Gegner der #Corona-Maßnahmen und des Impfens machen in #Bayern ihrem Unmut Luft: Am Wochenende haben laut dem bayerischen Innenministerium mehr als 41.000 demonstriert. Derweil sind bereits 4,2 Mio. Menschen in ganz Bayern zur #Booster-Impfung gegangen.https://t.co/tPMrrxSqPc pic.twitter.com/z8OiRnhKpY
— BR24 (@BR24) December 21, 2021
Mickrige vier rote Pünktchen standen da einer ganzen Legion blauer gegenüber, einer Heerschar, die sie jederzeit überrollen und zermalmen könnte, so die Botschaft an den Steinzeitmenschen. Die absurde Logik hinter diesem fast schon nach Verzweiflung stinkenden Vergleich stach, den Kommentaren zufolge, sogar ihrem eigenen Publikum ins Auge. Ich denke, einen sinnvolleren Beitrag zum Widerstand als die Teilnahme an den Protesten kann der Einzelne im Moment kaum leisten.
Sie können lokal vernetzen, sie können einem selber psychologisch Halt geben, und vor allem sind sie ein rasiermesserscharfer Dorn im Rektum der Herrscherkaste, der ihnen bis tief in den Blinddarm geschoben gehört. Die wahrscheinlich spaßigste Widerstandsform des Jahres ist hingegen gerade vorübergegangen: Auch die Skyline und Geräuschkulisse um null Uhr an Silvester hat eine Signalwirkung, und die fiel im zweiten Jahr des Feuerwerks(verkaufs)verbots vielerorts erheblich aus.
Aus Berlin etwa kursieren diverse Videos in den sozialen Medien, die stark an früher erinnern. Nur dass jetzt jeder Funken ein Mittelfinger in Richtung der autoritären Verbotsgesellschaft ist, die sich gerade um uns herum entfaltet.
Ein frohes neues Jahr!
Berlin stabil mit politischem Feuerwerk 🤣 pic.twitter.com/DfgaSvgW6q— Faktenbäcker🥨 (@faktenbaecker) December 31, 2021
Ich mochte Feuerwerk nie, heute liebe ich es. Und es knallt noch immer, danke #Berlin !
Eindruck aus PrenzlBerg pic.twitter.com/ve153gAfk2— ABer (@berlinOst2021) January 1, 2022
Berlin 11 Etage Spandau pic.twitter.com/kwn1N6KpHM
— Gundi (@Gundiberlin) January 1, 2022
Und einen Knall oder bunte Funken am Himmel können die Medien nicht wegframen. Sie sind einfach da und spucken dem Herrschaftsanspruch der Antje Kapeks dieser Welt ins Gesicht. Auf die gewünschte Bahn lenken wollte man das Narrativ dann paradoxerweise mit den inzwischen zwei Toten, die es dieses Jahr durch Feuerwerk gab.
Ach, wie sinnvoll ist da doch das Verbot, und wie unverantwortlich die Zuwiderböllerer. Nur: Die verwendeten Sprengkörper waren selbst gebaut, und in den meisten Jahren vor dem Verbot gab es überhaupt keine Toten durch Feuerwerk (und wenn, dann quasi ausschließlich durch illegales) sowie viel mehr Krankenhauseinweisungen aufgrund von Alkoholvergiftungen als aufgrund von Böllerunfällen. Was dahinter steckt, müsste die ideologische Richtung, aus der das Verbot kommt, ja eigentlich selbst am besten verstehen; es ist ja auch eines ihrer Hauptargumente für die Legalisierung von Drogen wie Marihuana. Verbietest du etwas, kannst du es nicht regulieren und somit sicherer machen.
Mit dem bis dato in Deutschland erhältlichen Feuerwerk hätte man seine Mühe gehabt, zu Tode zu kommen, wenn man es drauf angelegt hätte. Unmöglich wäre es wahrscheinlich nicht, aber einen kubischen Kanonenschlag mit Panzertape an die Schläfe zu kleben, ist jetzt auch nichts, was im Suff einfach mal so aus Versehen passiert. Der Großteil des Marktes für Feuerwerk liegt jetzt im östlichen Ausland, und ansonsten tüftelt man es sich eben selber zusammen. Aber dass die Verletzungsgefahr, oder die Belastung der Kliniken in Corona-Zeiten, hier nur ins Spiel gebracht wird, weil sie gut klingt, sollte ja ohnehin klar sein.