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Corona – Australien dreht durch

20. September 2021
in 3 min lesen

Wenn man sich unsere Nachbarn in Polen, Dänemark und den Niederlanden anschaut, so erweckt es den Eindruck, als sei die Bundesrepublik das einzige Land auf dieser Welt, welches im Corona-Wahnsinn erstickt. Doch nein, wir sind nicht allein: Ein Staat, der seine Bürger mit weitaus strengeren und willkürlicheren Corona-Maßnahmen als die BRD drangsaliert(e), ist Australien.

Das mag überraschen, schließlich ist das Land der Kängurus und Koalas ein Teil der liberalen, anglofonen Welt, in der die persönliche Freiheit des Individuums großgeschrieben wird. Doch mittlerweile brauchen die Australier das britische Empire und seine Straftäter nicht mehr, um das größte Freiluftgefängnis der Welt zu sein: Sie schaffen das auch ganz allein!

Der Ausdruck „die Australier“ wäre wohl unnötig pauschalisierend, schließlich ist es der australische Staat, der seit dem Ausbruch des Coronavirus verrücktspielt. Der Lockdown war extrem streng, inklusive Ausgangssperren und einer Polizei, die so agiert, als sei sie die Exekutive einer dystopischen Diktatur (ist sie ja de facto auch). Die Menschen in den großen Städten wurden regelrecht eingesperrt.

Im Bundesstaat Victoria dürfen Mütter seit Kurzem nur noch alleine mit ihren Kindern den Spielplatz betreten; sie müssen sich mit einem QR-Code einscannen und dürfen die Maske nicht einmal zum Essen und Trinken absetzen. Infolge der Maßnahmen wird die Zahl der Selbstmordopfer, so berichtete „The Australian“ im Mai vergangenen Jahres, die der Opfer der Pandemie um das Zehnfache übertreffen.

Doch ein Teil der australischen Bevölkerung wehrt sich. Vor wenigen Tagen erst gab es in der Nähe von Melbourne eine Auseinandersetzung zwischen Polizei und Demonstranten. Dass dabei im Namen der Gesundheit auf Unbewaffnete eingedroschen wurde, ist ein Phänomen, welches wir auch von den Querdenker-Demonstrationen kennen.

Ein kleiner Exkurs: Das Coronavirus machte erstmals einer etwas breiteren Masse deutlich, dass auch der liberal-demokratische Staat keine Abweichler neben sich duldet. Mit der Methode, die rechte Dissidenten gerne „sanften Totalitarismus“ nennen und schon seit einigen Jahren zu spüren bekommen, versucht die Regierung sowohl in Australien als auch in der BRD oder beispielsweise in Österreich, die Menschen auf Linie zu bringen: „Du willst dich nicht impfen lassen? Okay, dann musst du Geld dafür ausgeben, damit dir ein Stäbchen deine Nase penetriert, nur um einen Corona-Test zu machen, der sowieso negativ sein wird. Und ins Restaurant darfst du irgendwann auch nicht. Aber keine Sorge, niemand wird gezwungen, versprochen! Oh, und die Maske nicht vergessen, ja? Die willst du doch auch tragen. Es ist doch für uns alle, sei solidarisch!“

Ein harscher Vergleich, ich weiß, aber: Während der Totalitarismus des vergangenen Jahrhunderts durchaus „aktiv-aggressiv“ war, nach dem Motto: „Tu, was ich sag, oder es knallt!“, also quasi „männlich“, ist diese Art des Totalitarismus, gerade hier in Deutschland, ein passiv-aggressiver, ein „weibischer“. Der Zwang erfolgt nicht, indem der Staat dich physisch bedrängt (zumindest nicht in erster Linie), sondern indem er dich psychisch manipuliert und dich emotional einschüchtert; eben auf genau die Art und Weise, wie eine toxisch-manipulative Frau ihre Ziele zu erreichen versucht – „Wir leben doch in keiner Diktatur, Sie können alles sagen! Sie müssen eben nur mit den Konsequenzen leben. Übrigens, Sie sind gefeuert. Ciao!“

Mich ekelt das mehr an als direkte Gewalt; man kann sich gegen diese Art der Machtausübung kaum physisch wehren, ohne sich lächerlich zu machen. Eher macht es einen mürbe im Kopf.

Um den Bogen zurück nach Down Under zu schlagen: Die Eskalation in Australien zeigt, dass der westliche Staat zur Not auch gerne die Krallen ausfahren und seine hässliche Fratze – also die „männliche“ Form des Totalitarismus – zeigen kann. Begründen wird er das aber stets auf die manipulative, „weibische“ Art. Ehrlichkeit brauchen wir hier nicht zu erwarten. Allein die Tatsache, dass man einen hohen psychischen Kollateralschaden in Form von Depressionen und Suiziden bei einem großen Teil der Bevölkerung hinnimmt, um eine mittelgefährliche Krankheit mit recht niedriger Mortalitätsrate einzudämmen, beweist, dass es hier nicht um die propagierte Seucheneindämmung geht.

Vielmehr versucht man, herauszufinden, wie weit man gehen kann, ohne direkte physische Gewalt anwenden zu müssen. Die Bösartigkeit dahinter können sich viele Menschen – im festen Glauben aufgewachsen, alles tun und sagen zu dürfen und dem Staat immer vertrauen zu können – kaum vorstellen. Und sich aktiv wehren? Das funktioniert nur, wenn der Staat „männlich“ agiert wie in Australien, aber es wird nie einen großflächigen Effekt haben. Zumindest noch nicht, wer weiß…

Fridericus Vesargo

Aufgewachsen in der heilen Welt der ostdeutschen Provinz, studiert Vesargo jetzt irgendwas mit Musik in einer der schönsten und kulturträchtigsten Städte des zu Asche verfallenen Reiches. Da er als Bewahrer einer traditionsreichen, aber in der Moderne brotlos gewordenen Kunst am finanziellen Hungertuch nagen muss, sieht er sich gezwungen, jede Woche Texte für die Ausbeuter von der Krautzone zu schreiben. Immerhin bleiben ihm noch die Liebesgrüße linker Mitstudenten erspart…

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