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BRD-Kuscheljustiz vs. Remmo-Clan

18. Mai 2023
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Dass unser Vaterland und unsere Kultur im Niedergang begriffen sind, predigt nicht nur unsereins seit Jahren und Jahrzehnten, nein, es pfeifen die Spatzen regelrecht von den Dächern. Solch ein Verfall zeigt sich in Form von Kulturvergessenheit und ‑verwahrlosung, Traditionsverlust und demografischer Überformung auf der einen Seite, aber auch durch einen weiteren Aspekt: Raub. Die eigenen Schätze werden zur Beute einfallender Barbaren. Im Falle unserer Dekadenz findet der Raub in unsichtbarer, im Alltag kaum spürbarer Form statt – nämlich als Sozialleistungen und andere staatliche Maßnahmen, mit denen unsere Gäste, die nie wieder gehen sollen, gepudert werden –, aber ab und zu werden wir auch auf direkte Weise ausgeraubt.

So geschah es 2019, als sich Mitglieder des Remmo-Clans, den es in den 80er-Jahren aus der Levante in die deutschen Lande trieb, an einigen Schätzen aus dem Grünen Gewölbe bedienten. Das Grüne Gewölbe ist eine Museumssammlung im Dresdner Residenzschloss – seinen Namen verdankt es den malachitgrünen Säulen –, in der die Schatzkammer der Wettiner, des einst regierenden Fürstengeschlechts in Sachsen, ausgestellt wird. Entsprechend filmreif war der Raub: In den frühen Morgenstunden des 25. November 2019 brachen die Täter in das Grüne Gewölbe ein, nachdem sie am Vortag das Stahlgitter an ihrem Einstiegsfenster präpariert hatten, gingen dann zielgerichtet in das Juwelenzimmer und entwendeten dort allerlei Schmuck im Wert von über 113,8 Millionen Euro.

Hört sich nach viel an, ist es auch. Aber der Wert in Euro ist völlig egal und bedeutungslos. Was entscheidend ist, ist nicht das, was die Versicherung zahlen würde, sondern der intrinsische Wert des Diebesgutes, also sein Wert an sich. Diese Kerle haben eben nicht eine alte Dame aus der Oberschicht überfallen – was ja schon dreist genug wäre –, sondern haben sich an unserem kulturellen Erbe bereichert. Das war nicht einfach ein spektakulärer Raub wie im Actionfilm, das war gleichzeitig auch ein Angriff auf die abendländische Kultur an sich. Dass das überhaupt passieren konnte, müsste in den Leuten viel mehr Empörung und beim Staat die höchste Alarmstufe auslösen. Natürlich, man hat die Täter gefunden, festgenommen und angeklagt, aber das Ganze dauerte ewig – und am Dienstag wurde in Dresden das Urteil gefällt: Alle Täter werden ohne Hab und Gut in den Libanon abgeschoben und erhalten lebenslanges Einreiseverbot in die Bundesrepublik.

Spaß! Natürlich nicht. Das wäre ja auch eine effektive, dem deutschen Volke nicht schadende Lösung. Eine solche kann man der postmerkelschen Justiz auf keinen Fall zutrauen, wo kämen wir denn da hin? Tatsächlich war die Höchststrafe in dem Urteil sechs Jahre und drei Monate – die Staatsanwaltschaft forderte sechs Jahre und acht Monate… Und da die armen Gentlemen schon über zwei Jahre in U-Haft verbüßen mussten – och welch ein Graus! –, bekamen sie auch noch eine Strafmilderung. Zudem haben sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung laut „Bild“ auf folgenden Deal geeinigt: „Ein Teil [ein Teil?! Ein Teil!!] des gestohlenen Schmucks wird zurückgegeben, dafür kassieren die Angeklagten festgelegte Höchststrafen, zudem bekommen sie Haftverschonung mit Verkündung des Urteils, da sie bereits seit bis zu zweieinhalb Jahre in U-Haft sitzen. Die Haft können sie später in Wohnortnähe antreten und verbüßen.“


Die Herrschaft des Volkes

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Glauben die Leute in der Justiz wirklich, dass sie damit den Tätern eine Lehre erteilt, geschweige denn Recht gesprochen haben? Am besten drückte dies Rabieh Remo, einer der Hauptangeklagten, aus: Er lächelte vor Schadenfreude (und vermutlich auch vor Unglauben) über die Milde des Urteils. Diese Leute nehmen den „Rechtsstaat“ nicht ernst – sie lachen ihn aus. Und das wird der Staat – und damit auch wir – noch in viel schlimmerer Form zu spüren bekommen.

Die Urteilsverkündung legt derweil ein weiteres Symptom des Niedergangs offen: die Profanität des Eigenen. Das Profane – das meint in unserem Sprachgebrauch in erste Linie das Weltliche, das nicht Religiöse, das nicht Heilige. Aber ich möchte an dieser Stelle den Ursprung dieses Wortes darlegen: „profanus“ (lateinisch für: „unheilig“, „ungeweiht“) kommt vom Verb „profanare“, was so viel wie „entweihen, (einen Kultgegenstand) schänden“ bedeutet. Alles wurde im Zuge der philosophischen Entwicklung der letzten Jahrhunderte – beginnend mit der Aufklärung – verweltlicht und entweiht, eben profan gemacht. Etwas Heiliges gibt es nicht mehr, und wenn, dann nur in Bezug auf die Ereignisse des letzten Weltkrieges oder irgendwelcher Minderheiten – weltliche Dinge also, die keine Heiligkeit verdienen. „Nun“, wird der geneigte Leser meinen, „irgendwelche sächsischen Edelsteine sind doch auch nur weltlicher Kram, also was soll das?“ Gewiss, ja. Aber es geht hier ums Prinzip.

Bald werden nicht nur Edelsteine geraubt, sondern Kirchen geschändet und unser kulturelles Erbe zunichtegemacht. Die Barbaren vor den Toren (beziehungsweise innerhalb der Tore) wird man nicht aufhalten, indem man sie für sechs Jahre in der Zelle streichelt. Leute wie die vom Remmo-Clan verstehen nur Härte. Das wissen wir, das wissen sie, und vielleicht weiß das auch unsere Justiz. Sie nimmt das aber nicht ernst, und daher werden die Barbaren uns auch auf der Nase herumtanzen. Das kommt davon, wenn einem nichts mehr heilig ist…

Fridericus Vesargo

Aufgewachsen in der heilen Welt der ostdeutschen Provinz, studiert Vesargo jetzt irgendwas mit Musik in einer der schönsten und kulturträchtigsten Städte des zu Asche verfallenen Reiches. Da er als Bewahrer einer traditionsreichen, aber in der Moderne brotlos gewordenen Kunst am finanziellen Hungertuch nagen muss, sieht er sich gezwungen, jede Woche Texte für die Ausbeuter von der Krautzone zu schreiben. Immerhin bleiben ihm noch die Liebesgrüße linker Mitstudenten erspart…

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