Selbstbestimmt ins neue Jahr

7. Januar 2025
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Es ist 2025, und der Start ins neue Jahr erfolgte in der Bundesrepublik auch dieses Mal gekonnt holprig. Der Bundestag wurde aufgelöst und somit endgültig der Weg für Neuwahlen am 23. Februar geebnet. An Silvester kam es, oh Wunder, einmal mehr zu heftigen Ausschreitungen mit hohen Sachschäden, vielen Verletzten und insgesamt fünf Toten. Und von dem Terroranschlag in Magdeburg so kurz vor Weihnachten wird nicht mal drei Wochen nach der Tat nur noch beachtlich wenig berichtet. Schließlich war der Täter ein Mann aus Saudi-Arabien und das jüngste Opfer der neunjährige André aus Niedersachsen, dessen Eltern noch immer nicht gebührend Abschied von ihrem Sohn nehmen durften. 

Dafür aber darf Robert Habeck nun wiederum die Titelseite des „Spiegel“ zieren und davor warnen, dass Elon Musk die Demokratie in Deutschland gefährde. Dieser hingegen kündigte erst kürzlich einen X-Stream mit Kanzlerkandidatin Alice Weidel an. So weit, so wahnsinnig, traurig und doch so sehr beim Alten. 

Was sich in der Zwischenzeit jedoch bei immer mehr Menschen geändert hat, ist der Geschlechtseintrag, und das nicht nur im Ausweis, sondern eben auch in der Geburtsurkunde. Denn schließlich währt das Selbstbestimmungsgesetz auch im neuen Jahr fort und ermöglicht jedem, sein Geschlecht und seinen Namen frei nach Gefühl und Empfindung einmal im Jahr beim Amt auszusuchen, anzupassen oder umzuwandeln.

Bereits Mitte Dezember erfolgte dazu eine erste Bilanz: Demnach haben laut Erhebung der „Bild“-Zeitung bis zum Stichtag am 10. Dezember, also binnen gerade einmal 40 Tagen, allein in den 30 größten Städten Deutschlands 4.361 Personen amtlich ihren Geschlechtseintrag geändert. Das macht durchschnittlich fast 110 Geschlechtsänderungen pro Tag. Gerade in den sozialen Medien prahlen immer mehr selbsternannte „Trans“-Influencer damit, dass sie nun endlich ihren Namen und ihr Geschlecht anpassen konnten, und das eben auch in der Geburtsurkunde. Denn wie wir alle wissen, lassen sich biologische Tatsachen Jahrzehnte später nach Belieben anpassen. Während es bei allerlei Amtsbescheiden ellenlange bürokratische Prozesse mit sich zieht, um wichtige Dokumente zu ändern oder überhaupt erst zu beantragen, kostet eine Geschlechtsänderung beim Amt mit allem Drum und Dran rund 72 Euro und ist mit vorheriger Terminvereinbarung in gerade einmal zehn Minuten durch, so ein junger Mann über sein Selbstexperiment in der „Bild“-Zeitung. Ein wahrer Kassenschlager also, könnte man meinen, und nach wie vor an Willkür kaum zu übertreffen. 

Da wir uns ja wie eingangs erwähnt aufgrund der anstehenden Bundestagswahlen mitten im Wahlkampf befinden, kündigte die Union schon vor mehreren Wochen großzügig an, sie wolle das Selbstbestimmungsgesetz bei Regierungsantritt abschaffen beziehungsweise stark verändern. Mal schauen, was davon übrig bleibt, wenn die Wahl vorbei ist und die Koalitionsverhandlungen begonnen haben. Doch vorerst können wir uns auch weiterhin über noch mehr Männer auf Damenklos und noch mehr Ämteransturm gefasst machen.

Reinhild Boßdorf

Reinhild ist bei der Fraueninitiative "Lukreta" aktiv und betreibt einen eigenen YouTube-Kanal. Ihre Themen sind moderner Feminismus, importierte sexuelle Gewalt und Weiblichkeit. Sie bewegt sich meist in heteronormativ-sexistischen Kreisen, backt gerne Kuchen und wird von linken Steuergeldprofiteuren als “unauffällig, aber zentral für das rechte Netzwerk” beschrieben.

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