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Klimaterror in Berlin – Wo gehobelt wird, da fallen Späne

4. November 2022
in 3 min lesen

Einer schwerverletzten Radfahrerin konnte nicht rechtzeitig geholfen werden, weil selbsternannte Weltretter die Anfahrt von Rettungswagen verhindert haben. Die Radfahrerin ist hirntot. Man wird sich streiten, ob das Opfer unter Klimatoter oder Unfalltoter in die Statistik eingeht.

Die Anhänger der Klimasekte werden in ihrem Tun immer dreister. Man hat den Eindruck, die dürfen das. Unter größter Vorsicht werden die Hände von der Polizei vom Untergrund gelöst, auf dass die zarten Finger keinen Schaden nehmen. Die Justiz legt ein wenig die Stirn in Falten, am Ende gibt es keine oder nur lächerliche Strafen. Ermunterung, es immer weiter zu treiben. Und sie treiben es immer weiter. Wertvolle Kunstwerke werden attackiert. In Supermärkten werden Nahrungsmittel verschüttet. Ganz langsam dämmert es der Politik, dass man hier vergessen hat, den Anfängen zu wehren. Ob man den Geist wieder in die Flasche zurückbringt, ist fraglich.

https://twitter.com/seikritisch/status/1583869266398699521

Was mich ganz besonders konsterniert, ist das Verhalten der Mitglieder unserer sogenannten Zivilgesellschaft, unserer Bürger. Sie stehen alle nur da, glotzen und drehen Videos. Niemand, der den Milchverschüttern im Supermarkt eine Tüte Mehl an den Kopf wirft, niemand, der Klimaklebern gleich zu Beginn in den Arm fällt. Sollen sich doch die Juristen streiten, ob es Notwehr oder Notstand war – wahrscheinlich nichts von allem. Wehe, einem „Aktivisten“ bricht auch nur ein Fingernagel, dann ist es Körperverletzung. Sicherheits- und Vermeidungsverhalten erzeugt Angst vor der eigenen Courage. Alle warten auf die Polizei, stehen herum – die Klimasekte lässt währenddessen die Bilder ihres Heldenmutes viral gehen.

Wo kämen wir auch sonst hin? Schließlich ist es eine zivilisatorische Errungenschaft, dass Rechtdurchsetzung und Rechtsprechung dem Einzelnen entwunden und in die Hände des Staates und seiner Institutionen überantwortet sind. Diese an sich richtigen Regeln haben im Laufe der Zeit die Bürger daran gewöhnt, in jeder nur erdenklichen Situation ihres Lebens auf eine Genehmigung durch eine Autorität zu warten. Inzwischen, völlig enteiert und verhausschweint, warten sie, wie Unmündige, immer und überall auf Hilfe durch den Staat und die Polizei. Sie haben nicht verstanden, dass dieser Staat sich immer weiter von ihrer Lebenswirklichkeit entfernt. Der Staat lässt niemanden allein, so das Mantra – erst die Leute wie Kinder behandeln und unfähig zur eigenen Handlung machen, ihnen über Steuern und Abgaben ihr Geld abpressen – danach sich in die Pose des Gönners setzen.

Nein, im Falle der Zumutungen durch die Klimasekte lässt er die Bürger allein – er zeigt sich zahnlos im Angesicht deren Rechtsbrüche. Rechtsstaat? Demokratie? Ich habe den Eindruck, unsere Demokratie wird immer mehr zur Herrschaft einer narzisstischen Elite, die das Volk (gibt’s das überhaupt noch?) mit Minderheiten“kultur“ und Minderheitenbefindlichkeiten terrorisiert bzw. den Terror von Minderheiten zulässt.



Es gab einmal eine Zeit, da haben Menschen viel und gern miteinander geredet, heute sind wir am Ende mit unserem Latein. Die Gesellschaft ist erschöpft und wachsender Hass braut sich um uns herum zusammen. Wir wissen noch nicht was, aber wir spüren, dass etwas anderes kommen wird. Uns ging es viel zu lange viel zu gut. Wir haben einander nichts mehr zu sagen, aber aus den Lautsprechern der „Öffentlich-Rechtlichen“ dröhnt weiter die alte Leier von Einheit und Zusammenhalt. Diskussionen mit Andersdenkenden sind sinnlos geworden – der sogenannte „demokratische Konsens“ verhindert jegliches Zusammenkommen. Die Masse schweigt oder ballt die Faust in der Tasche.

Gab es überhaupt einmal eine Zeit, in der man konstruktiv miteinander diskutiert und gestritten hat? Ich kann mich hier nur an die Zeit der runden Tische, zwischen Fall der Mauer und Wiedervereinigung, erinnern. Meiner Meinung nach haben die Deutschen zunehmend verlernt, mit Freiheit umzugehen. Nur allzu leicht lassen sie zu, dass sie ihnen genommen wird – die Unterordnung unter die Maßnahmen der Coronadiktatur sind das jüngste Beispiel. Courage und das Gefühl, für sein Leben selbst verantwortlich zu sein, liegt eher nicht in unserer Volksseele, vielmehr scheint Obrigkeitshörigkeit und das Warten auf Hilfe von Oben – früher Gott, heute Staat – den meisten näher zu liegen. Das ist das Gebaren von Unmündigen. Es wird Zeit, dass in dieser sogenannten Zivilgesellschaft wieder Mitglieder heranwachsen, die sich den Zumutungen von Minderheiten und Spinnern entgegenstellen.

Diese Gesellschaft ist nicht gespalten – es ist schlimmer. Eine Windschutzscheibe, kreuz und quer gesprungen, fragmentiert und noch mühsam haltend aber bereit, zu zerfallen – das beschreibt den Zustand unserer Gesellschaft bestens. Sie, die Eliten, wissen ganz genau – im Herzen sind schon viel zu viele nicht mehr dabei. Die Kunst des Debattierens ist uns verloren gegangen, dafür laufen die Phrasendreschmaschinen auf vollen Touren.

Es war nur eine Frage der Zeit, wann es den ersten Toten durch den Terror der Klimasekte geben würde. Nun haben wir ihn und es ist genug – es ist höchste Zeit, dem Spuk ein Ende zu setzen. Wenn dieser Staat einen ersten Anfang machen möchte, den Eindruck eines Rechtssimulationsorgans zu zerstreuen, sollte er jetzt dringend handeln.

Udo Holm

Glücklicher Privatier und Hobbyschreiber mit grimmigem Humor und zunehmender Altersmilde. Geboren im grünen Herzen Deutschlands als Grün noch die Farbe der Blätter und nicht die Beschreibung eines Geisteszustandes war. Als guter Beobachter erkennt er seine Schweine am Gang und lässt sich nichts mehr vom Pferd erzählen. Lebt in Berlin und schreibt im "Spiegelsaal".

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