Dunkel
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Der sogenannte Freedom Day

3. März 2022
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Es herrscht Krieg in der Ukraine. Alle Medien, von der „Tagesschau“ bis hin zur Tageszeitung im Niederschlesischen Oberlausitzkreis (den gab es mal wirklich!), werden seit einer Woche mit irgendwelchen Nachrichten über die Ostfront geflutet. Es gibt kaum ein Entrinnen, und jedes andere Thema scheint wie vom Erdboden verschluckt (Kollege Finkelstein weiß, wovon ich rede). Eines dieser in der Kriegshysterie verschwundenen Themen sind die nicht enden wollenden, unverhältnismäßigen Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Doch halt: Hat das Kabinett Scholz nicht Lockerungen angekündigt? Der sogenannte Freedom Day am 20. März steht bevor, ab diesem Tag sollen sämtliche Maßnahmen aufgehoben werden, so dass der Normie die Freiheiten des Jahres 2019 wieder einigermaßen spüren kann.

Leider habe ich keine passende Verschwörungstheorie parat, doch welch schöner Zufall für unsere Eliten ist es doch, dass es, kurz vor der Abstimmung zur Impfpflicht im Bundestag und den vermeintlichen Lockerungen zum Freedom Day und kurz bevor die Montags-Spaziergänge eine tatsächlich ernsthafte Bedrohung für den Machterhalt werden können, in Osteuropa zum offenen Krieg zwischen Russland und der Ukraine kommt. Die meisten Menschen sind abgelenkt, niemand scheint sich mehr für Corona zu interessieren – außer ein verzweifelter Karl Lauterbach vielleicht. Doch lasst euch nicht in die Irre leiten!

Viele verfolgen den russischen Waffengang eh nur wie ein Sportereignis (was schlimm genug ist), von daher sollten wir uns auch weiterhin auf innenpolitische Themen konzentrieren – und dazu zählt auch diese unsägliche Corona-Sache. Denn der Freedom Day ist im Großen und Ganzen eine Finte: Einerseits, weil er von der Impfpflicht, die wahrscheinlich ein paar Tage davor eingeführt werden soll, abzulenken hat, andererseits, weil der Name nicht das hält, was er verspricht.

Wie Klaus Schwab, Chef des World Economic Forum und Verschnitt eines James-Bond-Bösewichts, schon sagte: „Ein Zurück zur Normalität wird es nicht geben.“ Davon mal abgesehen, dass eine Rückkehr zur „Normalität“ von 2019 ohnehin nicht erstrebenswert wäre, hält unsere Regierung Schwabs Wort ein. Zwar werden einige Lockerungen gemacht – so wird in Restaurants aus 2G schnell mal 3G, und man fragt sich weiterhin, was der ganze Zirkus soll –, andere Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Gebäuden bleiben aber. Damit bleibt auch ein besonders demütigendes Unterwerfungsritual, das uns die Eliten aufzwingen. Und die meisten Menschen lassen sich das auch noch gefallen.

Bei den Normies scheint es dann zwei Lager zu geben: auf der einen Seite die, die den Wegfall der harten Maßnahmen als zu risikoreich bedauern und einem Karl-Lauterbach-Götzen regelmäßig Jungfrauen opfern, und auf der anderen Seite jene, die die ganze Corona-Sache nur noch zum Kotzen finden, aber den Freedom Day als Lockerung ihrer Ketten ganz groß feiern.

Uns sollte das alles nicht beeindrucken. Der Freedom Day ist ein billiger Beschwichtigungsversuch, mehr nicht. Zu diesem Zeitpunkt ist es völlig egal, was die Regierung macht; selbst wenn sie tatsächlich alle Maßnahmen aufhöbe, sie muss weg. Bedingungslos. Und auf dieses Ziel sollten wir trotz allem weiterhin stur hinarbeiten.

Fridericus Vesargo

Aufgewachsen in der heilen Welt der ostdeutschen Provinz, studiert Vesargo jetzt irgendwas mit Musik in einer der schönsten und kulturträchtigsten Städte des zu Asche verfallenen Reiches. Da er als Bewahrer einer traditionsreichen, aber in der Moderne brotlos gewordenen Kunst am finanziellen Hungertuch nagen muss, sieht er sich gezwungen, jede Woche Texte für die Ausbeuter von der Krautzone zu schreiben. Immerhin bleiben ihm noch die Liebesgrüße linker Mitstudenten erspart…

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