Dunkel
Hell
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Ich sehe schwarz – überall Werbeneger!

19. September 2020
in 4 min lesen

Ich, weiß, schon älter, nicht menstruierendes Mensch (bei dem Ding zwischen meinen Beinen muss es sich um ein soziales Konstrukt handeln); ich weiß, dass „Diversität“ ein Schlagwort der Zeitgeistträger ist. Diese Typen neigen aber nicht dazu, die Blässe meiner Haut als einen Teil dieser „Diversität“ anzuerkennen.

Das liegt wohl daran, dass deren „Diversität“ nur eine vorgebliche ist – und unter diesem Begriff gar nicht das gesamte Farbspektrum der Menschheit, sondern nur die „Buntheit“ von „PoC’s” aufgezeigt werden soll, also von „People of Color“, Menschen von Farbe.

Zu denen kann ich nicht gehören, wenn es stimmt, was ich einst im Kunstunterricht lernte, nämlich, dass „Weiß“ keine Farbe, sondern ein Zustand reinen Lichts sei. Nun kann ich argumentieren, dass „Schwarz“ die Wegnahme jeglichen Lichtes bedeutet, aber das wird womöglich als eine Wertung interpretiert…

Argumentieren ist unter den Zeitgeistigen sowieso wenig gefragt. Die leben ja mehr „so nach Gefühl“. Fühlen kann ich auch – nämlich mich als abgewertet, als rassistisch benachteiligt! Darüber hilft es mir auch nicht hinweg, dass mir meine Anziehungskraft und Männlichkeit menschliche Qualität, von zum Genuss fähigen Damen, immer wieder attestiert wird.

Obwohl meine Sorte, meine Art, Träger meines Teints, in der deutschen Bevölkerung die Mehrheit darstellen, sind in der öffentlichen Zurschaustellung des menschlichen Miteinanders, Typen meines hellen Erscheinungsbildes unterrepräsentiert! Wenn das menschliche Miteinander öffentlich dargestellt wird, dann oft im Fernsehen durch Reklamefilmchen, auf Plakatwänden oder in Werbeanzeigen.

Werbende Darstellungen finden szenisch, symbolhaft und wirklichkeitsfern idealisiert statt. In der Werbung kann man grob unterscheiden zwischen Produktwerbung, welche direkt den Nutzen eines Produktes aufzeigt – und Imagewerbung, welche auf eine Marke hinweist und Sympathien für sie wecken soll.

Bei der Imagewerbung geht es im Wesentlichen um die Auslösung eines Wohlgefühls durch Identifikation, also das Suggerieren von Übereinstimmung. Eine Unmenge von Firmen benutzt derzeit zur Imagebildung Neger, bzw. Negerinnen. Ich sehe sie bei Mercedes, bei der Bundesbahn, bei KitchenAid und bei Lidl, bei der Sparkasse und anderen Finanzdienstleistern, bei der Post und bei der Telekom, bei blödsinnigen Sachen wie dem Peloton Cardio Training oder dem online Casino, bei…

Was soll ich all das aufzählen? Jedem, der sich selbst nicht vom öffentlichen Leben ausschließt, dürfte es schon aufgefallen sein. Ich habe keine genaue Anzahl von Negern, oder einen prozentualen Anteil von ihnen, an der Gesamtbevölkerung ermitteln können. (…das dürfte auch schwierig aufzulisten sein. Illegale und so…)

Was man im Netz findet sind Schätzungen, willkürliche Zahlenangaben wie „eine Million!“ Selbst wenn es so ist, dass es eine Million Neger in Deutschland gibt, dann dürfte in der Werbung, bei über achtzig Millionen Deutschen, nur einer von achtzig Darstellern schwarz sein. Sie dürften also in Gruppenbildern kaum auffallen. Sie tun es aber – und zusätzlich gibt es noch jede Menge Soloneger!

In fast jeder Szenerie mit mehreren Personen, bei irgendwelchen Feiereien die stimmungsbildend wirken sollen, gibt es eine Negerpräsenz. Lediglich in der Werbung für geriatrische Arzneimittel sieht man noch ausschließlich weiße, leicht angejahrte Männer Michs!

Warum gibt es diese hohe Negerquote? Man könnte anführen, dass ein bestimmtes Werbeziel, nämlich die möglichst exakte Zielgruppenansprache für ein Produkt, die Hautfarbe in den Werbespots vorgibt. Aber glaubt jemand ernsthaft, dass sich Menschen, je dunkler sie daherkommen, um so mehr auf einen Mercedes EQC stürzen – ein Auto mit einem Grundpreis von schlappen siebzigtausend?

