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Konflikte in der Clownwelt: Transmenschen gegen Feministen

24. Januar 2022
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Seit September letzten Jahres sitzen erstmals zwei Transgender-Frauen für die Grünen im Deutschen Bundestag, Tessa Ganserer und Nyke Slawik. Nyke Slawik ist 28 Jahre alt und hat ihre geschlechtsangleichende Operation bereits hinter sich. Tessa Ganserer outete sich 2018 erstmals als Transfrau. Bis dahin saß „sie“ noch als Markus Ganserer im Landtag von Bayern.

Ganserer ist mit einer Frau verheiratet und war einst Vater zweier Kinder. Im Personalausweis führt Tessa immer noch ihren „Deadname“ Markus, das heißt den abgelegten alten Namen, hat bis jetzt keine Hormontherapie vollzogen und möchte auch in Zukunft seine Geschlechtsorgane nicht angleichen. Juristisch und physisch gesehen ist Ganserer damit noch immer ein Mann.

Trotzdem gelangte sie im vergangenen Jahr dank des Frauenstatuts der Grünen über einen Frauenquotenplatz in den Bundestag und wird auch dort als weiblicher Mandatsträger gezählt.

Das Ganze zum Unbehagen der feministischen Initiative „Geschlecht zählt“. Diese Gruppe hatte bereits im November beim Wahlprüfungsausschuss Widerspruch eingelegt. Als Begründung für ihre Klage führten die 14 Initiatoren von „Geschlecht zählt“ unter anderem das abgelehnte „Selbstbestimmungsgesetz“ und das wiederum immer noch geltende Transsexuellengesetz an.

Mit dem Selbstbestimmungsgesetz sollte bereits 2021 der Weg von biologisch definierten Geschlechtsmerkmalen hin zur empfundenen Geschlechtsidentität geebnet werden. Im Bundestag scheiterte das Vorhaben, im Frauenstatut der Grünen jedoch wird „Geschlecht“ anhand des gefühlten Genders definiert.

Hilde Schwathe, eine der Hauptinitiatorinnen von „Geschlecht zählt“, übt heftige Kritik am Bundestagseinzug Ganserers als Quotenfrau, da das abgelehnte Selbstbestimmungsgesetz so durch die Hintertür ins Reichstagsgebäude gelangt sei. Schwathe empfindet die Geschlechtsidentität als Affront gegenüber biologischen Frauen, da sie überzogen von weiblichen Klischees sei und in Zukunft auch einige Veränderungen in Kriminalstatistiken et cetera mit sich bringen könnte.

In einem kürzlich erschienenen Artikel der „Emma“ äußerte sich Schwathe gekonnt kritisch und sprach von etlichen Mitstreitern aus Politik, Wirtschaft und Justiz, die sich ihrer Initiative bereits angeschlossen hätten. Bei den Grünen und einigen anderen intersektionellen Feministen hingegen stieß die Klage auf taube Ohren und sorgte für einen Shitstorm gegen „TERFs“ („trans exclusionary radical feminists“) und Schwarzers Magazin. Ganserer betonte bereits in vergangenen „Taz“-Interviews: „Ein Penis ist nicht per se ein männliches Sexualorgan.“ 

Sollte die Klage von „Geschlecht zählt“, wie zu vermuten, nicht durchkommen, würden die Weichen für eine neue Abstimmung über das Selbstbestimmungsgesetz gestellt. Danach wäre Gender komplett neu definiert und die Rechtsgrundlage für etliche Antidiskriminierungsbußen geschaffen.

Doch vielleicht käme eine solche Gesetzesänderung auch den frauenärmeren Parteien und Organisationen zupass, da dadurch willkürlich und wahllos Geschlechter und Rollen getauscht werden können und somit auch vorherige Quotenregelungen obsolet sind.

Reinhild Boßdorf

Reinhild ist bei der Fraueninitiative "Lukreta" aktiv und betreibt einen eigenen YouTube-Kanal. Ihre Themen sind moderner Feminismus, importierte sexuelle Gewalt und Weiblichkeit. Sie bewegt sich meist in heteronormativ-sexistischen Kreisen, backt gerne Kuchen und wird von linken Steuergeldprofiteuren als “unauffällig, aber zentral für das rechte Netzwerk” beschrieben.

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