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Kostenexplosion! Sollte Trump nicht lieber das neue Kanzleramt bauen?

9. August 2021
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Im Sommerloch ging die Meldung fast unter: Das neue Bundeskanzleramt wird teurer als geplant. Für die neuen Baukosten werden 485 Millionen Euro eingeplant. Das ergab eine Anfrage der Grünen an die Bundesregierung. Demnach sind gegenüber der letzten Kostenrechnung weitere 39 Millionen Euro dazu gekommen.

Zudem gehen die Verantwortlichen nicht wirklich davon aus, dass es bei 485 Millionen Euro bleibt. Es seien bereits weitere 115 Millionen Euro für Kostensteigerung beim Bau eingeplant – die normalerweise von der Politik und den Bauunternehmen auch verwendet werden.

Man gönnt sich ja sonst alles

Gerade jetzt im Zuge der monatelangen Lockdowns bangen Millionen Deutsche um ihre Existenzen, gleichzeitig ist der Staatshaushalt durch die zahlreichen Corona-Maßnahmen explodiert. Die Neuverschuldung des Haushaltes steigt auf 240 Milliarden Euro, im Jahr zuvor lag die Zahl bei „nur“ 180 Milliarden Euro.

1949 wurde das Bundeskanzleramt gegründet und ähnlich wie bei allen BRD-Institutionen wuchs die Zahl der Mitarbeiter und das Haushaltsvolumen der Behörde rasant an. Das ist auch der Grund, warum bis 2028 der Neubau stehen soll: Aufgrund „neuer Aufgabenbereiche“, so berichtet NTV, müsse Platz für die künftig dort arbeitenden 750 Mitarbeiter geschaffen werden. 2019 arbeiteten dort noch 600 Mitarbeiter.

Selbst das jetzige Bundeskanzleramt gilt als größtes Regierungsgebäude der Welt. Mit einer Nutzfläche von 25.000 Quadratmeter ist es acht Mal so groß wie das Weiße Haus in Washington und drei Mal so groß wie der Elysee-Palast in Paris. Die britische „10 Downing Street“ ist deutlich kleiner, kann aber aufgrund der verwinkelten Grundfläche nur geschätzt werden. Der Buckingham Palace hingegen hat eine eindeutige Grundfläche: 7.100 Quadratmeter und damit weniger als ein Drittel des Bundeskanzleramtes.

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Auch die Kleinsten kommen nicht zu kurz

Der Erweiterungsbau des Kanzleramtes soll die bisherige Grundfläche des Gebäudes verdoppeln, wodurch das Angela Merkel unterstellte Amt an der Spree eine Gesamtfläche von 50.000 Quadratmeter aufweisen wird. Wofür dieser sogenannten „Zweckbau“ – die Politik gibt sich bescheiden – konkret gebraucht wird, ist noch nicht bekannt. Und auch die Kritik der Medien an dem Bauvorhaben hält sich überraschenderweise in Grenzen.

Der Ausbau ist mit rund 18.000 Euro Baukosten pro Quadratmeter kalkuliert, der Kindergarten, der exklusiv für den Nachwuchs der Mitarbeiter gebaut werden soll, kostet alleine 2,8 Millionen Euro – und ist nach Angaben von Gunnar Schupelius, der in der B.Z als einer der ersten auf die teuren Pläne der Regierung hinwies, drei Mal teurer als vergleichbare Kindergärten.

Kritik vom Bund deutscher Steuerzahler und dem Bundesrechnungshof wurde bis auf wenige, kleine Überarbeitungen ignoriert: Die Erweiterung ist beschlossene Sache.

Selbst der Trump-Tower hat das bessere Preis-Leistungsverhältnis

Dass die Privatwirtschaft deutlich besser und kostengünstiger baut als die Politik ist kein Geheimnis mehr. Wie krass aber die Unterschiede sind, erkennt man beim Vergleich zwischen dem unnötigen Kanzleramtsanbau und dem „Trump Tower“ in Chicago. Der mit ganzem Namen als „Trump International Hotel and Tower“ bezeichnete Wolkenkratzer wurde in nur vier Jahren Bauzeit hochgezogen. Die Baukosten werden mit 750 Millionen US-Dollar beziffert, was bei einem ungefähren Wechselkurs von 1,4 (Jahr 2010) 575 Millionen Euro entspricht.

Der Chicagoer Trump Tower ist stolze 423 Meter hoch und damit das vierthöchste Gebäude der USA und liegt sogar noch auf Platz 26 in der Welt. Das Gebäude besteht aus 98 Stockwerken, die insgesamt 250.000 Quadratmeter umfassen. Damit liegen die Baukosten pro Quadratmeter 10 Mal niedriger als beim Bundeskanzleramt. Zwei bedeutende Unterschiede gibt es aber noch:

Erstens, der Trump Tower wurde aus eigener Tasche und aus der Tasche der Investoren bezahlt, wohingegen das Bundeskanzleramt vom geschröpften Steuerzahler finanziert wurde.

Zweitens, der Trump-Tower erwirtschaftet einen steuerlichen Mehrwert durch die ansässigen Unternehmen, während der Schaden, den das Bundeskanzleramt in den letzten 16 Jahren angerichtet hat, schlichtweg nicht zu beziffern ist.

Florian Müller

Der Sklaventreiber-Chef hat diverse Geschwätzwissenschaften studiert und nach eigenen Angaben sogar abgeschlossen. Als geborener Eifeler und gelernter „Jungliberaler“ freundete er sich schnell mit konservativen Werten an – konnte aber mit Christentum und Merkel wenig anfangen. Nach ersten peinlichen Ergüssen entdeckte er das therapeutische Schreiben in der linksradikalen Studentenstadt Marburg, wurde Autor für die „Blaue Narzisse“ und „eigentümlich frei“. Ende 2017 gründete er mit Hannes die Krautzone.

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