Der deutsche Comedian Luke Mockridge ist wieder einmal in aller Munde. Nachdem er 2019 von seiner Ex-Freundin wegen versuchter Vergewaltigung angezeigt wurde, folgte sein gesellschaftlicher und medialer Fall. Zwar wurde das Verfahren gegen Mockridge 2020 eingestellt, weil ihm nichts Derartiges nachgewiesen werden konnte, doch ähnlich wie bei einigen anderen Prominenten, so zum Beispiel dem Fernsehmoderator Jörg Kachelmann, blieb das gewisse Geschmäckle da.
Jetzt steht Luke Mockridge erneut im Feuer. Diesmal zwar nicht wegen fingierter Vorwürfe der sexuellen Gewalt, sondern wegen etwas, das er tatsächlich gesagt hat, trotzdem könnte die mediale Empörungswelle kaum künstlicher aufgebauscht und stärker übermoralisiert werden. Wie vermutlich jeder mitbekommen hat, sind die Olympischen Sommerspiele in Paris vorbei. Nun folgen seit Ende August die Paralympics in Frankreich, sprich das gleiche Sportturnier, allerdings nur für Menschen mit Behinderungen und körperlichen Einschränkungen.
Im Podcast „Die Deutschen“ witzelte Luke Mockridge kürzlich über jenes Sportevent: „Abgefahren: Der Erste, der ein anderes Land angerufen hat und gesagt hat: ‚Ey, du kennst doch die Olympischen Spiele. Ich habe eine ähnliche Idee. Ihr habt doch auch Behinderte in eurem Land. Sollen wir mal schauen, wer schnellere hat?‘“, so beschrieb er satirisch die Entstehungsgeschichte der Paralympischen Spiele. So weit, so wenig skandalös, dürfte man zumindest meinen.
„Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen“, äußerte er sich weiter im Podcast zu den Paralympics. Genau diese Stelle wurde ihm nun zum Verhängnis. Denn fernab davon, ob man persönlich diese Aussage nun als witzig oder unangebracht bewerten mag, abgeschmackte Witze dürfen bekanntermaßen nur noch über Menschen gemacht werden, die keiner diskriminierten und unterdrückten Minderheitengruppe angehören, zum Beispiel über Ungeimpfte, Christen, Großeltern oder eben über Menschen, die rechts sind. Hihi, Bernd.
Mockridge äußerte sich also über Behinderte. Nein, doch, oh. Und sodann folgte die große Distanzierung und mediale Hetzjagd. Auch wenn er sich im Nachhinein zwar für seinen Witz entschuldigte, hat SAT.1 bereits seine Show „Was ist in der Box?“, die in den nächsten Tagen ins Programm kommen sollte, abgesetzt. Mal wieder zeigen sich die Prioritäten hiesiger Journalisten und Medienschaffender. Während sich in Deutschland quasi täglich Messerattacken, Machetenangriffe oder Gruppenvergewaltigungen ereignen und die Medien dabei gerne schweigen und verschleiern, dauert es nur kurze Zeit, bis sich alle gleichzeitig von einem Satiriker distanzieren, weil er den falschen Witz gemacht hat.
laut dem schmidt/feuerstein-theorem aus den frühen neunzigern haben auch behinderte ein recht auf verarsche…
Der angebliche Witz ist wirklich geschmacklos. Er hat sich entschuldigt, ihn dann trotzdem aus dem Programm zu nehmen, ist dann deutlich übler als nur geschmacklos.
Der Witz war geschmacklos, aber eben auch nur ein Witz. Zum Übel Mockridges hat er sich die falsche Gruppe ausgesucht. Die „Linkswoke“ Meute lauert nur auf solche Verfehlungen. Es würde mich nicht wundern, wenn er jetzt richtig fertig gemacht wird und beruflich kein Bein mehr auf den Boden bekommt.
Schaut man sich an, was z.b. Harald Schmidt in seiner Show früher so zum besten gegeben hat und auch durfte, leben wir heute in einer Meinungsdiktatur.
L. Mockridge war nie lustig. Er ist ein humorloser Blödi. Die Entgleisung zur Paralympics zeigt deutlich, dass er besser aus unserer Medienlandschaft verschwinden sollte. Grüße aus Hamburg
Er ist ein typischer Vertreter seiner Zeit, dieser Zeit. Alles an ihm strahlt dies aus. Einer Zeit die nicht meine Zeit ist. Muss es mir gefallen? Nein! Finde ich es ekelhaft? Ja! Ist er das Problem? Nein! Das Problem sind die Leute die solche Typen salonfähig gemacht haben um mondern und woke und was auch immer zu sein. Ekelhaft…normachmal. ABER es stimmt, wir haben wirklich viel viel größere Probleme als Typen wie ihn oder Böhmermann. Probleme die nicht so leicht zu lösen sind.Und wir werden von diesen Problemen abgelenkt.
Zwar bezeichnete er AfDler einst als Nazis, aber wenn er den Schritt ins oppositionelle Lager macht (z.B. wenn er ab nun systemunabhängige oder noch besser systemkritische Podcasts o.ä. macht), sollten wir das willkommen heißen, den Mut, wenn auch verspätet, gutheißen, ihm die Hand reichen und seine Bekanntheit als Sprungbrett für einen Schlag in die Fresse des Systems nutzen. Wenn man mit diesem System aus Staat, Medien und Wirtschaft Beliebtheit erlangen will, kommt man schwer umher, sich dem System und dessen bösartiger, ideologischer Vision anzubiedern. Wenn er sich ihm weiterhin anbiedert, gebührt Mockridge daher keine Gunst.
Klar, die Reaktionen sind natürlich übertrieben. Aber generell ist doch jedes Wort zu dem Typen ein Wort zu viel. Der ist halt einer dieser zig 08/15 Medien-Gestalten, die irgendwann aufgetaucht sind und keiner weiß warum.