Dunkel
Hell
Dunkel
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Auch eine Form der Abtreibung, allerdings postnatal. Aztekische Variante.

Abtreibung

5. Mai 2022
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Es herrscht Aufruhr jenseits des Atlantiks: Offenbar droht der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten von Amerika, die gesetzlichen Grundlagen für legale Abtreibungen zu kippen. Das käme einem Abtreibungsverbot gleich, welches seit einem Urteil des Obersten Gerichtshofs von 1973 aufgehoben ist. Der Richterspruch untersagte es den Bundesstaaten, Frauen „das Recht auf Abtreibung“ zu verwehren. Die seit Trumps Präsidentschaft bestehende konservative Mehrheit im Gerichtshof plant also, diesen Status quo auszuhebeln.

Dass die Linken sich das nicht gefallen lassen würden, war ja abzusehen. Aber mit welchem Eifer – tollwütigem Eifer wohlgemerkt – und welcher Perfidie sie sich wehren, überrascht mich immer wieder (und gleichzeitig auch nicht). Zumal spätestens seit dem exzentrischen Unternehmer-Präsidenten jedem Rechten klar sein sollte, dass die Konservativen in den USA, nicht anders als hier, eher an Schoßhündchen als an Bluthunde erinnern.

Die Progressiven versuchen mit allen Mitteln, den drohenden Richterspruch zu verhindern. Tausende demonstrierten vor dem Supreme Court in Washington, D. C. (wohl dasselbe Klientel, welches man von den Klimastreiks und BLM-Protesten kennt), die linksliberalen Medien in der ganzen westlichen Hemisphäre machen mobil, und progressive Politiker drücken ihre Empörung aus. Und mit welcher Geisteskrankheit sie das tun! Manche Frauen schreien und kreischen wie von Dämonen besessen.

In der „Süddeutschen“ heißt es: „‚Ich bin echt sauer‘, sagt eine 14-jährige [Anmerkung Vesargo: in Worten: vierzehnjährige (!!!)] Schülerin aus Washington auf der Straße vor dem Gericht. ‚Wir haben so viel Fortschritt gemacht, und jetzt gehen wir wieder rückwärts. Das ist unfair, und dagegen will ich protestieren.‘“ Das ist vermutlich das Ergebnis öffentlicher Schulbildung und/oder linksliberaler Eltern. Der Progressivismus ist eine Ideologie, die sowohl die Geborenen als auch die Ungeborenen gierig zu verschlingen droht, und viele Eltern opfern ihre Sprösslinge regelrecht vor dem Altar Baals.

Abtreibungen sind schon die niederträchtigste und widerwärtigste Art des Dahinmetzelns. Kaum eine aktuelle Debatte erfüllt mich mit mehr Ekel als diese armselige Abtreibungsfrage. Das liegt unter anderem daran, mit welcher Arroganz und Ignoranz das Töten von Feten gerechtfertigt wird. Ein einfacher Zellhaufen werde da entfernt, na dann. Warum nicht einfach morden, wie man will? Schließlich sind wir ja alle nur Zellhaufen. Immerhin, Feten sind wehrlos. Echten Kampf hat man vergessen. Dem Gegner auf dem Schlachtfeld war es wenigstens möglich, einem ebenfalls den Schädel zu spalten. Diese Chance des Wehrens hat das Kind im Mutterleib nicht. Auf mich wirkt es, als seien Abtreibungen aus hedonistischen Gründen (das sind die meisten, dazu gleich mehr) selbst ein Akt des Vergnügens, zumindest ein bisschen; sozusagen ein weiteres Ventil für die Gewaltauslebung neben Actionfilmen und Pornografie. Aber das ist eher eine steile These meinerseits.

Ein weiterer Grund für meine tiefe Abneigung gegenüber Abtreibung ist schlicht und ergreifend das Klientel, welches das Recht darauf einfordert. Schaut es euch einfach an. Emanzen à la Jutta Ditfurth, Soja-Sören und Klima-Luisa. Da werde ich aus Trotz zum Abtreibungsgegner.

Und drittens: Die Gründe, die für Abtreibungen genannt werden. Zwar bin ich des Glaubens wegen grundsätzlich gegen Abtreibungen, dennoch kann ich es auf emotionaler Ebene verstehen, wenn eine Frau nicht das Kind ihres Vergewaltigers austragen möchte oder einem schwerbehinderten Kind ein qualvolles Leben ersparen möchte. Doch das sind eben nicht die Gründe, aus denen die meisten Frauen abtreiben lassen. Die meisten gehen aus hedonistischer Motivation oder aus anderen niederen Trieben zur Klinik, die wenigsten aus den eben genannten Gründen.

Aus Vergnügungssucht und Verantwortungslosigkeit heraus ein Menschenleben zu beenden, ist widerwärtig und gehört zu Recht bestraft. Wenn ich daran denke, wie eine Jutta Ditfurth dann auf Twitter beschreibt, wie „schön“ doch ihre Abtreibungen waren, wird mir wieder schlecht. Also dann: Fallt nicht auf die Narrative der Linken herein, die die Ausnahmefälle als Regel darstellen wollen. Es geht ihnen nur um niedere Triebe. Und wenn ihr keine Kinder haben wollt, hurt halt nicht herum. Es kann so einfach sein…

Fridericus Vesargo

Aufgewachsen in der heilen Welt der ostdeutschen Provinz, studiert Vesargo jetzt irgendwas mit Musik in einer der schönsten und kulturträchtigsten Städte des zu Asche verfallenen Reiches. Da er als Bewahrer einer traditionsreichen, aber in der Moderne brotlos gewordenen Kunst am finanziellen Hungertuch nagen muss, sieht er sich gezwungen, jede Woche Texte für die Ausbeuter von der Krautzone zu schreiben. Immerhin bleiben ihm noch die Liebesgrüße linker Mitstudenten erspart…

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