Dieses Modell wird in Deutschland wohl weniger negride Käufer finden, als es stark pigmentierte Drogenhändler an öffentlichen Plätzen gibt! (Ich, weiß: nicht alle Neger sind Drogendealer – an allen bekannten Umschlagplätzen nur die meisten!) Auch die KitchenAid, eine sündhaft teure Küchenmaschine, dürfte in Deutschland überwiegend weiße Kundschaft finden.

Warum also ist die Quote von solchen Menschen in der Werbung vergleichsweise gering, die optisch doch viel eher der anvisierten Kundschaft entsprechen? Der Neger ist nicht die Zielgruppe, er steht für etwas anderes. Es geht dabei um Identifikation. Dies allerdings nicht in dem Sinne „wir sind alle ein wenig Neger…“. Es geht ausschließlich um den Blick auf das Testimonial, welcher Identifikation herstellen soll.

Es geht einfach um eine oberflächliche bildhafte Darstellung welche als „Beweis“ dafür dienen soll, dass Firma X Neger gut findet. Diese Eigenschaft der Firma soll die Bindung zu deren Produkten herstellen. Bei mir funktioniert das nicht. Ich reagiere auf Negerwerbung mit dem Reflex: „dann verkauf doch an die!“.

Ich kann meine Reaktion aber nicht verallgemeinern. Wie groß mag der Bevölkerungsanteil schon sein, der fest verinnerlicht hat, dass man Neger gut finden muss? Neger werden derzeit auf einen Sockel gestellt. Was mir dabei aber auffällt: es sind nicht die „kohlpechrabenschwarzen Mohren“ (Zitat nach Heinrich Hoffmann, Autor des Struwwelpeter und Kämpfer gegen den Rassismus.) die erhöht werden, sondern diejenigen welche Hoffmann, als Hesse, als gebürtiger Frankfurter, umgangssprachlich und nicht poetisch, in Abgrenzung zum „Neescher“, als „Beiger“ bezeichnet hätte. Also die etwas helleren.

Jetzt komme mir niemand mit technischen Gründen, „Zu Dunkle sind leicht unterbelichtet“, oder ähnliches… Das Gegenteil ist nämlich der Fall: krasse Farbunterschiede kontrastieren am besten – oder am „lustigsten“? („Ernsting’s Family“ scheut sich nicht davor, einem Negerkind für Werbefotos Sahne ins Gesicht zu schmieren!)

Der helle Neger ist so etwas wie eine Kunstfigur. Ein Ideal, eine planvoll entwickelte Ikone, etwas was es in der Natur zwar gibt, was aber nicht repräsentativ für die Gesamtheit aller Neger ist. An was erinnert mich das bloß?

Es gab schon mal eine Zeit, da ein bestimmter Typ des Homo sapiens als anbetungswürdiges Ideal, als Zielstellung für Zuchtvorhaben – somit als gesetztes Endziel menschlicher Entwicklung angepriesen wurde. Der Unterschied zu damals: heute ist das Ideal farbig und kraushaarig – und nicht mehr blond und blauäugig.

Blauäugig… kann man übersehen, dass sich nur das Bild des Ideals verändert hat – nicht aber die Geisteshaltung, welche so etwas hervorkommen lässt! In der idealisierend abgewandelten Darstellung des Negers offenbart sich der tatsächlich vorhandene Rassismus der Werbetreibenden!

Werbung ist öffentlichkeitswirksam. Genau das ist ja ihre Aufgabe – und die Werbungsmacher sind nach meiner Einschätzung völlig entgrenzte Zyniker. Leider habe ich deren Möglichkeiten zur Verbreitung eines verfälschten Bildes nichts entgegenzusetzen – und der gemeine Mitläufer nimmt das ihm vermittelte idealisierte Bild, als Richtschnur für sich, gerne an!

Wie könnte ich nun meiner Benachteiligung entkommen? Auf welche Weise könnte sich der Typ meines Erscheinungsbildes aus der Granu Fink Werbung (gut für Blase und Prostata) erheben – und sich wenigstens noch mal zur Randfigur bei Werbespots für altersunabhängige Produkte upgraden?

Soll sich meinesgleichen der Versuchung hingeben, mittels Sonnenbad die eigene Melaninproduktion ein wenig hochzufahren, um nachzudunkeln? O
der fordere ich eine Quote für ältere, jedenfalls weiße Männer? Wer wäre der Adressat dafür?

Ich, weiß, es nicht…

Gastautor

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