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Multikulti und Judenhass – Die Zivilgesellschaft möchte Zeichen setzen

23. Oktober 2023
in 3 min lesen

Menschen verfallen bei ungewöhnlichen Situationen in schlechte Gewohnheiten. Die einen leugnen, was geschieht und tun so, als wäre nichts geschehen. Andere akzeptieren alles so wie es ist und tun so, als wüssten sie alles. Wieder andere können Ereignisse weder akzeptieren noch leugnen, beschäftigen sich aber zwanghaft damit.

Musste früher die Königin einen Spiegel befragen, wer denn die Schönste und Klügste im ganzen Land sei, gibt es heute zur zwanghaften Selbstbestätigung die Medien. Betroffenheit in den Schlagzeilen. Die Juden sind nicht mehr sicher – in vielen Ländern der EU und besonders schlimm, in Deutschland. Was sie sich trauen zu schreiben. „Die Barbaren sind unter uns“, titelte die Bild. Bei den Messermorden und Vergewaltigungen der letzten Jahre waren es bedauerliche Einzelfälle und wehe dem, der etwas anderes sagte.

Die Wendehälse in den Echokammern der Macht merken, es verändert sich etwas. Wunschdenken trifft auf Wirklichkeit und so setzen sie sich besser an die Spitze der Bewegung und verkaufen dem staunenden Volk ihre Nebelkerzen. Meiner Meinung nach ist es eines der größten Verhängnisse der menschlichen Spezies, dass sie so schnell vergisst. Das normale Vorstellungsvermögen der allermeisten reicht bestenfalls bis zum Leben der Großeltern und deren Erzählungen zurück. Alles, was davor war, verschwimmt im Nebel des Nichtvorstellbaren.

Das ist so im Großen – nicht umsonst werden die stinkenden Leichname des Kommunismus und seines kleinen Bruders, des Sozialismus, von folgenden Generationen, die nicht die Segnungen dieser Systeme am eigenen Leib erfahren mussten, immer wieder neu mariniert und den Massen als schmackhaftes Gericht verkauft.

Das ist so im Kleinen – kaum jemand erinnert sich noch an die Parolen, die uns im Rahmen der bedingungslosen Grenzöffnung vor gerade einmal acht Jahren verkauft wurden. Ich kann mich noch erinnern. Tagtäglich, über Wochen und Monate haben uns die Schoßhunde der Macht aus Presse, Rundfunk und Fernsehen die Mär vom arbeitswilligen, zivilisierten und hochgebildeten Levantiner erzählt. Alles schon vergessen?

Was wir uns ins Land geholt haben, merken wir erst jetzt? Was machen eigentlich unsere Soziologen und sonstigen „Experten“ den ganzen Tag. Schon längst wären Untersuchungen zu Einstellungen hinsichtlich ethischer und sozialer Werte unter den Zugewanderten notwendig gewesen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, mit wem man es hier zu tun hat. Gern auch im Vergleich zwischen alteingesessener Migration und den neuen Migranten und im Vergleich zur autochthonen Bevölkerung.

Wollte man nicht und durfte man nicht, die Ergebnisse hätten die Bevölkerung beunruhigen können. Wir wissen nichts darüber, wie die Menschen in ihren Parallelgesellschaften über uns und unsere Art zu leben denken. Die sogenannte Integrationspolitik ist gescheitert und immer mehr Steuergeld wird das Problem nicht beheben.

Um es noch einmal klar zu sagen, den Menschen, die zu uns kommen, kann man keinen Vorwurf machen. Sie kommen, weil sie es können und weil wir sie lassen. Ein Teil ist auch ganz sicher bereit, sich in der neuen Gesellschaft einzubringen und anzupassen. Gut so. Aber viel zu viele wollen das nicht. Sie wollen besser leben als dort, wo sie herkommen, aber unter sich bleiben. Der Fakt, dass Integration eine Bringschuld ist, wird ihnen nicht abverlangt.



Selbst „integriert“ Geltenden kann man nicht in den Kopf schauen. Wenn unter den Millionen, die zu uns gekommen sind, nur einige tausend gewaltbereite und bewaffnete Terroristen eingesickert sind, ist das gefährlich. An dieser Stelle kann ich mir den Hinweis auf die Staatsgefährdung durch zwei Hände voll Reichsbürger nicht verkneifen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier die Maßstäbe verrutschen.

Nun also das Aufwacherlebnis, der Elfenbeinturm wackelt. Der israelisch-palästinensische Konflikt eskaliert und bildet sich auf unseren Straßen ab. Jüdisches Leben ist nicht mehr sicher. Plötzlich sprudeln die Ideen. Die Zivilgesellschaft soll sich den Judenhassern entgegenstellen. Wie muss ich mir das vorstellen? Bekommen jetzt Freiwillige eine regenbogenbunte Armbinde mit der Aufschrift „Hilfspolizist“.

Im „Zeichen setzen“ sind wir die Größten. Dann mal bitte die Richtigen. Die Ansage an die Welt, dass wir bereits genug eigene Probleme im Land haben und nicht gewillt sind, die Probleme dieser Welt auf unseren Straßen austragen zu lassen. Die Samthandschuhe müssen ausgezogen werden. Nicht lamentieren und erzählen, warum etwas nicht geht. Machen! Nicht hinter Gesetzen verstecken, sondern sie ändern und anpassen. Wer eine sogenannte europäische Lösung will, will nichts ändern, sondern sich hinter anderen verstecken. Grenzen zu, Asyl nur für wirklich politisch Verfolgte. Die Geschichte vom Arbeitsmarkt ist Dummenfang, es gibt genug Potential im Bestand – erstmal damit anfangen.

Woran es fehlt, ist der politische Wille, etwas zu ändern und ich weiß nicht, wie hoch der Leidensdruck noch werden soll. Diejenigen, die uns das alles eingebrockt haben werfen bereits wieder Nebelkerzen und die Leute lernen nichts. Das zeigen die Umfragewerte der CDU. Die Brandstifter gerieren sich als Feuerwehr. Wenig bis nichts wird sich ändern, bestenfalls ein wenig Kosmetik. Dass verstockte Ideologen lernfähig sind, ist eine schwache Hoffnung. Die Zivilgesellschaft muss sich den Judenhassern entgegenstellen? Gute Idee – aber zu allererst muss sie dem derzeitigen Politikpersonal die rote Karte zeigen. Denn man sollte immer auch die andere Seite ernst nehmen – vielleicht ist das, was sich auf unseren Straßen zeigt ein Zeichen für uns? Ein Menetekel – gewogen und zu leicht befunden.

Udo Holm

Glücklicher Privatier und Hobbyschreiber mit grimmigem Humor und zunehmender Altersmilde. Geboren im grünen Herzen Deutschlands als Grün noch die Farbe der Blätter und nicht die Beschreibung eines Geisteszustandes war. Als guter Beobachter erkennt er seine Schweine am Gang und lässt sich nichts mehr vom Pferd erzählen. Lebt in Berlin und schreibt im "Spiegelsaal".

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