Eine Frage, die durchaus banal klingen mag. Im 21. Jahrhundert lässt sie sich jedoch gar nicht mehr so leicht beantworten. Zumindest dann nicht, wenn man Anhänger von Gender-Mainstreaming oder Intersektionalismus ist.
Wo hört das Mannsein auf, wo fängt das Frausein an?
Im Deutschen Bundestag ging es in der vergangenen Woche diesbezüglich heiß her. Im Vordergrund stand „Tessa“ Ganserer. Ein Abgeordneter, welcher über die Frauenquote der Grünen ins Parlament einzog. So weit, so gut. Das Besondere an der Person Ganserer: Anders als herkömmliche Frauen wird Tessa im Ausweis als „Markus“ geführt und verfügt über einen Penis. Trotzdem aber schaffte es Ganserer dank Frauenstatut der Grünen auf einen Frauenplatz der bayerischen Landesliste zur Bundestagswahl. Im Bundestag zählt „Tessa“ außerdem zu den weiblichen Abgeordneten. Schon amüsant, was ein bisschen Schminke, hohe Schuhe, enge Kleider und eine Perücke so alles bewirken können.
Nicht so amüsant hingegen fanden es neben der AfD auch sämtliche Feministen der „Zweiten Welle“ und Grüne, dass Ganserer auf diese Art und Weise in den Bundestag einziehen konnte. Die Grünen ebnen damit den Weg für das sogenannte „Selbstbestimmungsgesetz“. Bis dato war es auch mit dem Transsexuellengesetz streng geregelt, ab wann jemand sein Geschlecht geändert hat. Mit dem „Selbstbestimmungsgesetz“ würden die biologischen und rechtlichen Voraussetzungen für die Geschlechtszugehörigkeit endgültig fallen. Wichtig wären dann nur noch Genderidentität und Selbstdefinition.
Gegen die Anerkennung von Ganserers Mandat wurde bereits im November von Seiten der Initiative „Geschlecht zählt“ Widerspruch eingelegt. Am 17. Februar griff die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch den Fall auf und sorgte erneut für heftigen Wirbel. Ganserer ist bei Weitem nicht das einzige Beispiel dafür, wie die „Abschaffung der Frau“, so Storch, ihre Früchte trägt. Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise Laurel Hubbard um die Teilnahme bei Olympia gebracht. Schuld daran war eine Hodenquetschung. Dennoch wurde Hubbard zur neuseeländischen Sportlerin des Jahres gekürt. Gerade im Sport glänzen immer mehr Trans*„Frauen“ mit neuen Rekorden. Männer landen im Frauenknast oder auf der Damentoilette.
Wer sich kritisch gegenüber dieser Entwicklung äußert, wird so wie von Storch als transphob, homophob oder sexistisch abgestempelt. Nicht nur das Frausein an sich, sondern vor allem die Frauenquote wird so ad absurdum geführt, wenn sich zukünftig einfach jeder als das definieren kann, dessen Quote gerade erreicht werden muss.
Während die Feministen der ersten Stunde ihr Recht auf politische Mitsprache hart erkämpften, sind es die intersektionalen Feministen von heute, die diese und etliche weitere frauenpolitische Errungenschaften des letzten Jahrhunderts zunichtemachen. Denn um mit Beatrix von Storch abzuschließen: Ohne Biologie gibt es keine Frauen und ohne Frauen auch keine Frauenrechte.