Dunkel
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Was sich bückt, soll man treten

1. Juli 2021
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Schon wieder geht der heilige Gral des Fußballkommentariats an mich. Was soll ich noch groß sagen: Am Dienstag spielten 22 Bücklinge ganz im Sinne der TikTok-Ideologie politisch korrekten Fußball nicht gegeneinander, sondern “miteinander“.

Bevor die Sause steigt: Kniefall zum toleranten Gruße, denn das milieutypische Schicksal eines afroamerikanischen Kleinkriminellen lastet schwer auf den Seelen der zweiundzwanzig Jungmillionäre. Oder galt die Geste den Mordopfern aus Würzburg? Gar dem dahingemeuchelten Mädchen aus Wien? Aber nein!

Dann geht es los, fast möchte man sagen “endlich“, denn länger als 90 Minuten möchte man sich den Zirkus nun auch nicht antun. Die kultursensible Blindenbinde beider Mannschaftskapitäne sitzt und deutscherseits hat ein besonders unerträgliches Moderatorexemplar seine Stimmbänder geölt

Nach fast 90 Minuten totlangweiligem Herumgekicke lochen die Engländer dann zweimal ein und entscheiden die Partie für sich. Der deutsche Moderator bemüht sich die Niederlage “der Mannschaft“ zu einem eigentlichen Sieg umzudeuten (vielleicht hoffte er auf das Eingreifen der Gruppe Steiner), aber es ändert nichts an der Tatsache: Endlich hat Löw ausgemurkst!

Jogi Löw, diese Angela Merkel des Fußballs, dieser Durchsitzer und Herumlavierer, dieses unerträgliche Gebläse warmer Worthülsen, tritt ab. Endlich! Endlich! Endlich! Im Vergleich zu seinem großen Vorbild hinterlässt er lediglich ein Modell des bundesrepublikanischen Trümmerhaufens im Maßstab 11:82.000.000.

Dass es aber so weit kommen musste, dass dieser Mann nach all den Schlappen, all den Skandalen noch so lange an seinem Amt festkleben konnte, das ist eben typisch Berliner Republik.

Für mich war es das jetzt hoffentlich mit Fagball. England hat seine Schuldigkeit getan und kann meinetwegen von der Ukraine zerlegt werden. Die Männer in blau-gelb haben sich bisher nämlich noch vor niemandem gebeugt.

Friedrich Fechter

Nachdem sich Fechter von den beiden Chefs die Leitung der Netzredaktion hat aufquatschen lassen, musste er mit Enttäuschung feststellen, dass die Zeiten von Olymp-Schreibmaschinen und reizenden Vorzimmerdamen vorbei sind. Eine Schreibmaschine hat er sich vom hart erarbeiteten Gehalt trotzdem gekauft. Und einen antiken Schreibtisch. Auf irgendwas muss man im Hausbüro schließlich einprügeln können, wenn die faulen Kolumnisten wieder ihre Abgabefristen versemmeln…

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