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Uni Kassel verordnet Neusprech

2. April 2021
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George Orwell hat bereits vor Jahrzehnten unsere Arbeit erledigt. Ja wirklich, wir könnten hier genau so gut jeden Tag eine Seite aus 1984 veröffentlichen, denn was soll man noch auf Meldungen, wie jener aus Kassel, entgegnen? Dort hat die Universität beschlossen, alle Studenten mit Notenabzug zu züchtigen, die in ihren schriftlichen Arbeiten kein Neusprech anwenden. Die Uni Kassel schreibt dazu:

”Im Sinne der Lehrfreiheit steht es Lehrenden grundsätzlich frei, die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen heranzuziehen. Bei der entsprechenden Benotung sollte jedoch auf die Verhältnismäßigkeit geachtet werden.”

Bereits der Terminus “geschlechtergerechte Sprache“ ist pures Framing. Gendersprech hat weder etwas mit Gerechtigkeit zu tun, noch ist es eine Sprache. Gendersprech ist nichts weiter als Manipulation. Wie perfide diese Manipulation begründet wird, liest sich auf der Website der Uni Kassel wie folgt:

”Die Annahme, dass das Generische Maskulinum in der deutschen Sprache, d.h. die alleinige Verwendung männlicher Bezeichnungen, alle Geschlechter ‚mitmeine‘, hat sich in zahlreichen wissenschaftlichen Studien als falsch herausgestellt.

Wo ausschließlich Männer angesprochen werden, wird letztlich auch ausschließlich an Männer gedacht. Als eine Form geschlechtergerechter Sprache eignet sich das generische Maskulinum daher nicht.”

Natürlich muss die Uni Kassel nirgendwo auf diese “zahlreichen wissenschaftlichen Studien“ verweisen. Für was auch? Die Medien hinterfragen die Sprachmanipulation ja nicht, sondern nehmen sie bereitwillig an. Genau wie Behörden, Moderatoren und andere Institutionen. Man verweist höchstens mal zaghaft auf die “Kritik“ der meisten Deutschen an der Vergewaltigung ihrer Sprache.

Zur Berichterstattung rund um die Kasseler Uni gehörte die Causa Lukas Honemann. Der junge Student, der für den RCDS und die CDU aktiv ist, erhielt einen Punktabzug, weil er seine Arbeit nicht in Gendersprech, sondern auf deutsch schrieb. Die Hessische Niedersächsische Allgemeine zitiert Honemann:

„Gendern ist längst gängige Praxis“, sagt Honemann, der für den RCDS im Studierendenparlament sitzt und grundsätzlich gar nichts gegen geschlechtergerechte Sprache hat – „aber sie sollte freiwillig und nicht bevormundend sein“, sagt der 20-Jährige.

Wieso denn so brav, Herr Honemann? Wieso denn nicht sagen, was Sache ist? Fürchtet sich da jemand vor noch mehr Punkteabzug? Oder bangt man um die zukünftigen Aufstiegschancen in einem grün-schwarz regierten Land?

Aber keine Angst, die Rettung naht. Die KRAUTZONE, Deutschlands reaktionärste und libertärste Studentengazette, bleibt stabil, superstraight und generisch maskulin. Unsere Redakteure schreiben nicht mit Tinte, sondern mit Testosteron. Bei uns wird nicht gegendert, höchstens gerendert, aber dazu dann mehr am Wochenende (Noch nicht in der Telegram-Gruppe? Rein, aber zackig!).

In diesem Sinne, lieber Leser, ein schönes Wochenende und ein frohes Osterfest!

Friedrich Fechter

Nachdem sich Fechter von den beiden Chefs die Leitung der Netzredaktion hat aufquatschen lassen, musste er mit Enttäuschung feststellen, dass die Zeiten von Olymp-Schreibmaschinen und reizenden Vorzimmerdamen vorbei sind. Eine Schreibmaschine hat er sich vom hart erarbeiteten Gehalt trotzdem gekauft. Und einen antiken Schreibtisch. Auf irgendwas muss man im Hausbüro schließlich einprügeln können, wenn die faulen Kolumnisten wieder ihre Abgabefristen versemmeln…

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