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Der Fall Helmut Kentler – Ein Päderast von Staates Gnaden

26. Februar 2024
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Der Fall und die Nachforschungen rund um Professor Helmut Kentler nehmen aktuell wieder Fahrt auf. In den letzten Wochen kamen einige neue Erkenntnisse zu seinem sogenannten „Kentler-Netzwerk“ ans Licht. Doch vorab stellt sich natürlich die Frage, wer dieser Kentler überhaupt war.

Helmut Kentler war ein studierter Psychologe, Sexualwissenschaftler und späterer Professor für Sexualpädagogik an der Universität Hannover. Während der 68er-Zeit stieg er zum sogenannten „Reformpädagogen“ auf, der sich für die sexuelle Befreiung von Erwachsenen und Kindern einsetzte und mehrere Schriften zur Sexualerziehung und sexuellen Emanzipation von Jugendlichen publizierte. Ab Ende der 1960er startete er ein vermeintlich pädagogisches „Experiment“, das zur Resozialisierung schwer erziehbarer, gewaltaffiner oder traumatisierter Jugendlicher führen sollte. Diese vermittelte er über das Jugendamt Berlin in die Obhut größtenteils vorbestrafter pädokrimineller Männer, die als Väter fungieren sollten und ihre Zöglinge nachweislich sexuell missbrauchten. Etwa 40 Jahre lang bis in die frühen 2000er-Jahre trieben Kentler und seine Komplizen ihr Unwesen. Die Zahl der missbrauchten Kinder wird auf 100 bis 500 geschätzt. Die meisten von ihnen waren zwischen 10 und 14 Jahren alt.

Erst ab den 1990er-Jahren geriet der bekennende Homosexuelle mehr und mehr in den Fokus der medialen Kritik für die Förderung und Verharmlosung von Pädophilie, jedoch ohne Konsequenzen. Immer wieder schrieb er Gutachten, um angeklagte Päderasten zu entlasten. Es blieb jedoch nicht allein bei seiner Beihilfe zum Kindesmissbrauch, er selbst verging sich auch an mehreren Jungen. 2008 starb Kentler, und erst im Jahr 2015 begannen die Ermittlungen und Nachforschungen über sein Wirken rund um sein eigenes aufgebautes Kindesmissbrauchsnetzwerk.

Ende Januar veröffentlichte der evangelische Verein „Homosexuelle und Kirche“ dazu eine Studie und Stellungnahme, um die eigenen Verstrickungen in jenes pädophile Netzwerk nach rund 40 Jahren endlich aufzuarbeiten:

„Die Frage der Akzeptanz oder Abgrenzung von pädosexuellen Praktiken blieb innerhalb der HuK tatsächlich über einen langen Zeitraum ungeklärt. So erfolgte erst nach vielen Jahren der Diskussion im Jahr 1997 eine eindeutige Unvereinbarkeitserklärung der HuK gegenüber pädosexuellen Interessengruppen und Einzelpersonen.“

In den 1980er-Jahren sammelte die HuK beispielsweise Spendengelder, um die Anwaltskosten des mehrfach verurteilten Dieter Fritz Ullmann zu finanzieren, der offen mit seiner Vorliebe für kleine Jungen umging und 1979 die Lobbygruppe „Deutsche Studien- und Arbeitsgemeinschaft Pädophilie“ gegründet hatte. Diese wiederum wirkte auch in Teile der Grünen, der FDP und in den Kinderschutzbund hinein und setzte sich für die Legalisierung von sexuellen Handlungen mit Kindern ein.

Vor wenigen Tagen legte die Universität Hildesheim nach und veröffentlichte auf Geheiß des Berliner Landesjugendamtes eine weitere Studie. Demnach führten die Wege von Kentlers pädosexuellen Umtrieben weit über die Grenzen von Berlin und über seine Person hinaus. Neben der Bundeshauptstadt waren auch Städte wie Göttingen, Hannover, Tübingen, Lüneburg und Heppenheim Schauplätze für Pädokriminalität. Außer Kentler, der der „Neuen Linken“ angehörte, vergingen sich dem Bericht der Universität Hildesheim zufolge auch die beiden Pädagogen Gerold Becker und Herbert Colla-Müller mehrfach an Kindern, welche eigens dafür in Heimen, Sozialwohnungen oder anderen Erziehungseinrichtungen untergebracht worden waren.

Gedeckt wurde das Netzwerk von weiteren Pädagogen wie Martin Bonhoeffer und Hartmut von Hentig sowie von einigen Mitarbeitern des Landesjugendamtes im damaligen West-Berlin. Bonhoeffer richtete seine Arbeit im „Pädagogischen Seminar“ in Göttingen und im „Haus auf der Hufe“ sowie in der Odenwaldschule in Heppenheim auf sogenannte „vorbeugende Jugendhilfe“ aus. Lange nach seinem Tod ab 2010 erhoben mehrere ehemalige Schüler der Odenwaldschule schwere Missbrauchsvorwürfe auch gegen diesen Heimerziehungsreformer.

Auch wenn das bunte Treiben der als „Reformpädagogen“ getarnten Päderasten immer wieder unter Kritik geriet, wurden die aufkommenden Fälle als „Einzelfälle“ abgetan oder mit Begriffen wie „pädagogischer Eros“ geschönt. Erst heute wird offen über das Ausmaß dieser „Reformen“ gesprochen. Jetzt, wo der Schaden bereits da ist und die Täter, wie auch Bonhoeffer und Kentler, beinahe alle unter der Erde liegen.

Reinhild Boßdorf

Reinhild ist bei der Fraueninitiative "Lukreta" aktiv und betreibt einen eigenen YouTube-Kanal. Ihre Themen sind moderner Feminismus, importierte sexuelle Gewalt und Weiblichkeit. Sie bewegt sich meist in heteronormativ-sexistischen Kreisen, backt gerne Kuchen und wird von linken Steuergeldprofiteuren als “unauffällig, aber zentral für das rechte Netzwerk” beschrieben.

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