Der Zollhammer des Mr. Donald J. Trump

4. April 2025
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Der ein oder andere angloamerikanische Dissident hat in den letzten Jahren immer wieder auf die offensichtlichen Parallelen zwischen Politik und Wrestling verwiesen. Dieser Vergleich wirkt auf deutsche Verhältnisse bezogen stumpf, kein Mensch würde etwa den als „Koalitionsverhandlungen“ paraphrasierten Ausverkauf der Rest-BRD mit irgendeiner „In den Ring steigen“-Metapher beschreiben. Und auch sonst ist diese Mischung aus langweiliger Hinterzimmerpolitik, sozialdemokratistischer Konsenssucht und weibischer Inkompetenz alles, nur kein schillernder Schaukampf.

In den USA ist das anders, dort konnte der jetzige Präsident seine Glaubwürdigkeit durch das demonstrative Verkaufen von Fritten steigern, während die deutsche Raubkopie kläglich scheiterte. Zwei Länder, zwei Kulturen, zwei Mentalitäten. So wundert es also nicht, dass die deutsche Systempresse auf die Zollankündigung Trumps…

… nur mit Entsetzen und Spott antworten konnte. Blendet man mal die inszenierte Empörung Hamburger Gefälligkeitsjournalisten aus und dreht damit das überaus nervige Grundrauschen herunter, das wirtschaftspolitische Debatten so oft überlagert, dann stößt man schnell auf den ganz grundsätzlichen Konflikt zwischen den Befürwortern des Freihandels, die etwa auf David Ricardos These des „komparativen Kostenvorteils“ verweisen, und den Verfechtern einer merkantilistischen Wirtschaftsordnung, die den Staat und seine Volkswirtschaft nicht voneinander getrennt betrachten wollen.

So entstanden die trumpistischen Zölle eben nicht im luftleeren Raum, sondern sind eine weitestgehend reziproke Antwort auf bestehende Tarife, mit denen amerikanische Exporteure zu kämpfen haben. Auch darf man nicht die gerade in der EU so beliebten „soften Maßnahmen“ der wirtschaftlichen Kriegsführung außer Acht lassen, nämlich die unzähligen Regularien rund um den Umwelt-, Klima- und Arbeitsschutz, der die Exporte in die EU verteuert und verkompliziert. Deswegen sollte sich der Brüsseler Zentralsowjet beim Thema menschengemachte Handelshemnisse besser an die eigene Nase fassen.

Daneben folgt die Ankündigung Trumps – wie jeder seiner Vorstöße – einer leicht nachvollziehbaren Logik. Die Maximalforderung wird wie ein Sack Kartoffeln auf den Tisch gewuchtet, von da ausgehend lässt sich verhandeln. Statt sich also über die für die USA-Politik typischen Geografiedefizite zu echauffieren, sollte die EU die Zollankündigung des US-Präsidenten als ersten Schritt für nachhaltige Verhandlungen annehmen. Argentiniens Präsident Milei hat das verstanden.

Nicht verstanden hat das unter anderem „Zeit“-Wirtschaftsredakteur Mark Schieritz, der sich damit unter linken deutschen Journalisten in bester Gesellschaft fühlen kann.

Denn das, was Schieritz in seiner unerträglichen Arroganz als „Autarkiesehnsucht“ abtut, also als dummen, kleinen Traum der dummen, kleinen, weißen Amerikaner, ist in Wirklichkeit die Suche nach der Antwort auf ein erdrückendes Strukturproblem, unter dem die USA seit Jahrzehnten leiden: Das Handelsbilanzdefizit trägt fortwährend zur Verschuldung der USA bei, die mittlerweile den schwindelerregenden Wert von über 36 Billionen Dollar erreicht hat.

Die Reindustrialisierung der USA ist nicht nur unter diesem Gesichtspunkt dringend notwendig, sie stärkt auch die Resilienz des gesamten Landes – in gesellschaftlicher wie volkswirtschaftlicher Sicht – in dem sich abzeichnenden Konflikt mit China. In diesem Zusammenhang ist unter anderem der bereits von Joe Biden maßgeblich vorangetriebene Aufbau einer US-amerikanischen Chip-Industrie zu werten. Von da aus ist es nicht weit zu der Frage, die sich vor allem deutsche Unternehmen immer häufiger stellen müssen: Macht es im Angesicht horrender Energiepreise, Bürokratiechaos und politischer Unzuverlässigkeit der eigenen Regierung nicht Sinn, die Investitionen vermehrt in die USA zu lenken? Ja, das macht es.

Trump und die Zolltabelle – nach dem Auftritt bei McDonald’s ist das wieder so ein Bild des Präsidenten, das um die Welt geht. Ein Mann, der alle herausfordert. Was will die EU und vor allem Deutschland machen? In den Ring steigen müssen sie so oder so.

Friedrich Fechter

Nachdem sich Fechter von den beiden Chefs die Leitung der Netzredaktion hat aufquatschen lassen, musste er mit Enttäuschung feststellen, dass die Zeiten von Olymp-Schreibmaschinen und reizenden Vorzimmerdamen vorbei sind. Eine Schreibmaschine hat er sich vom hart erarbeiteten Gehalt trotzdem gekauft. Und einen antiken Schreibtisch. Auf irgendwas muss man im Hausbüro schließlich einprügeln können, wenn die faulen Kolumnisten wieder ihre Abgabefristen versemmeln…

2 Comments Schreibe einen Kommentar

  1. Haha. Die USA bringt die reichsten Menschen und wertvollsten Firmen der Welt hervor, muss ja schlimm sein mit dem Handelsdefizit. Euer Kernproblem ist, dass A) nicht einensehen könnte, dass ohne Reichtum auch keine Armut gibt und B) eurer völligen Ignoranz vor der Wissenschaft, insbesondere dem Wiss. Konsens zum Klimawandel. Aber so lange man selber reich ist, und die Nachfolgen die Problem haben ist ja alle OK, Gell?

  2. Trump wird den linksliberalen woke-Komplex in Westeuropa schachmatt setzen . Vielleicht wird auch das nsa einige stasi-Akten und Barschel -Geschichten ins Netz stellen .Trump muss weder mit der „Zeit“ ; geschweigedenn mit dem berliner Pack verhandeln . Bernd freut sich spannende Zeiten und einen knüppelharten Umverteilungskrieg den die rotgrüne Wokebourgeoisie verlieren wird .

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