Dunkel
Hell
Dunkel
Hell

Ach ja, das war eine Frau!

29. Juni 2022
in 3 min lesen

Was ist eine Frau? Diese Frage konnte nicht erst seit Matt Walshs gleichnamiger Dokumentation im geschlechterkonstruktivistischen Mainstream nicht mehr sinnhaft beantwortet werden. Im Zuge des Kippens des amerikanischen Grundsatzurteils Roe vs. Wade, welches staatenweit Abtreibungen bis in die 24. Woche legalisierte, und der quasi zeitgleichen Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen in Deutschland bin ich nun aber im selben Mainstream zumindest mal auf eine brandheiße Fährte gestoßen. Offenbar hat es nämlich etwas mit der Fortpflanzung zu tun, noch genauer: mit der gebärenden Hälfte menschlicher Fortpflanzung.

Anders kann ich es mir jedenfalls nur schwer erklären, dass nicht nur auf 90 Prozent der Transparente von Pro-Abtreibungs-Demonstranten, sondern auch im ersten „Tagesschau“-Artikel über die Entscheidung des Supreme Court die gesetzliche Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen wieder in die Hände der einzelnen Bundesstaaten zu legen, durchgängig von „Frauen“ und „Frauenrechten“ die Rede ist, in besagtem „Tagesschau“-Artikel alleine 13-mal. Von Männern übrigens nicht ein einziges Mal.

Das beißt sich dann doch ein wenig mit der sonst immer so emsigen Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen über „schwangere Männer“, etwa letzten Spätsommer vom Funk-Format „Reporter“, das über einen schwangeren „Kai“ berichtete, oder vom WDR vor heute auf den Tag genau drei Monaten in der anderthalbstündigen Doku „Der schwangere Mann“. Die Frage drängt sich nun, wo Schwangerschaften und deren künstliche Beendigung auf einmal wieder so eindeutig mit dem weiblichen Geschlecht assoziiert werden, auf: Sind das etwa eigentlich gar keine legitimen, echten Männer, sondern gar Frauen, die ein gestörtes Selbstbild haben? Und dabei bekommen doch „Männer, die ihre Schwangerschaft öffentlich machen, oft krasse Anfeindungen bis hin zu Todesdrohungen“, wie wir bereits in den ersten Sekunden der WDR-Doku erfahren. Ob diese Unsichtbarmachung, während auch ihr Recht auf Schwangerschaftsabbruch von den Patriarchen mit Füßen getreten wird, in denselben öffentlich-rechtlichen Medien, die sich vorher noch zu ihren Verteidigern aufschwangen, ihnen da hilft?

Es hat natürlich seine Gründe, dass auf einmal wieder zehn Prozent mehr gesunder Menschenverstand in der Presse ausgebrochen zu sein scheint, als inzwischen gewohnt. Und es sind dieselben Gründe, aus denen sie uns nicht mehr sagen wollen, was eine Frau überhaupt ist – es liegt nicht daran, dass sie es nicht wüssten, sondern daran, dass ihre Antwort immer noch weit aus dem momentanen Overton-Fenster fallen würde, und das wissen sie. Also, warum beantworten wir nicht einfach mal beides: Warum ist jetzt überall wieder von Frauen die Rede? Weil die Menschen einen natürlichen Beschützerinstinkt gegenüber dem weiblichen Geschlecht haben, den man auszunutzen versucht, so wie man es auch schon in Sachen „Pay-Gap“, Frauenquote, Zensur im Netz („Hass gegen Frauen“ bezogen auf Feminismuskritik) und, und, und getan hat. „Hass gegen Gebärende“ klingt irgendwie nicht so griffig und holt einen emotional nicht ab, genau wie wenn in der „Tagesschau“ jetzt 13-mal von „Gebärendenrechten“ die Rede wäre. Sie brauchen den natürlichen Beschützerinstinkt des Normalos auf ihrer Seite, also gibt es jetzt wieder Frauen und nicht nur abstrakte, undefinierbare Wesen mit und ohne Menstruationshintergrund.

Und weil genau das für Jahrzehnte ihre Taktik war und immer noch ist, wenn es mal drauf ankommt, können sie uns auch nicht sagen, wie sie eine Frau definieren. Die Antwort wäre nämlich: „Eine Frau ist ein antiquiertes, patriarchales Konzept, in das Kinder völlig beliebig hineinindoktriniert werden, mit dem einzigen Zweck, sie unterdrücken zu können und die klassische Kernfamilie, laut dem Kopf der Frankfurter Schule, auf der der Großteil unserer Philosophie fußt, die ‚Keimzelle des Faschismus‘, am Laufen zu halten. Eine uralte Fessel, die wir vernichten werden.” Oder in ihrer Sprache wahrscheinlich eher „überwinden”, aber so viel kreative Freiheit muss schon mal sein.

Im Falle des Mannes sagen sie uns etwas sehr Ähnliches, mit dem einzigen Unterschied der Rolle des Unterdrückers statt des Unterdrückten, ja schon einfach so ins Gesicht. Bei Frauen können sie es aber immer noch nicht, weil sie für Jahrzehnte besagten Beschützerinstinkt der Allgemeinheit politisch genutzt haben und das daher so plötzlich etwas komisch käme und sie, wie wir gerade sehen, auf diesen ja auch immer noch hin und wieder angewiesen sind.

Und in diesem Lichte sehe ich auch ihre Tausenden Fantasiegeschlechter: Es ging nie um etwas anderes als Männer und Frauen, und damit letztlich Fortpflanzung und Familie, welche im Mittelpunkt ihres Vernichtungskampfes stehen. Neutrois, Stargender, Kuchengeschlecht und Co. sind als eine Art Spam anzusehen, eine absichtliche Überflutung mit Bedeutungslosem, um die realen Geschlechter beliebig erscheinen und sich in einer grauen Unendlichkeit auflösen zu lassen. Vor ein paar Jahren hat man das noch Kampfhelikopter-Witze reißend belächelt. Mit 20 bis 40 Prozent LGBT-Rate unter GenZ in Amerika kehrt nun aber langsam wieder bitterer Ernst ein. Aber auch das muss man im Hinterkopf behalten: Das hier ist ein Kampf, den wir gewinnen können. Der überwältigende Großteil normaler Menschen steht entschieden auf unserer Seite, wenn er mit diesem Wahnsinn konfrontiert ist. Und genau das müssen wir tun.

Shlomo Finkelstein

Shlomo Finkelstein wollte immer schon irgendwas mit Hass machen. Seit 2015 erstellt er als "Die vulgäre Analyse" Videos, und seit 2019 zusammen mit Idiotenwatch den Podcast "Honigwabe".

Belltower News schreibt über ihn: "Da er vorgibt, sein Hass sei rational begründet, sind besonders junge Menschen der Gefahr ausgesetzt, die Thesen für bare Münze zu nehmen und sich so zu radikalisieren."

Mehr vom Autor

Krautzone als Print – jetzt abonnieren!

Kampf gegen Staatsmedien und linken Einheitsbrei