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Räder müssen rollen für den Sieg

26. August 2022
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Sind das Spaßvögel und Possenreißer, unser Politpersonal? Oder steht ihnen der Angstschweiß auf der Stirn? Wie Ertrinkende schlagen sie wild um sich und die politische Kakophonie ist kaum noch zu ertragen. Gefühlt jeden Tag hat ein oberschlauer, meist grüner, Darsteller aus unserem Politzirkus eine neue Idee, wie man die Folgen des, durch ihre eigene Politik zumindest wesentlich beschleunigten, Höllenritts Deutschlands in den Abgrund, auf die Bürger abwälzen könnte. Nun also Vorfahrt für Kohlezüge.

Wenn der Güterzug aus den Kohlegruben in Kattowice mit seiner wertvollen Fracht deutsches Staatsgebiet erreicht, stehen alle anderen Räder still – zumindest fahren sie langsamer, gewähren Vorfahrt. Vorbei die Zeiten der Vorfahrt für den Personenverkehr. Fallen halt Züge aus oder kommen regelmäßig mit Verspätung an. Wenn sie klug sind, passen sie die Fahrpläne entsprechend an – Zugverkehr ausgedünnt oder von Berlin nach Hamburg demnächst vier Stunden statt zwei. Was wollen die Leute auch ständig verreisen. Nachdem das Fliegen den Urlaubern schon reichlich vergällt ist, nun also auch das Reisen mit der Bahn. Ist nur gerecht, will man für 9 Euro auch noch pünktlich ankommen?

So ähnlich klang es schon einmal. 1942 gab es eine Kampagne der Deutschen Reichsbahn, die Menschen propagandistisch zu überzeugen, auf Bahnreisen möglichst zu verzichten, um die Gleise für wichtigere Transporte frei zu halten. Zugegeben, die Zeiten waren andere und die bevorzugten Züge rollten damals mit Waffen von West nach Ost, heute mit Kohle von Ost nach West – damals schlechte Sache, heute gute Sache – wichtig sollte für uns nur sein, dass es schon damals nichts genutzt hat – am Ende stand der Zusammenbruch.

Abschaltung der Kernkraftwerke, Nichtinbetriebnahme von Nordstream 2 und Vorfahrt für Sonderzüge mit dreckiger Kohle – man kann sich solchen Irrsinn gar nicht selbst ausdenken – es sei denn, das Gehirn ist grün. Kurz vorher gab es einen weiteren wichtigen Hinweis zur Stärkung der deutschen Wirtschaftskraft aus dem Skurrilitätenkabinett der politischen Führung. Ein alter Mann, Landesvaterdarsteller im Südwesten der Republik, hat den Waschlappen zur Wunderwaffe erklärt

Nicht nur wenig und kalt duschen, nein jetzt reicht der Waschlappen. Naja, alte Männer haben es sowieso nicht mehr so mit der Körperhygiene. Aber auch an das schöne Geschlecht scheint damit gedacht zu sein. In Zeiten von Vabbing kann Nichtwaschen von Vorteil sein. Ist das so gewonnene Eau de Toilette aus dem Schritt dann doch gleich zum Parfum destilliert. Potentielle Paarungspartner wird es freuen.

Sie müssen wirklich sehr verzweifelt sein. Sinnvolle Politik fällt ihnen nicht ein aber in weiser Voraussicht drohen sie schon einmal. Wer aufmuckt ist ein Rechter oder macht sich mit ihnen gemein. Nicht nur nicht-Fliegen und nicht-Bahn-fahren, nein auch noch nicht-auf-die-Straße-gehen ist angesagt. Der Klima-Lockdown kommt auf leisen Sohlen.

Wie ernst es ist, zeigt die, zugegeben sehr provokante Frage, eines Protestanden an den Bundeskanzler, ob die Polizei bei Protesten auch von der Schusswaffe Gebrauch machen könnte Die Zeiten ändern sich, die Gefahren steigen und vor noch drei Jahren konnte sich niemand in diesem Land vorstellen, dass die Polizei, wie bei den Coronaprotesten, alte Frauen verprügelt.

Selbstverständlich nicht, ist die Antwort, eine Unverschämtheit diese Frage.

Das will ich an dieser Stelle einmal so stehen lassen. Allerdings muss ich daran erinnern, dass es schon einmal einen SPD-Genossen gab, der eine nichtgenehmigte Demonstration (von Kommunisten) zusammenschießen ließ. Das war in Berlin, der Mann hieß Zörgiebel und der Staat war die sogenannte Weimarer Republik (LINK:

Wollen wir aber nicht so dunkel denken. Ich nehme jetzt ein Vollbad, fahre danach mit dem Auto (Benziner) nach Thüringen und im Herbst muss ich dringend an die frische Luft.

Udo Holm

Glücklicher Privatier und Hobbyschreiber mit grimmigem Humor und zunehmender Altersmilde. Geboren im grünen Herzen Deutschlands als Grün noch die Farbe der Blätter und nicht die Beschreibung eines Geisteszustandes war. Als guter Beobachter erkennt er seine Schweine am Gang und lässt sich nichts mehr vom Pferd erzählen. Lebt in Berlin und schreibt im "Spiegelsaal".

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