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Eskalation in Israel – Der richtige Umgang

13. Oktober 2023
in 3 min lesen

Es geht also mal wieder die Post ab im wichtigsten Fleckchen Wüste der Welt. Wie Ihr alle sicherlich mitbekommen habt, hat die Hamas, im Norden unterstützt von der Hisbollah, zum 50. Jahrestag des Jom-Kippur-Krieges eine Großoffensive gegen Israel vom Zaun gebrochen, in der sie am ersten Tag bereits Hunderte tötete und „Dutzende“ (so israelische Medien) Zivilisten als Geiseln nahm. Tausende Raketen wurden in Gaza gestartet, und verblüffend vielen davon gelang es diesmal sogar, den Iron Dome zu überwinden und in Israel einzuschlagen, während Kämpfer in israelische Städte einfielen und Zivilisten verschleppten. Als Reaktion, wie könnte es anders sein, ließ das israelische Militär sich nicht zweimal bitten, aus Gaza einen noch fahranfängerfreundlicheren Parkplatz zu machen als ohnehin schon.

Dass Israel, ein Land, das seit Beginn seiner Existenz mit der Präsenz feindlicher Partisanen zu kämpfen hat und eine Reihe dementsprechend ausgefuchster Geheimdienste sein Eigen nennt, von diesem Angriff historischer Größenordnung völlig kalt erwischt worden sein soll, kommt mir ehrlich gesagt etwas komisch vor. Wenn ich raten sollte, dann hatte man das schon auf dem Schirm, wollte sich aber die Gelegenheit, den hoffnungslos unterlegenen Feind deutlich härter anfassen zu können, nicht durch die Lappen gehen lassen. Was der Signalwirkung des barbarischen Vorgehens der islamistischen Milizen und dem Jubel westlicher Muslime darüber natürlich keinen Abbruch tut. In London etwa umzingelten Hamas-Anhänger gerade die israelische Botschaft und zündeten Pyrotechnik, in Berlin-Neukölln und Duisburg kloppte man sich festlich mit der Polizei.

In Berlin war die Demo von Anhängern der PFLP, zu Deutsch: „Volksfront für die Befreiung von Palästina“ organisiert worden, einer marxistisch-islamistischen Terrorvereinigung, die sich im Nahen Osten mit einem Haufen Selbstmordanschlägen auf Zivilisten und Militär einen Namen gemacht hat. Einige Stunden bevor es dann am Abend rundging, verteilten Mitglieder dieser Vereinigung noch arabische Süßigkeiten auf den Straßen der sogenannten „High-Deck-Siedlung“, die demografisch von Palästinensern dominiert wird, wobei sie von einem Kamerateam von Welt TV zu ihren Meinungen bezüglich des Angriffs der Hamas befragt wurden.

Zu Gesicht bekommen werden wir diese Aufnahmen leider nicht; die Journalisten wurden von den Arabern umzingelt und erfolgreich genötigt, ihr gesamtes Videomaterial zu löschen. Ich weiß, es ist inzwischen eine abgedroschene Phrase, aber hier passt sie wie Arsch auf Eimer: Man stelle sich so etwas mal bei PEGIDA oder den Querdenkern vor – die Pressefreiheit wäre im öffentlichen Narrativ an diesem Tag gestorben und die Demokratie den Extremisten erlegen.

Die Weisheit, die man aus der neuesten Wüsteneskalation schöpfen kann, liegt genau in diesen Demaskierungen unserer Gäste. Beim Anprangern dessen finde ich es aber ehrlich gesagt peinlich, wie ein Reichelt in eine Art heilige Entrüstung zu verfallen, die hier glasklar aus der deutschen Geschichte und dem „sich freisprechen Wollen“ vom Rechtsextremismus-Vorwurf gespeist ist und niemals an den Tag gelegt würde, ginge es hier um eine weniger politisch aufgeladene Demografie. Die Grundbotschaft sollte sein: Genauso geht bei uns auch die Post ab, wenn die demografische Entwicklung nicht umgekehrt wird.



Generell ist das große I ja ein Thema, das nahezu jedes politische Lager spaltet, auch die Linken. Ich würde sogar sagen: in ähnlichen, wenn nicht sogar größeren Ausmaßen, als das bei den Rechten der Fall ist. Hier sind zwei innerlinke Anti-Israel-Lager auszumachen: Das eine hat „der Schwächere hat immer recht“ und, vielleicht sogar noch wichtiger: „der mit der dunkleren Haut hat immer recht“ zu einem autistischen Grad gefressen und wendet dieses Schema nun hier ähnlich konsequent an, wie es dies zuungunsten der Europäer tagein, tagaus tut. Das andere besteht einfach aus muslimischen Migranten, die an allererster Stelle immer noch arabische Nationalisten sind und das Woke-Ding nur so mitfahren, weil man ihnen dann gibt, was sie wollen. Der öffentlich-rechtliche Journalist Malcolm Ohanwe wäre ein gutes Beispiel dafür.

Das Interessante daran für uns ist: Während gegen Weiße kein Grad der Gehässigkeit bis hin zu Gewaltfantasien, wie sie ein Ohanwe auch schon mehrmals geäußert hat, …

… irgendwelche Konsequenzen nach sich zieht, sieht es gegenüber Israel anders aus. So wurde er für seine jüngsten Entgleisungen nach dem Hamas-Angriff tatsächlich von BR und Arte vor die Tür gesetzt, was natürlich auch über Ohanwe hinaus für innere Reibung und Stress bei den Öffis sorgen dürfte – genau das, was wir brauchen.

Im Falle von Nemi El-Hassan haben wir gesehen, dass auch unsere Ecke des Internets eine solche Selbstzerfleischung mit ordentlichen Nachwehen lostreten kann. Auf solche Gelegenheiten muss das gesammelte Lager nun lauern, anstatt sich unsererseits wegen Differenzen in die Haare zu kriegen. Im Endeffekt startet bei jeder Eskalation des Nahost-Konflikts ein kleiner Negativ-Wettbewerb unter den politischen Lagern des Westens: „Wer zerfleischt sich am wenigsten selbst“.

Shlomo Finkelstein

Shlomo Finkelstein wollte immer schon irgendwas mit Hass machen. Seit 2015 erstellt er als "Die vulgäre Analyse" Videos, und seit 2019 zusammen mit Idiotenwatch den Podcast "Honigwabe".

Belltower News schreibt über ihn: "Da er vorgibt, sein Hass sei rational begründet, sind besonders junge Menschen der Gefahr ausgesetzt, die Thesen für bare Münze zu nehmen und sich so zu radikalisieren."

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