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Habecks Geniestreich – Atomkraft ja, aber bitte nur in Kriegsgebieten

12. April 2023
in 3 min lesen

Diesen Samstag werden die letzten drei verbleibenden Kernkraftwerke in Deutschland vom Netz genommen. Ein Schritt, der „unumkehrbar“ ist, wie Wirtschaftsminister Habeck weiß, der offenbar Einblicke darein hat, wie in den nächsten hundert Jahren noch so gewählt werden wird. Also, entweder das, oder er glaubt nicht so richtig an diese gesamte Demokratie-Kiste. Vielleicht hat er ja auch Einblicke darein, ob und, wenn ja, mit welcher Relevanz für politische Entscheidungsträger noch gewählt werden wird. Ein bisschen mehr China wagen und so.

80 Prozent, so droh- äh, verspricht er uns, der deutschen Energie würden innerhalb der nächsten sechseinhalb Jahre auf Erneuerbare umgestellt.

In Polen steigt man unterdessen gerade in die Kernenergie ein, eine unter jedem Gesichtspunkt des derzeitigen westlichen Kurses, sei es die Abkopplung von russischen Rohstoffen oder die CO2-Hysterie, logische Entscheidung, die von allen im dortigen Parlament vertretenen Parteien mitgetragen wird. Auch in der Ukraine rollt leider noch nicht der kompostierbare Solar-Elektropanzer aus Bambus, der aus der Kanone Blumen und dem Geschütz Rosenkohl verschießt, sondern die gute alte Dieselraupe. Und was die Atomkraft angeht, dürften hier vermutlich sogar weltweit, vollkommen sicher, aber in Bodenvergiftungs-Weite zu uns, mit Abstand die größten Bedenken vorliegen, das vergangene Jahr war ja gespickt mit Schlagzeilen über gefährliche Gefechte in AKW-Nähe, und dass der Schauplatz eines immer totaler geführten Krieges nicht den sichersten Standort für Kernkraftwerke darstellt, sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand.

In Kiew darauf angesprochen, gab Habeck nun also kürzlich zu Protokoll:

„Die Ukraine wird an der Atomkraft festhalten, das ist völlig klar. Das ist auch völlig in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen, sie sind ja gebaut.“

Vielleicht können wir noch darauf hoffen, dass die Letzte Generation beginnt, die Umgegend der in drei Nächten stillgelegten AKWs mit Mörserbeschuss zu zersieben, so dass auch Habeck sich ihres „sicheren Laufens“ gewiss sein kann. Sie sind ja immerhin gebaut, mit Zement und allem.


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Zwei Drittel der Deutschen lehnen die Abschaltung der drei verbleibenden Kernkraftwerke explizit ab. Wir haben es hier also mit dem neuesten, dicken Glied einer ewigen Kette von politischen Entscheidungen zu tun, die gegen den expliziten Willen der überwältigenden Mehrheit gefällt werden, da bei uns im Bundestag eine grüne Original-Cola umzingelt von drei Pepsis sitzt, die sich für Mineralwasser ausgeben, und das eine tatsächliche Wasser vom Ladenbesitzer ein „Zyanid“-Etikett verpasst bekommen hat. Gut, eine von ihnen gibt sich eher für Ahoj-Brause oder so was in der Art aus, aber Ihr wisst, was ich meine. Der kommende (weitere) Strompreisanstieg sowie etwaige Blackouts könnten also nahrhafter Boden sein, um den einen oder anderen aus seiner Trance zu schocken.

Wenn wir von Akzelerationismus reden, also der Beschleunigung des Niedergangs, um eine Normalisierung der Missstände vor ihrer weiteren Verschlimmerung zu verhindern, dann bleibt die Konsequenz daraus ja meist passives Zusehen. Was soll man auch machen, die Grünen wählen? Erstens muss unsere parlamentarische Vertretung die Stellung halten, um von den verschlimmerten Zuständen überhaupt profitieren zu können, und zweitens machst du dir einen Grünen-Wähler, indem du irgendeinem Dulli fünf Minuten was vom Klima erzählst. Einen AfD-Wähler kannst du erst mal zwei Jahre lang bearbeiten, um Sperren im Kopf aufzulösen. Klar, False-Flag-Plakataktionen sind noch eine lustige und wirksame Möglichkeit, man erinnere sich an den Trubel um „Integrier dich, weiße Frau!”.

Ich habe aber einen noch wesentlich destruktiveren Ansatz in einem Superchat der letzten „Honigwabe”gelesen: Sabotage im Kleinen. Heißt konkret: Samstag und Sonntag so viel Strom verbrauchen wie irgend möglich, um im besten Fall lokale Blackouts zu verursachen, die im öffentlichen Bewusstsein einen direkten Bezug zur Ampel-Politik hätten. Vermutlich vergebens, aber hey: Wie teuer können die paar Stunden Ampere rausmeddeln schon sein, macht das den Braten noch fett? Außerdem stelle ich es mir einfach lustig vor, so wie ich schon eine kindliche Freude dabei empfand, als Habeck direkt nach Beginn des Krieges live im Fernsehen bat, die Heizung runterzustellen, das Fenster aufzumachen und den Regler auf fünf zu drehen. Und wenn man es schaffen würde, das Netz in Bedrängnis zu bringen – und sei es auch nur in einem gut vernetzten Dorf in Pusemuckel –, es wäre legendär.

Shlomo Finkelstein

Shlomo Finkelstein wollte immer schon irgendwas mit Hass machen. Seit 2015 erstellt er als "Die vulgäre Analyse" Videos, und seit 2019 zusammen mit Idiotenwatch den Podcast "Honigwabe".

Belltower News schreibt über ihn: "Da er vorgibt, sein Hass sei rational begründet, sind besonders junge Menschen der Gefahr ausgesetzt, die Thesen für bare Münze zu nehmen und sich so zu radikalisieren."

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