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Hysterie und Staat

26. Mai 2021
1 min lesen

Von Jens Noah

Wie sind wir in dieses Schlamassel gekommen? Wie konnte sich Corona dermaßen mit einer Massenhysterie sondergleichen paaren? Warum haben Staatsdiener ganz offensichtlich so ein großes Interesse an der Aufrechterhaltung eines Klimas der Angst?

Diese Fragen zu beantworten bemühen sich Prof. Philipp Bagus et. al. im Artikel COVID-19 and the Political Economy of Mass Hysteria. In einem einzigartigen Ansatz versuchen sie, Massenpsycho(patho)logie mit ökonomischen Erkenntnissen zu verknüpfen und das Ganze empirisch zu untermauern.

Der Wohlsfahrtsstaat begünstigt Massenhysterien

Sie vergleichen dabei die Entstehung von Massenhysterien in einem typischen Wohlfahrtsstaat vs. in einem idealisierten Nachtwächterstaat. Sie kommen dabei zu folgenden Hypothesen, warum gerade ein moderner Wohlfahrtsstaat die Entstehung von Massenhysterien stark begünstigt:

Erstens wurden durch übergriffige Staaten viele angstlösende Aktivitäten verboten oder stark eingeschränkt, wie soziale Anlässe, Sport und Unterhaltung. In einem schlanken Staat wäre das ganz klar eine Kompetenzüberschreitung.

Zweitens ist der Staat per definitionem ein Monopolist; starke Tendenzen zur Zentralisierung sind ihm eigen. Je dezentraler ein politisches Gebilde ist, desto mehr Wettbewerb gibt es in der Lösungsfindung. Gute Ideen können schneller kopiert werden, während schlechte Politik keinen allzu großen Schaden anrichten kann.

Drittens ist im modernen Nanny State die Medienlandschaft typischerweise stark politisiert, und „wes‘ Brot ich ess, des‘ Lied ich sing“. Staatsnahe Medien unterstützen das staatliche Fear Mongering, um ihre eigenen Pfründe zu sichern.

Der Problemverursacher wird zum Problemlöser

Viertens richten sich die Augen in Krisenzeiten stets auf „Autoritäten“ und „Experten“, die für den Staat arbeiten, auch wenn diese es nicht immer so genau nehmen mit der Wahrheit. Der Klerus bietet nur noch wenigen Menschen echte Gegen-Autoritäten und mit fehlender Religiosität geht häufig größere Furcht vor dem Tode einher, was wiederum eine wesentliche Grundlage für Hysterien bildet.

Fünftens kann der Staat auch ein echtes Interesse an Furcht, Verzweiflung und Schuldgefühlen seiner Untertanen haben, wie gerade in einem deutschen Arbeitspapier des Innenministeriums schwarz auf weiß zu lesen ist. Angst ist wohl eine der tiefsten Wurzeln des grassierenden Etatismus.

Sechstens gibt es in modernen Demokratien sehr asymmetrische Anreize zur Überreaktion: zu lasches Agieren könnte in der Abwahl resultieren, während man sich bei energischem Durchgreifen als Held profilieren kann. Wirtschaftliche Folgen bei überharten Maßnahmen gibt es hingegen überhaupt nicht für die Entscheider – und man hat sich ja nur an die Empfehlungen der Experten gehalten. Freilich, nachdem man diesen gesagt hat, was sie einem sagen sollen.

Der vollständige Artikel ist hier zu finden und ich kann die Lektüre nur jedem ans Herz legen.

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