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Das „ZPS“ sammelt Datenmüll für ein AfD-Verbot

29. November 2023
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Das „Zentrum für Politische Schönheit“ (ZPS), ein Zusammenschluss aus linken „Aktionskünstlern“, macht mal wieder mit einem sogenannten „Satireprojekt“ auf sich aufmerksam. Am 27. November veröffentlichten die besagten tapferen Streiter für die Demokratie die Netzseite „afd-verbot.de“, auf der ein Deepfake-Video des Kanzlers Olaf Scholz zu sehen ist. Dort kündigt der KI-Scholz an, im Sommer nächsten Jahres die AfD verbieten lassen zu wollen, und ruft dazu auf, ihm Informationen zu schicken, die diesem Verbot zugutekommen könnten.

Das Propagandafilmchen des ZPS strotzt nur so von modernen Mythen der Linken, wie zum Beispiel der Hetzjagd-Legende von Chemnitz, nach der angeblich der braune Mob arme Ausländer durch die Straßen der sächsischen Großstadt getrieben habe – was nie bewiesen wurde, was nie stattfand, und doch steht diese Falschinformation dank unserer Medien und eines kurzen Handyvideos („Hase, du bleibst hier!“) im Raum. Dass das Video des ZPS auch noch ganz frech zur Denunziation aufruft, ist dann wieder eine andere Sache, wenn es denn nur bei diesem schlechten Scherz geblieben wäre.

Denn das ZPS ging noch einen Schritt weiter: Als offizielle Parteischreiben getarnte Briefe wurden an Mitglieder und Verbände mit der Bitte gesandt, die jeweiligen AfD-Mitglieder mögen doch bitte private Chat-Verläufe und -Dateien an einen Server senden, um diese für Präventionsmaßnahmen bezüglich eines angestrebten Verbotes zu sichten. Diese Briefe wurden im Namen offizieller Parteigremien verschickt und sollten wohl vor allem die weniger technikaffinen Mitglieder der Partei täuschen.

So weit gehen die Witzfiguren der politischen Antiästhetik also schon: Auf dreisteste und frechste Weise Parteiinterna erschleichen wollen und andere Leute zur Denunziation aufrufen. Was soll da nur getan werden? Wie reagiert man darauf angemessen? Nun, man könnte protestieren, lamentieren, jammern – aber das wäre der falsche Weg, der erbärmliche. Das hat man in der Partei schon oft genug getan, und gebracht hat es am Ende nie etwas. Das soll nicht bedeuten, dass beispielsweise der strafrechtliche Weg gar nicht in Betracht gezogen werden sollte – denn ganz koscher ist die Aktion des ZPS sicherlich nicht –, aber das muss nicht heißen, dass es nicht auch andere, amüsantere Mittel geben kann. Schließlich wollen diese Pfundskerls im Künstlerkollektiv unsere Daten haben, nicht wahr? Also, warum sollten wir ihnen diese nicht geben?



Schicken wir ihnen etwas zu: Also keine Interna oder Chats, aber jeglichen Müll, den man sich nur ausdenken kann. Memes aller Art, AfD-Morgengrußbilder mit Kaffeetasse, lustige Videos, allen Ramsch, der zu finden ist. Denn wer Interna und Leaks sehen will, der muss diese auch suchen, und wir wollen ja schließlich nicht, dass sich unsere Freunde vom ZPS langweilen, oder? Die müssen sich schließlich ihre Brötchen auch verdienen. Und als wäre das nicht genug, benutzen die Großhirne vom Künstlerkollektiv gemietete Server (von Amazon, soweit ich weiß, beim ZPS wird Antikapitalismus nämlich großgeschrieben), die sie entsprechend bezahlen müssen – soll heißen: Je mehr und je größere Daten sie zugeschickt bekommen, desto mehr Geld müssen sie zahlen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

https://twitter.com/DasWuppi/status/1729802432006222237

Nun bin ich nicht der Erste, der auf diese Idee kommt. Wer das ein bisschen detaillierter verfolgen möchte, darf sich mal auf dem Twitter-Profil von „Der Wuppi“ umschauen. Laut seiner Bubble hat man schon über 500 Terabyte an das ZPS geschickt – wie lieb! Im Übrigen gibt es auch einen kleinen ästhetischen Sieg, denn auf der Netzseite „afd-verbot.de“ werden die gelisteten AfD-Mitglieder, die man denunzieren soll, hinter Gittern und mit Kapuzenpulli dargestellt. Das soll böse und bedrohlich auf den Betrachter wirken, sieht aber bei manchen eigentlich ganz toll aus – Profilbildmaterial.

Diese kleine Posse beweist wieder: Es lohnt sich, das politische Spiel mit Humor zu betrachten, insbesondere, wenn die Zeiten dunkler werden – sowohl hinsichtlich des Tageslichts als auch hinsichtlich der Perspektiven für die Zukunft. Tatsächlich war das Jahr 2023 gar nicht mal so schlecht, wer weiß, was 2024 bringen wird. Deshalb: Kopf hoch und den Humor nicht vergessen. Und den Gegner sticheln, wo es nur geht..

Fridericus Vesargo

Aufgewachsen in der heilen Welt der ostdeutschen Provinz, studiert Vesargo jetzt irgendwas mit Musik in einer der schönsten und kulturträchtigsten Städte des zu Asche verfallenen Reiches. Da er als Bewahrer einer traditionsreichen, aber in der Moderne brotlos gewordenen Kunst am finanziellen Hungertuch nagen muss, sieht er sich gezwungen, jede Woche Texte für die Ausbeuter von der Krautzone zu schreiben. Immerhin bleiben ihm noch die Liebesgrüße linker Mitstudenten erspart…

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