „Gegen Telegram hilft nur eins: Die App löschen“„Süddeutsche“.

Sie wollen nicht, dass wir überhaupt existieren. Sie wollen den Effekt von einem Genickschuss oder einem Umerziehungslager, nur bitte ohne die unappetitlichen Bilder. Denn das sanft-totalitäre System, in dem wir leben, ist vor allem auf eines bedacht: Bloß keine Märtyrer erschaffen. Wenn sie dir, von ihren Leipziger Schlägertrupps und Terrorgruppen à la Lina E. einmal abgesehen, die Fresse polieren, dann mit einem großen Lolli. Zuckerwatteautoritarismus in der Freiluftgummizelle, setz deine Clownsnase auf und schau dir schwarze Transmenschen auf Netflix an, sonst kriegst du ‘ne Tüte Bonbons in die Eier.

Wenn Meinungsfreiheit nur noch bedeutet, ich habe das Recht, meinen eigenen vier Wänden zu erzählen, was ich so denke, und alles darüber hinaus kann durch staatlich finanzierte oder mediale Einschüchterung der Plattformen und Willkür der inzwischen ideologisch bis in den hintersten Winkel auf Linie gebrachten großen Konzerne selbst von jetzt auf gleich entzogen werden, ist sie nichts mehr wert.

Daher beende ich diesen Text mit einem abgewandelten Zitat eines großen Denkers unserer Zeit: „Angela Merkel, du Fresse. Mach mal ‚Honigwabe‘ auf. ‚Honigwabe‘ soll auf sein. Ich mag gerne ‚Honigwabe‘.“

Shlomo Finkelstein

Shlomo Finkelstein wollte immer schon irgendwas mit Hass machen. Seit 2015 erstellt er als "Die vulgäre Analyse" Videos, und seit 2019 zusammen mit Idiotenwatch den Podcast "Honigwabe".

Belltower News schreibt über ihn: "Da er vorgibt, sein Hass sei rational begründet, sind besonders junge Menschen der Gefahr ausgesetzt, die Thesen für bare Münze zu nehmen und sich so zu radikalisieren."

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