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Ideologisierte WM – Endlich haben wir das irgendwie abgebunden

23. November 2022
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Also, bislang komme ich echt auf meine Kosten. Nicht einmal die feige Pseudo-Regenbogenbinde tragen sie, und die Berichterstattung in den Öffentlich-Rechtlichen schäumt vor Wut und Verzweiflung. Das ist mal eine Politisierung, mit der ich leben kann. Wie wütende Kinder, die einmal ihren Willen nicht bekommen haben, kommen sie rüber, etwa Claudia Neumann vom ZDF, die sich in der Liveschalte mit Regenbogenbinde und T-Shirt präsentiert und eine flammende Ansprache hält.

Vor jedem halbwegs neutralen Betrachter stand sie infantil und würdelos da.

Die Innenministerin, die bis heute auf ein paar Worte zum migrantischen Doppelmord in Ludwigshafen warten lässt, meldet sich in einer Liveschalte zu Wort und beklagt, dass wegen der FIFA der Konflikt nun „auf dem Rücken der Spieler“ ausgetragen werde. Der Konflikt, den man selber begonnen hat, indem man besagte Spieler seit Jahren als Werbefläche für progressive Politik missbraucht. Was die Frage angeht, ob der Regenbogen nun ein politisches Symbol ist oder nicht, geraten sie dauerhaft ins Schwimmen. Der Moderator spottet: „Jetzt sind Vielfalt und Inklusion also politisch“; gleichzeitig fordert die Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme im Kontext der Binde inbrünstig, endlich anzuerkennen, dass der Fußball nun mal auch politisch sein muss. Eingeleitet wurde ihre Ansprache recht treffend mit den Worten: „Ich wusste nicht, ob ich heulen sollte oder heulen sollte.

Wird das jetzt bis Weihnachten so gehen? Denn ich habe so viel Spaß wie schon lange nicht mehr an einem großen Turnier. Klar, man könnte davon sprechen, dass es durch das Drumherum so politisiert ist wie nie zuvor. Aber die Frage ist eben, wie. Die Medien wirken nölig und unsouverän, ihre Narrative ändern sich stündlich und sind brüchiger als sonst was (inzwischen verkaufen sie uns das Einknicken des DFB vor Katar und der FIFA als einen Sieg für die bunte Regenbogenwelt, „weil deswegen das Thema endlich groß ins Gespräch kam“), und so erfüllen sie für mich im Endeffekt die Funktion eines traurigen Clowns, der die Abstände zwischen den Spielen mit dem tränenreichen Basteln von Ballontieren füllt. Ob die Ballontiere dann regenbogenfarben sein mögen – wen interessiert’s? Macht es eigentlich nur umso witziger und verknüpft ihre politische Agenda mit der Ausstrahlung eines fetten kleinen Kindes, das erfolglos nach Süßigkeiten brüllt.



Was ich mich frage, ist, ob durch diese Darbietungen bei Teilen der Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafür entstehen könnte, dass wir hier eben nicht nur von Symbolik reden, die dafür steht, dass wir Jonas nicht auf dem Pausenhof zusammenlatzen, wenn er mit Tobias Händchen hält. Dass es hier um eiskalte Machtpolitik geht; um die Vorherrschaft eines Symbols, das die westliche Eliten-Agenda zu eigentlich jedem Thema umfasst: Buchstabensuppe, offene Grenzen, Hüpfen fürs Klima, Einsperrenlassen für Oma, Frieren für die Freiheit, und, inschallah in naher Zukunft, Mikrochips in die Birne oder gleich ein „Stalker“ aus Half-Life werden. Für die Liebe und die Gleichheit, versteht sich.

Das Problem ist nur: Abseits der westlichen Führung ist niemand mit dieser Agenda an Bord. China nicht, Russland nicht, Indien nicht und die arabische Welt erst recht nicht, und zwar weder die Bevölkerung noch die Eliten. Bei den doofen Ungarn, die man via EU-Kohle und Sanktionen kulturell zu kolonialisieren versucht, konnte man seinen Willen noch durchdrücken. Aber reiche Hardcore-Mossis? Schwierig, wie man sieht. Schon alleine, weil das ja irgendwie auch rassistisch ist, diese edlen braunen Menschen für ihre islamische Kultur zu kritisieren, was den Medien gleich noch einen weiteren Spagat abnötigt. Genau in diese Kerbe schlug ja auch der FIFA-Chef, welcher in seiner Schmährede kurz vor Beginn der WM an weißen Selbsthass appellierte: Hunderte Jahre hätte sich der Westen für seine eigene historische Schuld zu entschuldigen, bevor man sich über irgendjemand anderen das Maul zerreißen dürfte. Im ZDF-Studio nahm man diesen Seitenhieb gegen die Köterrasse als einzigen Punkt aus seiner Ansprache verständnisvoll auf und stellte ihn gar als diskutabel hin. Die Medien üben sich also in einer „Wer hasst Weiße mehr“-Weltmeisterschaft, das dürfte nichts Neues sein. Nur war es selten so lustig.

Shlomo Finkelstein

Shlomo Finkelstein wollte immer schon irgendwas mit Hass machen. Seit 2015 erstellt er als "Die vulgäre Analyse" Videos, und seit 2019 zusammen mit Idiotenwatch den Podcast "Honigwabe".

Belltower News schreibt über ihn: "Da er vorgibt, sein Hass sei rational begründet, sind besonders junge Menschen der Gefahr ausgesetzt, die Thesen für bare Münze zu nehmen und sich so zu radikalisieren."

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